Peter Schöttel zur Trainerausbildung: "Nicht auf die vergessen, die lange Profis waren"

Im Interview mit Laola1.at spricht ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel über ...

... das Verhältnis zwischen Jungtrainern und verdienten Kickern:

"Wenn jemand, zum Beispiel nach einer Verletzung, schon mit 20 Jahren anfängt, dann hat er mit 30 schon zehn Jahre als Trainer hinter sich, hat viel erlebt, viel richtig gemacht, aber auch seine Fehler gemacht. Wir dürfen Kandidaten wie zum Beispiel Joachim Standfest nicht vergessen. Der hat bis 38 gespielt. Wenn er jetzt zwölf Jahre warten muss, bis er oben ist, ist es auch spät. Denn was man trotz allem den Ex-Spielern nicht nehmen sollte: Du kriegst schon wahnsinnig viel mit, wenn du selbst dort gestanden bist. Du kennst alles. Du wirst von der Öffentlichkeit zerstört oder in den Himmel gelobt."

... die neuen Zugangskriterien:

"Es ist jetzt noch ein bisschen zu früh, um ganz konkret darauf einzugehen. Einerseits soll talentierten Trainern, die nicht die ganz große aktive Spielerkarriere absolviert haben, leichter die Möglichkeit als bisher gegeben werden, nach oben zu kommen, ohne dabei aber andererseits auf die zu vergessen, die lange Profi-Fußball gespielt haben. Denen wollen wir den Weg natürlich nicht verschließen, weil es hier Sorgen von Ex-Kollegen von mir gibt, wo es quasi heißt: 'Jetzt muss man gar nicht mehr kicken können.' Wir wollen es aus unserer Sicht gerechter machen. Wir wollen ganz oben die besten Trainer haben und nicht die besten Spieler unter den Trainern. "

... über heimische 'Trainerwunderkinder':

"Solche Talente gibt es definitiv. [Werner Grabherr, Altach] ist jetzt mit 32 Jahren Bundesliga-Trainer - und zwar einer, von dem mir mittlerweile viele sagen, dass er richtig gut sein soll."

>>> Nächste Seite: 12 Meter: Bitte kein Klagenfurter Cordoba