'Das geht gar nicht'

Wacker Innsbruck und der LASK trennen sich im Schlager der Runde mit 1:1. Die Stimmen zum Spiel von Sky Sport Austria. Auch LASK-Vorstand Gruber im Interview zu den Pyro-Vorfällen.

 

FC Wacker Innsbruck – LASK Linz 1:1 (1:0), Schiedsrichter: Alexander Harkam


Thomas Pichlmann (Wacker Innsbruck):
...über seinen Erfolgslauf: „Das wird sich auch wieder ändern. Im Moment geht bei mir alles auf, aber sobald bei einem der Knoten platzt wird es auch für die anderen wieder funktionieren. Mir macht es Spaß Tore zu schießen, warum soll ich damit aufhören?“

 

Klaus Schmidt (Trainer Wacker Innsbruck):
...über das Spiel: „Wir müssen das jetzt so hinnehmen, wie es ist. Natürlich waren wir heute sehr knapp an einem Heimsieg dran, bis zur 92. Minute, aber das ist bei sechs Minuten Nachspielzeit nicht lang genug. Wir haben einen sehr hohen Aufwand betreiben müssen um im Spiel zu bleiben, in der ersten halben Stunde haben wir Schwierigkeiten gehabt den LASK zu kontrollieren, das hat sehr viel Substanz gekostet. Hinten raus haben wir die Körner nicht mehr gehabt, um dagegen zu halten und wenn man so einbricht, dann muss man mit dem X zufrieden sein, auch wenn es weh tut.“


...über Torjäger Pichlmann: „Auf ihn ist Verlass, er ist eiskalt und hat uns heute wieder in das Spiel zurückgebracht. Wir wissen, was wir an ihm haben und das er für uns ein sehr wertvoller Spieler ist. Er ist ein Mann für die entscheidenden Treffer, aber wir werden auch wieder Spiele sehen, in denen auch andere treffen. Man kann auf ihn zählen, wenn es eng wird, aber die anderen zehn haben auch für ihn arbeiten müssen, damit er in die Situation kommt. Wir gewinnen als Team, wir verlieren als Team und oft spielen wir zuhause unentschieden als Team.“


...über die Heimschwäche: „Der LASK ist nicht irgendwer und wenn man zuhause gegen den LASK einen Punkt macht, dann darf man auch nicht unzufrieden sein. Für den LASK stand sehr viel auf dem Spiel, deswegen muss man das auch akzeptieren, dass man gegen so eine Spitzenmannschaft nur einen Punkt holt. Sehr viel ärgerlicher sind andere Punkteverluste, die wir zuhause im Herbst erlitten haben. Aber das ist Schnee von gestern, wir bewegen uns im Jahr 2016 und wir müssen nach vorne schauen.“

 

Pavao Pervan (Spieler LASK):
...über das Spiel: „Wir haben uns viel vorgenommen und waren auch ganz klar die bessere Mannschaft, aber wie so oft in dieser Saison geht der Gegner mit wenigen Torchancen in Führung und wir müssen das dann wieder umdrehen. Das ist nicht leicht, besonders gegen so eine Innsbrucker Mannschaft, die ganz vorne steht und Thomas Pichlmann hat, der einen unglaublichen Lauf hat, das ist nicht nur ein Lauf, sondern auch Qualität. Aber wir müssen nur auf uns schauen, das Beste daraus machen und heute haben wir viel Selbstvertrauen gewinnen können und Moral bewiesen.“


...über die Offensivleistung: „Ich konzentriere mich auf das Defensive und hinterfrage mich in erster Linie selber, was ich besser hätte machen können. Die Tore schießen kann ich leider nicht, so gut bin ich nicht, da gibt es bessere. Wir können nichts anderes machen als dranbleiben im Training, im Training läuft es auch sehr gut. Wir müssen weitermachen, bis das Spiel wieder zu unseren Gunsten läuft.“


