Österreichs WM-Quali: Nervenaufreibend zum Quadrat

Wenige Tage nach dem letzten WM-Qualispiel fällt das Feilen an einer Bilanz nicht leicht. Das liegt freilich auch an der nervenaufreibenden Teamchef-Causa. Doch nervenaufreibend zum Quadrat hat alles schon begonnen. Ein Rückblick. Ein Gastbeitrag von Klau

 

1 | Wir erinnern uns an das Auftakt-1:2 gegen "Lieblingsgegner" Deutschland. Dabei zuallererst an die 87. Minute. Es war nicht zu fassen. Arnautovic entschuldigte sich anschließend persönlich bei uns. Ich fühlte mich mitleidig geschmeichelt.

 



 

2 | Grauslich war Match zwei, eine Bestätigung der jahrzehntelangen Chaos-Bilanz der Nationalmannschaft. 0:0 in Kasachstan. Aufgrund gefühlter 80 Prozent Ballbesitz wollte ich aber nichts von einem oft zitierten "Rückschritt" hören.

 

3 | Einen genüsslichen Fußballabend erlebten wir beim "Rückspiel" gegen die Kasachen. 4:0 hieß es am Ende. Arnau tollte mit David in der Sandkiste herum. Die Mannschaft zauberte und versetzte das Land wie so oft schlagartig in Ekstase.

 

4 | Nach zwei desaströsen Testspielpleiten gegen die Elfenbeinküste (0:3) und Wales (1:2) folgte der zweite Kantersieg. Ho-Ho-Hosiner spielte gegen die Färöer (6:0) in Hochform, Janko stellte einmal mehr seinen professionellen Zugang zum Sport unter Beweis: "Es geht auch ohne mich", "Gratulation an Philipp", etc.

 

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5 | Zu einem immens wichtigen, verdienten, aber auch glücklichen Punktgewinn kam es beim 2:2 in Irland. Mit dem erleichternden Fazit: Wir sind noch am Leben. David Alaba war endgültig zum großen Fußballhelden Österreichs aufgestiegen.

 



 

 

6 | Der erste richtige Showdown war das Heimspiel gegen die Schweden. Es war der größte Tag, den ich als Fan je miterleben durfte. Auch Herzerls Schweden-Bombe konnte ich Vorort bejubeln – aber dieser 2:1-Heimsieg schlug einfach alles: Mit dem beklemmenden Angstgefühl, es könnte schon wieder schiefgehen. Bis zur Glückseligkeit beim Abpfiff.

 

7 | Nach dem unnötigen 0:2-Test gegen Griechenland rechnete ich mir allen Ernstes (!) etwas bei den Deutschen aus. Geblieben ist endgültig Ernüchterung. Das, was eh immer schon bekannt war, wurde demonstriert: Deutschland ist zu gut, Österreich zu schwach. 0:3.

 

8 | Mit dem provokanten Titel "Matchwinner Arnautovic" blickte Fanomen.at auf den 1:0-Heimsieg gegen Irland zurück. Matchwinner war natürlich David Alaba, eh klar. Aber Arnau war es, der mit seiner Einwechslung für den Umschwung sorgte. David für den grenzenlosen Jubel.

 

9 | Das "Endspiel" bei den Schweden konnte kaum mehr Stoff bieten. Ich behaupte, die beste erste Halbzeit einer österreichischen Nationalmannschaft ever gesehen zu haben. Aber auch das alte Muster, die Leistung nicht über die 90 Minuten zumindest hochhalten zu können. Zlatan war vier Minuten vor Schluss für die 1:2-Schockstarre verantwortlich.

 

10 | Und gegen die Färöer (3:0) ging es trotz angeblicher "Traumabewältigung" bereits um ganz was anderes: den Teamchef, der unbedingt weitermachen soll. Spieler und Fans sind sich einig. Gruselig und beklemmend ist das Gefühl für alle Beteiligten, sollte sich jemand aus vermeintlichen Expertenrunden auf die Trainerbank setzen.

 

 

In diesem Sinne verbleibe ich:



 

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