"Wenn Alaba nicht an die ausgegebene Linksverteidiger-Idee glaubt, sie nicht umsetzt, seine Teamkollegen und auch sein Trainer nicht darauf bestehen, dann wird sie nicht gut genug gewesen sein. (...) Dann ist das Team an einem Limit angelangt, das es im Regelfall nicht überspringen kann"
"Es fehlt die Fähigkeit ein Match im Verlauf der 90 Minuten zu drehen"
Indes hat auch der kritische FM4-Blogger Martin Blumenau eine interessante Interpretation der Causa Scharner dargelegt: "Was der Vorfall viel eher zeigt, dass das, was der große Begrifferfinder Stoiber vor Jahren als "Kompetenzkompetenz" bezeichnet hat, fehlt: die Fähigkeit ein Match im Verlauf der 90 Minuten mit mehr als der ursprünglichen Match-Idee oder basischen Tugenden zu drehen, nämlich mit einer (vorbereiteten) frischen Idee. Wenn Alaba nicht an die ausgegebene Linksverteidiger-Idee glaubt, sie nicht umsetzt, seine Teamkollegen und auch sein Trainer nicht darauf bestehen, dann wird sie nicht gut genug gewesen sein. Wenn es aber intern am Grundvertrauen fehlt mit einer frischen Idee noch etwas zu bewirken, wenn sich Kollers Schwäche bereits als Norm etabliert hat, dann ist das Team an einem Limit angelangt, das es im Regelfall nicht überspringen kann.
Die aktuelle Nervosität ist in der Angst begründet, dass sich diese Erkenntnis in einer breiteren Öffentlichkeit durchsetzt und die Stimmung endgültig runterzieht. Denn Trainer und Team setzen auf Zeitgewinn, gehen immer noch davon aus, dass eine neue Idee, ein Trick vom Himmel fallen wird, der die entscheidenden Spiele im Sommer und im Herbst zu ihren Gunsten ausgehen lässt. Dafür muss man nur morgen den Pflichtsieg einfahren und im Test gegen Finnland halbwegs gut aussehen. Und alles andere ausblenden."