Bundesliga-Vorstand Ebenbauer: ‚Österreich verträgt nur 12 Profiklubs‘

Im Interview mit dem Kurier lässt Bundesliga-Vorstand am Tag der Lizenzerteilung mit dem Vorschlag aufhorchen, die zwei Profiligen in Österreich auf eine Liga mit 12 bis maximal 14 Profiklubs zu reformieren.

 

Es ist zwar nicht der Freitag der 13., sondern Freitag der 29. April. Dennoch könnte dieser Tag für einige Klubs zum Unglückstag werden, denn heute werden die Lizenzentscheidungen des Senat 5 bekanntgegeben. Möglicherweise hat Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer auch schon eine Art Vorahnung, dass es künftig immer schwieriger wird, 20 Klubs zu finden, die eine der beiden Lizenzen erhalten können, denn im Kurier-Interview geht der ehemalige Verfechter der zwei Zehnerligen in die Offensive.

 

„Wichtig ist, die richtige Lösung zu finden, da es keine ideale gibt. Unter den derzeitigen Bedingungen ist das realistischerweise eine Profiliga. Österreich verträgt wirtschaftlich nur 12 Profi-Klubs, maximal 14. Wenn wir gegen eine geschlossene Liga sind – und das bin ich – kann es nur eine nicht zu große Profiliga geben, für die sich dann auch noch mögliche Aufsteiger anbieten.“

 

Ebenbauer ist sich bewusst, dass es dadurch jedoch nur noch im regulären Meisterschaftbetrieb nur noch 22 bis 26 Meisterschaftsrunden geben würde. Eindeutig zu wenig. Ebenbauer: „Es gibt aber viele interessante und international erprobte Möglichkeiten mit Play-offs im Frühjahr oder einem Turniermodus im Finish.“

 


"16er-Liga ist nicht zielführend"

Wenig Sinn sieht Ebenbauer im Kurier-Interview in einer Profiliga mit 16 Klubs. „Eine 16er-Liga ist meiner Meinung nach aber nicht zielführend. Erstens, weil es nicht 16 Vereine in Österreich gibt, die die Anforderungen zur Infrastruktur der obersten Liga erfüllen können. Es gibt auch nur 14 passende Stadien, und da ist das Happel-Stadion schon miteingerechnet. Zweitens würde wirtschaftlich für alle Klubs weniger übrig bleiben als bisher.“

 

Bei einer 16er-Liga „müssten wir in allen Bereichen herunterfahren“, so Ebenbauer und ergänzt: „Gerade jetzt, wo wir endlich die Rasenheizungspflicht und die für HD-TV tauglichen Flutlichter in der obersten Spielklasse durchgesetzt haben, können wir nicht schon wieder nachlassen.“

 

Man darf gespannt sein, in welchem Zeitrahmen Ebenbauer die Klubs und den ÖFB von diesem Vorhaben überzeugen will, denn dazu wurde der Bundesliga-Vorstand im Kurier-Interview nicht befragt. Auf Nachfrage von 90minuten.at sagt Ebenbauer dazu: "Ich kann eine derartige Entscheidung nur vorbereiten, ob diese dann auch angenommen wird, liegt an den Klubs." Stichtag, um die Reform bereits mit der Saison 2017/18 umzusetzen, wäre der 30. Juni. Bereits heute am Nachmittag wird das brisante Thema wohl auch in der Klubpräsidenten-Konferenz hitzig diskutiert werden. 

Welche Klubs übrigens heute die Lizenzen bekommen werden und welche nicht, kann man hier im >>> 90minuten.at-Live-Lizenzticker nachlesen.

 

>>> Link-Tipp: Christian Ebenbauer im Kurier-Interview