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Willi Ruttensteiner über sein ÖFB-Ende: „Für mich war es im Vorfeld klar“

Im ausführlichen Interview mit laola1.at spricht Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner über sein Ende beim ÖFB, seine Zukunft und blickt noch einmal auf die Euro 2016 zurück.

Willi Ruttensteiner im laola1.at Interview

… über aktuelle Angebote: „Auf der einen Seite habe ich ein Angebot als Sportdirektor bei Levski Sofia, auf der anderen Seite ein Angebot als Sportdirektor des israelischen Verbandes. Es wird sich in der nächsten Woche entscheiden, ob ich eines der Angebote annehme.“

… über sein  Ende beim ÖFB: „Für mich war es wirklich ein sehr trauriges Erlebnis, ein Rückschlag, dass man mich gekündigt hat. Noch dazu, wenn man sieht, wie der österreichische Fußball dasteht, wie viele Legionäre es gibt, was alles in allem aufgebaut worden ist. Das an einer Qualifikation oder Nicht-Qualifikation aufzuhängen, war einfach an den Haaren herbeigezogen.  (…)“

… auf die Frage, warum er beim ÖFB am Ende als unbequem gegolten hat: „Das kann eintreffen, wenn man Entscheidungen trifft. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wenn ich jetzt zu Levski oder nach Israel gehe, gibt es dort derzeit Verhältnisse, wo man viel ändern muss. Sie können sich vorstellen, dass nicht jeder jubelt, wenn etwas geändert wird. Das wird auch dort wieder so sein. Meine Profession ist: Die Herausforderung anzunehmen und Entscheidungen zu treffen, die halt oft auch wehtun. Es ist nicht so bequem, wenn man jemanden kritisiert und betont: "Da ist mehr drinnen, das geht noch besser!" Damit hatten wahrscheinlich einige Leute Probleme.“

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

… ob er bereits im Vorfeld der letzten ÖFB-Sitzung wusste, dass er keine Chance mehr hatte: „Für mich war es im Vorfeld klar. Ich habe für mich entschieden, es so professionell wie möglich zu machen. Ich habe mit dem Ausgang gerechnet und so ist er dann auch eingetreten.“

… über Informationen im Vorfeld der letzten, ausschlaggebenden Sitzung: „Es gab davor auch schon eine Sitzung. Wissen Sie, wenn man lange im Geschäft ist, antizipiert man so etwas. Für mich war einfach klar, dass das passieren wird. Aber ich habe für mich entschieden: Ich gehe in das Hearing, mache es möglichst professionell und akzeptiere die Entscheidung. Ich hatte dann gar nicht mehr so viele Emotionen. Danach hat man mir die Entscheidung mitgeteilt. Es ist das eingetreten, was ich mir erwartet habe, ich habe es zur Kenntnis genommen und war, wie gesagt, schon sehr enttäuscht.“

… auf die Frage, ob es noch Kontakt mit ÖFB-Präsident Leo Windtner gegeben hat: „Hat es nicht gegeben. Ich habe mit Bernhard Neuhold, der im operativen Bereich verantwortlich ist, den Kündigungsprozess abgeschlossen. Das war wirklich in Ordnung und professionell. Ansonsten hatte ich überhaupt keinen Kontakt mehr mit irgendeiner Person des Präsidiums.“

… über Fehler in der Vorbereitung auf die Euro 2016: „Thomas Janeschitz hat vor kurzem im Fernsehen gesagt, er würde etwas anders machen. Ich sage: Ich stehe nach wie vor zum Trainingslager in der Schweiz und zur gesamten Vorbereitung auf die EURO – das war hochprofessionell. Aber: Es war von den Situationen der Spieler, vielleicht auch von der Reife der Spieler, noch ein bisschen problematisch. Manche Spieler hatten auch Probleme, aus welchem Grund auch immer. Es war jedoch trotzdem knapp. Wenn Alessandro Schöpf gegen Island in der 72. Minute dieses Tor macht, gehen wir 2:1 in Führung und dann glaube ich, dass wir im Turnier bleiben.“

+++ Das gesamte, lesenwerte Interview, auch über die Themen Franco Foda & Peter Schöttel auf laola1.at +++

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