Der Fall Cristiano Ronaldo

Die US-Amerikanerin Kathryn Mayorga beschuldigt Fußballstar Cristiano Ronaldo, sie 2009 vergewaltigt zu haben. Ihre Anwälte erachten eine außergerichtliche Einigung aus dem Jahr 2010 für illegal.

Bereits im Jahr 2017 waren im Zuge der Football Leaks Dokumente aufgetaucht, in denen stand, dass Cristiano Ronaldo eine Vergewaltigung vorgeworfen wurde. Ereignet haben soll sich dies 2009 in Las Vegas. 2010 kam es zu einer außergerichtlichen Einigung, das mutmaßliche Opfer erhielt eine Zahlung on der Höhe von 375.000 Dollar und sollte über den Vorfall schweigen. Der Spiegel deckte die Story auf und nun möchte Kathryn Mayorga den Fall neu aufrollen. 90minuten.at beantwortet die wichtigsten Fragen:

 

Was ist passiert?

Laut Dokumenten soll Cristiano Ronaldo Mayorga vergewaltigt haben. Der Juve-Spieler dementiert das.

 

Was geschah 2010?

Die Anwälte beider Parteien erzielten eine außergerichtliche Einigung. Kathryn Mayorga sollte schweigen, erhielt dafür eine Zahlung. 

 

Warum wird der Fall neu aufgerollt?

Laut Spiegel hatte die damalige Anwältin des mutmaßlichen Opfers keine Expertise auf diesem Gebiet, anders als offenbar Ronaldos Anwälte. Im Zuge der Spiegel-Recherchen und der #metoo-Bewegung hat sich Mayorga nun entschlossen, den Fall neu aufzurollen.

 

Muss Ronaldo im Fall einer Verurteilung ins Gefängnis?

Nein. Bei der Klage handelt es sich um eine Zivilklage. Die Rechtslage in Nevada sieht laut Spiegel vor, dass für eine strafrechtliche Verurteilung bei dem Vorwurf Vergewaltigung eine hundertprozentige Sicherheit ohne jeden Zweifel gegeben sein muss. Bei einer Zivilklage liegt diese Hürde bei 50 Prozent.

 

Worum geht es dann?

Um Gerechtigkeit. Der Spiegel beschreibt es so: "[Der neue Anwalt] sagt, diese Einigung sei ungültig und sogar illegal. Der Anwalt begründet das damit, dass Mayorga in der Zeit traumatisiert gewesen sei und unter großem emotionalen Stress gestanden habe. Darum sei sie nicht geschäftsfähig gewesen. Außerdem hält er es generell für illegal, wenn jemand einer Partei verbietet, strafrechtlich relevante Anschuldigungen zu erheben. Genau das war Teil dieses Settlements."

 

Müsste das nicht die Polizei machen und die Staatsanwaltschaft anklagen?

Das tut sie. Der Fall wurde neu aufgerollt. Ob es dann zu einer strafrechtlich relevanten Anklage kommen wird, wird sich weisen. Verjährt ist der Fall nicht, Mayorga hat sich 2009 an die Polizei gewandt. Dadurch kann der Fall nicht verwehren.

 

Was sagt Ronaldo dazu?

Der Fußballer bestreitet den Geschlechtsverkehr nicht und bezeichnet eine Vergewaltigung in einem Statement als "ein abscheuliches Verbrechen, das gegen alles verstößt, für was ich stehe und an was ich glaube."

 

Wie geht es nun weiter?

Das Bezirksgericht in Nevada wird sich in den kommenden Wochen mit der Zivilklage befassen und dann entscheiden, wie es weiter geht. In einem Prozess müsste Mayorga den psychischen Schaden glaubhaft nachweisen. Ist das der Fall, hätte sie Anspruch auf Schadensersatz. Wie es mit den polizeilichen Ermittlungen weiter geht, ist offen.

 

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