Foto: © GEPA Interviews

Lukas Spendlhofer: "Jeder in Graz weiß, was Sturm an Foda hat"

Lukas Spendlhofer ist eine Konstante in Sturms Abwehr. Aus St. Pöltens Akademie stammend verdelte er sich in jungen Jahren in Mailand bei Inter. Das hilft. Im Interview mit 90minuten.at spricht er darüber, den sensationellen Sturm-Lauf im Herbst und warum es nicht klappt - natürlich auch, warum Franco Foda der richtige Trainer ist.

90minuten.at: Kommen wir zu Ihnen persönlich. Wo sehen Sie sich gerade? Innenverteidiger müssen nicht Upamecano-mäßig 18 sein, da ist man auch mit 23 noch jung. Und Sturm sagt, es sei kein Ausbildungsverein.

 

Spendlhofer: Ich bin persönlich zufrieden, bin das dritte Jahr hier und Stammspieler. Vorher hatte ich nicht so viele Profispiele. Ich bin dem Klub sehr dankbar dafür. Ich werde im Sommer 24 Jahre alt, das ist ein super Alter. Ich habe auch schon viel Erfahrung gesammelt und mit einem Upamecano will ich mich nicht vergleichen. Das Ausland wäre auf jeden Fall noch ein Ziel von mir. Ob das heute, morgen oder in einem Jahr ist, ist egal. So lange ich mich wohl fühle und meine Spiele mache, geht es mir hier auch sehr gut.


90minuten.at: Sie waren schon im Ausland, bei Inter Mailand. Erzählen Sie uns darüber!

Spendlhofer: Ich war damals noch in der St. Pöltner-Akademie. Beim U18-Nationalteam wurde ich gescoutet und ich bin dann nach Mailand geflogen, habe mir das angeschaut und war überzeugt. Inter hatte die Champions League gewonnen, es waren Topspieler dort. Es war eine Riesenerfahrung, die mir keiner mehr nehmen kann. Dass ich mich nicht durchsetzen konnte, damit habe ich kein Problem. Ich bin froh, dass ich stehe, wo ich stehe. Ich habe mit Wesley Sneijder, Samuel Eto'o und Zanetti trainiert. Das war eine tolle Zeit und ich habe jedes Training mit den Profis genossen. Italien fehlt mir freilich ein bisschen. Es war eine schöne Zeit und ich habe eine Sprache gelernt. Zudem gefällt mir die Lebensart in Italien. Ich bereue nichts.


90minuten.at: Diese Dinge wie eine Sprache lernen, mit Stars zu trainieren und so weiter, geht das zuweilen unter, vergisst die Öffentlichkeit das? Andere Leute in dem Alter machen Matura und wohnen bei den Eltern.

Spendlhofer: Ich kann die Diskussion gut verstehen, wenn einer wieder nach Österreich kommt und man sagt, dass er gescheitert ist. Die Meinung darf jeder haben. Ich habe aber viel gelernt. Andere bleiben hier und ich treffe sie jetzt wieder in Österreich. Ich habe mit Inter mit dem Nachwuchsteam die Jugend-Champions League gewonnen, du spielt mit AC Milan, Juve, AS Rom in der Meisterschaft. Das ist schon was anderes, als die heimische Regionalliga. Ich lerne als Mensch auch gerne andere Kulturen lernen.


90minuten.at: Österreich sieht sich als Ausbildungsland. Wie nah ist man an der viel stärkeren Serie A dran?

Spendlhofer: Man muss sich eigentlich gar nicht so viel verstecken, wie man es immer tut. Wir haben eine super Nachwuchsarbeit, es kommen immer mehr Spieler nach, die auf Spielzeit kommen und in große Ligen wechseln. In Italien gibt es sehr viele ausländische Spieler, wir haben viele österreichische. Wir sind da auf einem guten Weg, das sieht man auch in der Nationalmannschaft.


90minuten.at: Franco Foda wird derzeit öfters vorgeworfen, zu wenig auf Junge zu setzen.

Spendlhofer: Ich bin der Meinung, er macht das trotzdem gut.

Wir danken für das Gespräch!

 

Weiterlesen: Das neue Wappen des LASK 

Schon gelesen?