Rudi Quehenberger: ‚Mein Blut ist rot wie Red Bull Salzburg'
Im Sky-Talk in Salzburg sprachen Ex-Austria-Salzburg-Präsident Rudolf Quehenberger, Erfolgscoach Otto Baric sowie die Fußball-Legenden und Sky-Experten Hans Krankl und Heribert Weber unter anderem auch über die Wahrnehmung von Red Bull Salzburg und Austri
{jcomments off} So sehr die vier Herren auf persönlicher Ebene miteinander harmonieren, so unterschiedlich sind ihre Meinungen zur aktuellen Situation im Salzburger Fußball. Hans Krankl ist sich sicher: "Red Bull Salzburg wird niemals die Sympathiewerte erreichen wie die damalige Salzburger Mannschaft. Sie sind ein neugegründeter Verein, der andere Klub war auf Tradition aufgebaut."
Diplomatischer drückt sich Heribert Weber aus: "Es war damals eine einzigartige Zeit. Die Fans waren außergewöhnlich. Die Menschen haben mit uns mitgefiebert und mitgefeiert, das hat es in Österreich noch nie gegeben. Es gab ja auch noch nie einen Verein aus der sogenannten 'Provinz', der sechs oder sieben Mal das Wiener Praterstadion gefüllt hat. Das wird es so nicht wieder geben."
„Die Austria ist ein neugegründeter Klub"
Wie sehr das Thema Stadt und Land emotional bewegt, wird deutlich, als Rudi Quehenberger das Wort ergreift: "Red Bull Salzburg ist der Nachfolger von Austria Salzburg. Die Austria ist ein neugegründeter Klub, der damit nichts mehr zu tun hat. Ich habe vor der Austria höchsten Respekt, das ist ein gut geführter Verein mit gutem Management. Sie werden auch sicher bald aufsteigen. Aber mein Blut ist rot wie Red Bull Salzburg."
Im Publikum meint Walter Windischbauer, Obmann der Salzburger Austria, eine derart radikale Wandlung eines Klubs wie vor zehn Jahren in Salzburg wäre in Wien, etwa bei Rapid, nicht möglich. "Ich gebe zu bedenken, wir waren schon einmal Rapid Wienerberger", hakt Krankl ein. Aber: "Rapid wird immer Grün-Weiß bleiben."
Hans Krankl: "Die Konzepttrainer ohne Namen..."
Gefragt wurde Hans Krankl auch, ob er als Trainer wieder arbeiten möchte. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. "Nachdem ich Teamchef war, habe ich nichts mehr gesehen, was mich interessiert hätte. Ich war Trainer in Innsbruck, in Salzburg, bei Rapid. Wo ich hinwollte, bin ich durch Selbstverschulden nicht hingekommen. Deshalb wollte ich nicht mehr Trainer sein."
Nachsatz mit Augenzwinkern: "Ich möchte nicht lügen. Wenn mich Barcelona, Manchester United oder der AC Milan anrufen, wäre ich sofort bereit. Aber die werden mich wahrscheinlich nicht anrufen. Doch schauen wir mal - jetzt ist gerade die Zeit der Konzepttrainer ohne Namen. Es könnte ja sein, dass in einigen Jahren die Zeit der alten Weisen kommt." Rudi Quehenberger will es genau wissen, hakt nach: "Hans, würdest Du ein Angebot für den Trainerjob von Rapid annehmen?" Krankl: "Nein."