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Andreas Ivanschitz: "Das tut mir heute noch weh"

Jüngst beendete Andreas Ivanschitz seine Karriere. Der ehemalige Griechenland-, Deutschland-, Spanien-, USA- und Tschechien-Legionär blickt auf seine Karriere zurück.

Andreas Ivanschitz im Interview mit dem Kurier über...

 

... seine Karriere: "Ich habe als junger Spieler einige Schritte übersprungen, hatte kaum Zeit zu reifen oder mich langsam zu entwickeln. Einerseits ist das ein Glück, auf der anderen Seite macht es das natürlich schwieriger. Ich hatte Träume: ins Ausland zu gehen, in Deutschland und in der spanischen Liga zu spielen – und auch weit weg von zu Hause, hinaus in die Welt zu kommen. Das ist mir alles gelungen."

 

... seine zeitweilige Nicht-Berücksichtigung im Nationalteam: "Das tut mir heute noch weh, weil ich wahrscheinlich in der besten Form meiner Karriere war und das damals lange Zeit im Team nicht zeigen konnte. Da habe ich über 20 Spiele versäumt, die mir einfach weggenommen wurden. Im Nachhinein sehe ich immer noch keinen Grund, warum ich nicht berücksichtigt wurde."

 

... den Druck, als ganz junger Kapitän zu sein: " Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich an damals denke: Hans Krankl hat mich beim Training auf die Seite geholt und mir gesagt: Wenn morgen unser Kapitän Thomas Flögel ausgetauscht wird, dann bekommst du die Schleife. Ich habe nur genickt, zuerst gar nichts realisiert. Aber wenig später habe ich bemerkt, welche Emotionen das in mir auslöst. Ich war wie beflügelt. Dafür war ich zu jung, da hast du nicht den breiten Rücken eines 30-Jährigen. Ich musste als Junger funktionieren und liefern. Ich fühlte mich ständig in der Bringschuld."

 

... seinen Wechsel zu Red Bull Salzburg: "Ich war damals 22 und habe mich zu diesem Schritt entschlossen, weil ich aus der Komfortzone raus wollte. Im Nachhinein betrachtet war das Kapitel Salzburg ein kurzes, das mich sportlich nicht weitergebracht hat. Ganz ehrlich, ich habe die Situation unterschätzt und nicht mit so viel Ärger gerechnet. Die schwierigste Phase waren die Monate danach. Ich habe den Schritt ins Ausland zu Panathinaikos ja auch gemacht, um zu all den Vorkommnissen auch eine räumliche Distanz aufzubauen."

 

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