Im Interview mit dem Kurier geht Rapid-Sportdirektor Andreas Müller mit den eigenen Spielern hart ins Gericht. Trainer Büskens stellt er nicht in Frage.
Rapid kommt wie schon in den Jahren zuvor gegen die vermeintlich kleinen Teams einfach nicht in die Gänge. Gegen Ried gab es eine 2:4-Blamage und auch gegen St. Pölten und den WAC mussten die Hütteldorfer auswärts Punkte abgeben. Im Interview mit dem Kurier und der Kronen Zeitung nahm Rapid-Sportdirektor Andreas Müller nun Stellung zur aktuellen Rapid-Misere.
“Diese Mannschaft ist keine Einheit. Sie ist in sich brüchig, sie vertraut sich selbst nicht. Zu Hause kaschieren wir das noch mit der großartigen Unterstützung von 20.000 Fans, und weil die Gegner beeindruckt sind. Aber diese fehlende Einheit spüre ich. Das zieht sich durch den gesamten Verein. Es wird eher über einzelne Namen diskutiert als darüber, wie wir den Verein besser machen”, sagt Müller im Kurier-Interview.
Im Interview mit der Kronen Zeitung geht Müller auch auf die Qualität der Spieler ein, die eine derartige Leistung nicht erklären kann: “Ich habe den Eindruck, dass wir kein Team, keine Einheit sind. Es gibt kein Miteinander. An der Qualität der Spieler liegt es nicht, die sind gut genug.”
In beiden Interviews erklärt der Deutsche auch, was die Causa Entrupp mit der aktuellen Situation zu tun hat: “Ich erinnere nur an die Causa Maximilian Entrup. Da hat niemand klar Stellung bezogen. Da muss eine Wand sein, unsere Wand ist löchrig”, so Müller in der Kronen Zeitung. “Das ging ja schon mit der Sache um Entrup los. Als plötzlich nur 17 vor den Fans standen, als müsste einer versteckt werden. Sind wir eine Mannschaft oder nicht? Wovor haben wir denn Angst?”, präzisiert Müller im Kurier.
Büskens wird nicht in Frage gestellt
Mike Büskens stellt Müller nicht in Frage. “Es wäre für mich völliger Quatsch, nach zehn Runden über den Trainer zu diskutieren. Mit der berechtigten Kritik an den Leistungen müssen wir leben, aber das wird mich nicht hindern, Mike zu 100 Prozent zu vertrauen. Es ist richtig, dass er eine andere Art hat, die Spieler anzupacken: sehr gerade und direkt. Vielleicht verstehen das manche noch nicht, Vertrauen braucht ja Zeit. Aber viele Spieler träumen ja von der großen Bühne. Da muss ich mich schon so motivieren können, dass ich konstant mein Niveau abrufe”, sagt Müller im Kurier.
Kurier-Interview >> Müller: "Diese Rapid-Mannschaft ist keine Einheit"
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