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Rapid-Sportdirektor Fredy Bickel: "Intern habe ich Mitarbeiter überfordert"

Seit einem halben Jahr ist Fredy Bickel Sportdirektor des SK Rapid Wien. Im Interview mit dem Kurier spricht der Schweizer über diese Zeit - und analysiert seine Fehler.

Im ausführlichen Interview mit dem Kurier spricht Rapid-Sportdirektor Fredy Bickel über...

 

...die Unterschiede zwischen Österreich und der Schweiz:

"Der Schweiz war viel früher bewusst, dass sie die Nische einer Ausbildungsliga besetzen muss. Dort freut sich jeder, wenn ein Spieler in eine große Liga verkauft wird. Dafür gehen die Talente aber auch nicht, bevor sie mit 20 bis 23 Jahren Stammkräfte sind. Die Tradition und die Geschichte werden hier größer geschrieben. Der Sport ist politischer als in der Schweiz – das ist für mich weder positiv noch negativ. Besser ist das Bewusstsein für Fans, VIPs, Sponsoren."

"Ich wollte in den ersten beiden Monaten zu schnell zu viel ändern. Nach außen war ich ruhig, aber intern habe ich Mitarbeiter überfordert." - Fredy Bickel

...Steffen Hofmanns neue Doppelrolle als Talentemanager:

"Er ist gelöst und zufrieden, weil er seine Zukunft geklärt hat. Er ist extrem motiviert. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel zu tun habe, dass ich ihn weniger einschulen kann als ich das will. Aber er führt schon Gespräche mit jungen Spielern und hilft uns sehr. Jetzt kümmert er sich auch noch um Neuzugänge wie Bolingoli."

 

...die schwierigen ersten Monate:

"Mein oberstes Ziel war nach meiner Bestellung, die Mannschaft und das Trainerteam zusammenzuführen. Sowohl die Mannschaft als auch Damir Canadi haben Qualitäten, aber es hat einfach nicht gepasst. Ich wollte in den ersten beiden Monaten zu schnell zu viel ändern. Nach außen war ich ruhig, aber intern habe ich Mitarbeiter überfordert. Teils habe ich mich verzettelt. Ich habe Mitte Jänner dem Präsidium gesagt: "Wir brauchen sehr schnell gute Resultate, sonst wird das noch ganz schwierig im Frühjahr." Jetzt, nach einem halben Jahr, habe ich einen sehr guten Einblick und wieder für mich dazugelernt."

 

>>> Weiterlesen: Bickels Verwunderung verwundert

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