Schiri-Boss Robert Sedlacek: "Nicht verständlich, dass scheinbar klare Dinge nicht erkannt werden"

Die Schiedsrichter stehen in dieser Saison in der Kritik. Ihr Boss Robert Sedlacek übt harte Kritik.

ÖFB-Schiri-Boss Robert Sedlacek im Interview mit Laola1.at über ...

 

... die Häufung von Fehlentscheidungen:

"Zufall ist es keiner. An der Schulung liegt es sicher nicht. Wir versuchen auch in den letzten eineinhalb Jahren davon wegzukommen, dass wir den Schiris – wie so oft behauptet wird – keine Freiheiten lassen. Aber eine Freiheit kann nur sein, in einem Bereich, wo man seine Persönlichkeit einsetzen kann, aber nicht, wo es um Regeln geht. Da ist für mich und die Schiedsrichter-Kommission zum Teil nicht verständlich, dass scheinbar klare Dinge nicht erkannt werden und dass es da offenbar Wahrnehmungsfehler gibt und die gilt es abzustellen. Wir haben da versucht, das Coaching zu verstärken und Mentoren einzusetzen. Wobei das natürlich ein schwieriger Weg ist, aber beim Blick über die Grenzen muss ich auch sagen, dass wir um nichts schlechter sind, da das Schiedsrichterwesen eben nicht nur aus guten, sondern auch aus fehlerhaften Leistungen besteht. Wir sind dabei, dass wir im Sommer noch einmal das Training individuell ändern. Wobei man sagen muss - das kann man international sehen - unsere Schiedsrichter sind körperlich top."

 

Ich glaube, dass es ein Projekt ist, das auch hierzulande in der Zukunft nicht aufzuhalten ist.

Robert Sedlacek über den Videobeweis

... die Gründe, warum es keine Elite-Schiris made in Austria gibt:

"Wir sind momentan dort einzuordnen, wo wir sind. Wir sind einen Schritt unter der Elite, wobei der Elitebereich natürlich sehr dünn gesät ist, dort sind jene Schiedsrichter, die zu einer WM fahren oder die wichtigen Spiele in der Champions League leiten, dahinter sind wir mit drei Referees. Wir haben Talente, haben aber auch Aspekte, die uns ein wenig bremsen. Das eine ist, dass ein Land, in dem es Profi-Schiedsrichter gibt, ein wenig im Vorteil ist. Eh klar, das bedeutet für uns bei einem Blick in die nächsten Jahre, ob wir so etwas - zumindest in einem kleinen Teilbereich - andenken sollen. Auch da sind ÖFB und Liga gefordert."

 

... den Videobeweis:

"Ich glaube, dass es ein Projekt ist, das auch hierzulande in der Zukunft nicht aufzuhalten ist. Es ist sicher zu stemmen, aber wie überall ist es eine Frage, wofür man das Geld ausgeben will. Und ich möchte es vorsichtig formulieren, aber alleine aufgrund der Ressourcen, die man im Schiedsrichterwesen und für die Technik braucht, kann ich mir – das ist meine persönliche Meinung – den Einsatz des Videobeweises nur in der höchsten Spielklasse vorstellen."

 

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