...über den Beschuss durch Leuchtraketen durch die eigenen Fans: „Das war ganz klar ein Aussetzer unserer Fans, nichtsdestotrotz muss man sagen, dass wir sehr dankbar sind für die Unterstützung. Gerade in der letzten Woche ist viel auf uns draufgehauen worden, manche Menschen, die eher auf unserer Seite sein sollten, haben den Anschein gemacht als würden sie nur darauf warten, dass es nicht gut läuft bei uns. Wir haben die richtige Antwort gegeben, haben zusammengehalten und das auf dem Platz gezeigt. Wir sind natürlich auch dankbar für all die Fans, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben und nach Innsbruck mitgekommen sind. Wir sind sehr dankbar und verzeihen ihnen diesen Fehler.“

 


Oliver Glasner (Trainer LASK):
...über das Spiel: „Das Unentschieden ist hochverdient, wir hätten uns sogar den Sieg heute verdient gehabt. Natürlich ist es immer ein bisschen glücklich, wenn man in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt, aber die Mannschaft hat bis zum Schluss nach vorne gespielt. Wir haben wieder etliche Chancen liegen gelassen, aber wir haben nicht aufgehört und haben uns nicht rausbringen lassen. Wir haben ganz wenig von Innsbruck zugelassen, man muss auch sehen mit welcher Viererkette wir gespielt haben mit vier jungen Burschen. Ich bin heute rundum zufrieden mit dem Auftritt, obwohl ich der Meinung bin, dass der Sieg verdient gewesen wäre.“


...über die Leistung der Mannschaft: „Die Mannschaft hat nie aufgehört nach vorne zu spielen, wir haben Innsbruck teilweise richtig reingedrängt in ihre Hälfte. Es ist anscheinend unser Los heuer, dass wir mit dem ersten Torschuss des Gegners in Rückstand geraten oder den Ausgleich bekommen und vorher haben wir schon drei oder vier richtige Hochkaräter gehabt. Das ist bis jetzt so, aber der Auftritt macht mir sehr viel Mut für die weiteren Spiele. Auch der Glaube dran und es ist auch kein Zufall, dass dann ein Wechselspieler zur Stelle ist. Mit dem Auftritt von uns bin ich hochzufrieden.“


..über die Fans: „Jeder, der mich kennt weiß das ich so etwas auf das schärfste verurteile. Das hat nichts mit Sport zu tun, das sind alles Menschen auf dem Platz und alles was verletzungsgefährdend ist hat nichts verloren in unserer Gesellschaft, nicht nur auf dem Fußballplatz. Das verurteile ich natürlich aufs schärfste.“


...über die Tabellensituation: „Wir brauchen nicht nach jeder Runde auf die Tabelle schauen. Man sieh es Woche für Woche an den Ergebnissen, es gibt viele Unentschieden und knappe Spiele. Man muss jede Woche seine Leistung abrufen, aber wenn wir so eine Leistung bringen werden wir noch viele Punkte holen und dann schauen wir was Ende Mai dabei herauskommt.“

 


Siegmund Gruber (Vorstand Finanzen LASK):
...über das Verhalten der Fans: „Das geht gar nicht, wir distanzieren uns als Verein natürlich von solchen Aktionen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Innsbrucker das letzte Mal das selbe aufgeführt haben, hier ist sehr viel Brisanz in der Partie, auch von den Fans. Sie müssen sich auf beiden Seiten einfach zurückhalten.“


...über mögliche Konsequenzen für den Verein: „Die Höhe der Geldstrafe legt immer die Bundesliga fest, nach Begutachtung aller Situationen und dem Tathergang und dann weiß man erst was auf den Verein zukommt. Aber es ist einfach ärgerlich und bringt dem Verein gar nichts.“


...über die Möglichkeiten eine Wiederholung zu verhindern: „Wir versuchen natürlich immer mit den Fans zu sprechen, aber das ist natürlich immer schwer bei so einem Spiel, bei dem die Emotionen dabei sind. Wir tun unser Bestes und ich glaube auch, dass unsere Fans beim nächsten Mal positiv vorangehen und das nicht mehr passiert.“


