Ralph Hasenhüttl: "Leipzig war für mich wie ein Taktik-Crashkurs"

Im Interview mit spox.com spricht Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl über Spielsysteme, Philosophie und das Verhältnis zu Sportdirektor Ralf Rangnick.

 

Ralph Hasenhüttl …

… auf die Frage, ob er Spiele mit Ralf Rangnick auf Trainer-Augenhöhe bespricht? „Nein. Ralf Rangnick hat gar keine Zeit für mich. (lacht) Durch seine Rückkehr auf den Posten des Sportdirektors ist das in diesem Maße nicht möglich, aber natürlich tauschen wir uns regelmäßig aus. Die Aufarbeitung erfolgt mit dem Trainerteam und den Videoanalysten. Wir sind diejenigen, die jeden Tag intensiv über den Videos hängen und uns Gedanken machen. Fast jede Woche hat man dabei das Gefühl, etwas Neues zu entdecken.“

 

… auf die Frage, ob er sich vom kontrollierten Pressing in Leipzig erst überzeugen lassen musste: „Nein. Es gab nicht viele Trainer, die so exzessiv haben pressen lassen wie ich in Ingolstadt. Ich habe dort aber auch schon die Schwächen dieses Systems erkannt. Bis zu einer bestimmten Stufe ist es möglich, dann wird es aber auch schnell schwieriger. Es war aber für mich die taktisch einzige Möglichkeit, mit dieser Mannschaft souverän die Klasse zu halten. In Leipzig sind die Grundvoraussetzungen für diesen Fußball andere.

 

… auf die Frage, was er in Leipzig taktisch gelernt habe: „Sehr viel. Ich war in den ersten Wochen ein Lernender, es war für mich wie ein Taktik-Crashkurs. Ich habe zuvor noch nie ein 4-2-2-2 spielen lassen und musste mir den Blick für dieses System aneignen, da sich die Mannschaft darin sehr wohl gefühlt hat. Beispielsweise die Abläufe, wo die freien Spieler bei Balleroberung stehen. Wir spielen mittlerweile auch immer mal wieder ein 4-3-3, so wie ich es in Ingolstadt bevorzugt habe. Daraus ist letztlich diese Mischung entstanden, die uns heute zu Großteilen auszeichnet.

 

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