Verwendung von verschiedenen Feldern für das Fußball- Training
Spielen lernt man durch Spielen. Dies gilt meiner Meinung nach nicht nur für den Kinder- sondern auch für den Erwachsenenfußball. Übungen mit Passfolgen und Abschlüssen sind zwar ein wichtiger Baustein meines Trainings, jedoch sind für mich Spielformen da
Um Spielformen nach bestimmten Trainingszielen zu formen, sind vor allem drei Faktoren wichtig: Spieleranzahl, Feld und Regeln.
- Spieleranzahl: Im Match kommt es oft vor, dass sich Spielsituationen mit Überzahl vs Unterzahl beschreiben lassen. Gezieltes Training ist somit meiner Meinung auch zielführend. Kleine Spielchen mit 2vs1 auf Passtore, oder größer werdendes 3vs3 oder 5vs4 auf große Tore mit vielen Abschlüssen sind ideal. "Joker" können auch bestimmt werden, also Spieler, die für die Mannschaft im Ballbesitz spielt.
- Spielfeld: Das Spielfeld ist doch eh klar, oder? Nicht unbedingt, denn durch die Veränderungen des Spielfeldes kann man gewisse Situationen oder Verhaltensweisen erzwingen, ohne dass man "Vorgaben" an die Spieler geben muss. Ein exzellentes Beispiel dafür ist ein Spielfeld in einer Raute. Die Ecken sind also abgeschnitten und das "nach innen ziehen" wird forciert. Zudem nimmt die prinzipielle Diagonalität zu, nicht nur im Dribbling sondern auch im Passspiel. Auch besonders enge Spielfelder können genutzt werden. Hierbei hat man dann den Effekt, dass die Spieler weniger Zeit am Ball haben, sich mehr bewegen müssen und vor allem viel vertikaler spielen, da in einem engen Spielfeld horizontale Pässe leicht abzufangen sind. Sehr breite Spielfelder haben natürlich wiederum den gegenteiligen Effekt und bringen die Spieler stets dazu nach Verlagerungen zu suchen. Verschiedene Zonen einzurichten ist ebenfalls eine interessante Möglichkeit, um bestimmtes Verhalten der Spieler zu provozieren
Türchen 8 ist eine Spielform von @david_goigitzer https://t.co/psPgjSdxip pic.twitter.com/uU2SjB8wDQ
- Spielregeln: Durch einfache Regeländerungen oder hinzufügen von Regeln kann man bereits viele gewünschte Effekte erzielen. Möchte man zum Beispiel das schnelle Konterspiel forcieren, kann man als einfache Regel bestimmen, dass Tore, die innerhalb von 10 Sekunden nach Ballgewinn erzielt werden, doppelt zählen. Oder Tore aus Flanken zählen für 3 Punkte (da Flankentore schwieriger zu kreieren sind). Auch die Kontaktzahl kann manipuliert werden, jedoch bin ich prinzipiell kein Fan davon, da Spieler selber entscheiden und lernen sollen, wann sie wie viele Kontakte benötigen. Zeit- Regeln um das Gegenpressing zu forcieren sind ebenfalls beliebt, hierbei kann man zum Beispiel einen Punkt gewinnen, sofern man den Ball 5 Sekunden nach Verlust wieder gewinnt.
Abschließend kann man sagen, dass bei Spielformen der Kreativität des Trainers und vor allem dann auch der Spieler keine Grenzen gesetzt werden. Durch Spielformen wird "impliziert gelernt", also ohne viele Vorgaben werden bestimmte Verhaltensmuster selbstständig als Lösungen gesucht. Das Wort selbstständig ist auch der Schlüssel hier. Denn am Spielfeld stehen die Spieler auch alleine da, das Match kann für Anweisungen und Korrekturen nicht wie im Training unterbrochen werden. Vor allem für etwas erwachsene Spieler kann diese Art des Trainings am Anfang etwas befremdlich wirken. Hier gilt es vor allem den Spaßfaktor hochzuhalten, zu Beginn nicht ZU viel am "normalen" Match zu ändern und die Spieler langsam an veränderte Spielformen zu gewöhnen.
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