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Vergiftetes Klima? Bundesliga-Vorstand Ebenbauer kritisiert Rapid und  Austria

Im Interview mit laola1.at spricht Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer auch über das aktuell nicht sehr gute Klima zwischen Rapid und Austria.

Zuletzt hat das Klima zwischen Rapid und Austria auch auf Ebene der Klub-Funktionäre gelitten. Immer wieder gab es Sticheleien von beiden Seiten, zuletzt wurde auch wieder die Rekordmeisterdebatte neu angefacht und öffentliches Misstrauen ausgesprochen. 

 

Vergiftet? "Das stimmt von außen betrachtet"

Auf ein „vergiftetes Klima“ angesprochen meinte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer im Interview mit laola1.at: „Das stimmt von außen betrachtet. Der wesentliche Punkt ist: Im Fan-Bereich gibt es keine Patentlösung. Jeder Klub hat völlig unterschiedliche Philosophien. Die Austria hatte vor den Vorfällen gegen Athletic Bilbao ein Sozialkompetenz-Zentrum, war dann aber der Meinung, dass das nicht funktioniert und ist rigider vorgegangen. Man kann jetzt sagen: Hätten sie es anders gemacht, hätten sie viel mehr Fans. Aber wer weiß das schon? Und wen will man überhaupt haben?“, so Ebenbauer, der ergänzt: „Rapid sagt: Die Emotionalität ist bei uns wichtig, wir wollen diese Tribüne mit 6.000 Leuten, damit auch andere Fans kommen. Die Zuschauerzahlen sprechen für sich, auf der anderen Seite hat man von den Nebengeräuschen her Probleme. Kurzum, der Klub kann Einfluss nehmen auf seine Kurve, aber nicht dafür verantwortlich gemacht werden, was beispielsweise in der U-Bahn passiert.“

 

Generell sieht der Bundesliga-Chef eine insgesamt positive Entwicklung in der Sicherheits-Thematik: „Es wird medial immer nur behandelt, wenn etwas vorgefallen ist. Wenn man sich die letzten Wochen in Europa so anschaut, ist die Situation in Österreich wirklich gut. Die Anzahl der Anzeigen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung wurde in den letzten Jahren halbiert. 27 Prozent davon sind im Stadion passiert, in Deutschland sind es über 40 Prozent. Das sagt aber keiner. Da bleibt ein Bus mit GAK-Fans vor dem Grazer Stadion stehen und wir sind schon im Chronik-Teil. Dabei ist im Stadion nichts passiert, alles war friedlich.“

 

"Irgendwo hört die Verantwortung auf"

Dass zuletzt die Auseinandersetzungen außerhalb des Stadions zugenommen haben, ist Ebenbauer aber nicht verborgen geblieben. Wie groß der Einfluss der Liga und der Klubs darauf ist, ist für den Wiener jedoch fraglich: „Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Das ist ein Grundsatz-Thema, das die Klubs nicht alleine lösen können. Irgendwo hört die Verantwortung der Klubs auf. Unsere Stadien sind sehr sicher.“

 

Dass aber Rapid und Austria von sich aus mehr für ein besseres Klima tun können, ist kein Geheimnis. Dies sieht auch Ebenbauer so: „Man sollte auf jeden Fall ein ordentliches Gesprächs-Niveau haben. In den Bundesliga-Sitzungen funktioniert es. Ich finde es besser, wenn es auch besser nach außen getragen wird.“

 

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