...über die Saisonziele: „Wir werden nicht ungeduldig, wir haben unserem Trainer einen Vierjahresvertrag gegeben. Ich sage es noch einmal und immer öfter: wir müssen nicht aufsteigen, wir wollen aufsteigen. Das will jeder, das will Innsbruck, das will St. Pölten. Aber wir müssen es nicht, wir haben Zeit und wir üben uns in Geduld.“

 


Alexander Harkam (Schiedsrichter):
...über die Spielunterbrechung: „In der 11. Spielminute kam ein Kommentar von meinen Assistenten via Headset zu mir kam das ein pyrotechnischer Rauchkörper sich im Torraum des Linzer Tors befindet. Dadurch, dass der Rauchkörper auch brennend war, war für uns die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet. Darum gab es eine kurze Unterbrechung, eine Stadiondurchsage und die Veranlassung, dass der Gegenstand entfernt wird. Ich habe auch den Linzer Tormann gebeten, dass er die Fans beruhigen soll, das hat er auch getan und dafür bin ich sehr dankbar. Bedauerlicherweise haben die Zuschauer ihr Verhalten trotzdem nicht eingestellt, es fielen wieder Gegenstände auf das Spielfeld, woraufhin der Drei-Stufen-Plan zum Einsatz kam und ich mit beiden Mannschaften für circa 10 Minuten in die Kabine zurückgegangen bin.“

 

Martin Scherb (Sky Experte):
...über die Fans des LASK: „In den sozialen Medien kursieren die Gerüchte, dass das für einen verstorbenen Fan war, aber dann verstehe ich nicht warum man in Richtung des eigenen Tormanns Bengalos wirft. Wir haben heute die gute Nachricht des Tages, dass Andreas Schicker nach seinem Unfall mit einem Böller, bei dem er seinen Unterarm verloren hat, wieder spielt und dann sehen wir solche Szenen. Da fehlt mir jegliches Verständnis.“


...über das Spiel: „Das Spiel war sehr interessant, über Phasen auch sehr gut und interessant anzuschauen, aber es hatte auch Leerläufe. Aber in Wahrheit ist am Ende des Tages nicht viel passiert.“


...über den LASK: „Die Leistung war sehr gut heute, sie hat mir viel besser gefallen als in Wiener Neustadt. Gerade in der Phase zum Ende des Spiels, in der der LASK dominant war und versucht hat ein Tor zu erzielen, ist mir der LASK so vorgekommen als ob sie den Glauben verloren hätten ein Tor zu erzielen, die letzte Konsequenz vor dem Tor war nicht mehr zu sehen. Deswegen glaube ich das der Treffer heute viel mehr wert sein kann als den einen Punkt, weil er den Glauben der Mannschaft an sich selbst zurück gegeben hat. Es war ein immens wichtiges Spiel für den LASK, speziell mit diesem Ausgang.“


...über Innsbruck: „Letzte Woche haben sie sich ein 1:0 schwer erkämpft in Wien, auch dort hätte man Unentschieden spielen können. Innsbruck muss jetzt natürlich schon aufpassen, obwohl der LASK nicht irgendwer ist. Aber sie brauchen jetzt mal wieder ein Spiel, in dem sie den Gegner dominieren, um das Selbstvertrauen wiederzufinden. Nur mit diesen Arbeitssiegen wird man sich nichts ins Ziel retten können. Ins Ziel retten kann man sich drei oder vier Runden vor Schluss, aber noch nicht zu dieser Phase der Meisterschaft.“


...über den Spieltag: „Die Sky Go Erste Liga war heute so, wie das Leben ist: es waren Enttäuschungen dabei, es waren nicht so schöne Sachen dabei, aber es waren auch viele positive Emotionen dabei. Wer das Leben liebt, der liebt die Sky Go Erste Liga.“