Toni Polster: "In Österreich werden nur schwache Trainer gesucht. Deswegen habe ich es schwer in Österreich."

Im Interview mit bwin spricht Toni Polster über seine Ziele als Trainer, was er von Damir Canadi hält und warum er es in Österreich so schwer hat.

Toni Polster …

… über seine Ambitionen als Trainer: „Ich habe auf jeden Fall die Ambition, es weiter nach oben zu schaffen. Man sollte meiner Meinung nach immer danach streben, mit den Besten zusammenzuarbeiten und der Jugend ein Vorbild zu sein. Dass ich einer der Besten war, ist unumstritten, aber in Österreich hat es leider System, dass sehr oft nur auf das Mittelmaß zurückgegriffen wird. Insbesondere bei den Trainern werden oft Menschen gesucht, die schwach sind. Deswegen habe ich es schwer in Österreich.“

 

… auf die Frage, ob er sich zutraut, Nationaltrainer zu sein? „Wenn ich zurückblicke, was ich alles gewonnen habe, dann ist das fantastisch. Das macht mich sehr stolz und trotzdem trainiere ich nicht in der Bundesliga. Wenn ich mir dann ansehe, wer in der Bundesliga Trainer sein darf, bestätigt das nur, dass in Österreich anscheinend auf Mittelmaß gesetzt wird. Mir wurde in diesem Zusammenhang von einem Journalisten die Frage gestellt, ob ich es mir zutrauen würde Nationaltrainer zu werden. Ich habe 95 Länderspiele für Österreich gemacht, habe in den besten Ligen der Welt gespielt, hatte Toptrainer und hatte als Trainer selbst riesige Erfolge. Warum soll ich mir das also nicht zutrauen?"

 

… über die Probleme bei Rapid: „Hier wurden von den Führungspersonen viele Fehler gemacht. Das Fanproblem wurde nur verschleppt und nie gelöst. Offensichtlich haben die Verantwortlichen richtige Angst vor den Fans, sonst hätten sie dieses Problem schon vor geraumer Zeit angepackt. Auf sportlicher Seite wurden im letzten Jahr einige unglückliche personelle Entscheidungen getroffen. Meiner Meinung nach hätte man Zoki Barisic nie entlassen dürfen.“

 

… über Damir Canadis Zeit bei Rapid: „Ich wusste, dass es mit Canadi nicht gut gehen kann. Er ist ein Selbstdarsteller, der sich selbst wichtiger nimmt als die Mannschaft. Wer das als Trainer tut, ist zum Scheitern verurteilt. (…) Er war 3 Monate mein Co-Trainer und seine Arbeit hatte nichts damit zu tun, wie man sich die Arbeit eines Co-Trainers vorstellt. Deswegen habe ich mich dann nach 3 Monaten von ihm getrennt.“

 

… über die Zukunft von Marcel Koller: „Mein Gefühl sagt mir, dass Marcel Koller in den Klubfußball zurückgehen wird, sollten wir es nicht schaffen. Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass wir noch eine Chance auf die WM-Qualifikation haben – aber ich wäre sehr glücklich, wenn ich mich irren würde.“

 

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