Franz Wohlfahrt: "Was soll ich darauf antworten?"

Der Sportdirektor der kriselnden Wiener Austria spricht im Interview mit dem Standard über den Trainerwechsel, seine Verantwortung, undisziplinierte Kicker und über Thomas Letsch.

Franz Wohlfahrt im Interview mit dem Standard ...

... auf die Frage, was er als Sportdirektor falsch gemacht habe: "Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein. Aber man muss auch bedenken, dass sich drei Neuzugänge – Westermann, Klein und Ruan – schwer verletzt haben. Zudem gibt es ja auch wirtschaftliche Vorgaben, man darf nicht vergessen, dass wir parallel ein großes Infrastrukturprojekt mit der Generali-Arena und deren Umfeld haben. Transfersummen zu bezahlen ist schwierig, schon 500.000 Euro sind ein Irrsinn. (...) Wenn mir einer sagt, wir haben Fehler gemacht, okay. Aber da sollte man auch die 17 Millionen erwähnen, die on top dazugekommen sind. (...) Ich übernehme die Verantwortung. Vielleicht habe ich zu wenig Nachdruck beim Trainerteam gezeigt, wenn mir etwas missfallen hat. Was mir bei Fink nicht gefallen hat, war der Vorwurf, dass wir die Abgänge nicht gleichwertig ersetzt haben. Alle Transfers waren mit ihm abgesprochen. (...) Den schwarzen Peter lasse ich mir nicht zuschieben."

 

... ob die Teilnahme am Europacup noch ein Wunder wäre: "Was wollen Sie wissen? Dass es eine schwierige Aufgabe wird, ist doch klar. Wir werden schon am Samstag gegen den WAC sehen, wohin die Reise geht. Dass es einen Trainerwechsel gibt, war zu erwarten. Aber es wird nicht reichen, wenn sich die Spieler nicht am Riemen reißen."

 

... auf die Frage, ob man als  Rapid oder Austria resignieren muss, weil Red Bull immer dominanter wird: "Was soll ich darauf antworten? (Nachdem Standard-Journalist darauf mit "Irgendetwas" antwortet, meint Wohlfahrt in weiterer Folge) Als Sportler will man immer ganz vorne sein, du willst das Unrealistische erreichen. Als Mensch sollte man auch Realist sein, sonst brichst du dir gleich das Genick. Weltfremdheit lehne ich ab. Wir brauchen nicht extra erwähnen, dass in Salzburg ganz andere Mittel vorhanden sind. Ich denke, das hat schön langsam wirklich jeder kapiert. Falls nicht, tut es mir wirklich leid."

 

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Franz Wohlfahrt steht in der Verantwortung