Stefan Effenberg: "Das ganze schöne Kartenhaus in Köln fällt in sich zusammen"

Stefan Effenberg, redete am Montagabend in der Fußball-Sendung "100% Bundesliga" beim Männersender NITRO Klartext. Dabei nahm er sich nach der Entlassung von Trainer Peter Stöger besonders die Führungsspitze des 1. FC Köln zur Brust: "Im Endeffekt sind jetzt Leute an der vordersten Front, die dort - bei allem Respekt - mit der Arbeit, die sie leisten, nichts zu suchen haben."

 Stefan Effenberg zur Entlassung von Peter Stöger: "Gewünscht hätte ich mir ein klares Bekenntnis zu Stöger. Doch im Gegenteil, sie haben ihn entlassen. Er hat vier Jahre lang hervorragende Arbeit in Köln geleistet - auch in Zusammenarbeit mit Jörg Schmadtke. Und so, wie es jetzt abgelaufen ist, ist das natürlich unglücklich. Das ist bitter für Stöger. Ich glaube auch bitter für die Spieler, fürs Team, weil die sehr an Stöger hingen."

 

Zur Außendarstellung des 1. FC Köln meint Effenberg: "Mit Schmadtke und Stöger sind die zwei Gesichter, die sportlich alles beurteilt haben, weg. Und im Endeffekt sind jetzt Leute an der vordersten Front, die dort - bei allem Respekt - mit der Arbeit, die sie leisten, nichts zu suchen haben. Wenn man Köln-Fan ist, kann man Angst haben, dass die Kölner vielleicht wieder zu diesem Karnevalsklub verkommen. Die Kölner hat in vier Jahren ausgezeichnet, dass sie immer die Ruhe bewahrt haben. Deswegen waren sie auch so erfolgreich. Und jetzt fällt durch den Rücktritt von Schmadtke bzw. der Entlassung von Stöger das ganze schöne Kartenhaus in sich zusammen. Jetzt besteht die Gefahr, nicht nur sportlich abzustürzen, sondern auch in der Außendarstellung."

 

"Die Kaderplanung ist das Entscheidende"

Über die Gründe für den Bruch in der Mannschaft: "Die Kaderplanung ist wirklich das alles Entscheidende. Wenn du nach so langer Zeit mal wieder international spielst und englische Wochen und einen ganz anderen Rhythmus hast, musst du dementsprechend auch den Kader aufstellen. Der Abgang von Modeste wurde nie kompensiert. Es wurde Córdoba geholt, den ich auch in Mainz nie als Stürmer gesehen habe - das war schon die erste Baustelle. Und sie haben auch den Kader in der Breite nicht stark genug aufgestellt, um eben international und in der Bundesliga die Ergebnisse zu bestätigen."

 

Über Interimstrainer Stefan Ruthenbeck: "Wie schnell kommt er in die Köpfe der Spieler rein - das ist das alles Entscheidende! Jetzt ist einfach das Reden mit den Spielern enorm wichtig. Auf wen kann ich vertrauen, auf wen kann ich mich jetzt in den letzten Spielen verlassen? - das muss er beobachten und dementsprechend die Mannschaft aufstellen. Ob es eine Dauerlösung ist, das wird man sehen. Das kann ich mir aber, ehrlich gesagt, nicht vorstellen."

 

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