Franz Beckenbauer über Bayern und Guardiola: 'Es passt einfach zusammen'
In Sky90 - die KIA Fußballdebatte sprach u.a. Sky Experte Franz Beckenbauer über das Geschehen am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga, darunter über die Sonntagsspiele Bayern München gegen Borussia Dortmund (5:1) und Bayer Leverkusen gegen FC Augsburg (1:1
Franz Beckenbauer (Sky Experte)
...zum FC Bayern: „Wenn die Bayern so weiterspielen, wird es schwer, sie zu gefährden. Sie sind gefestigter als im letzten Jahr, als Ribéry und Robben verletzt waren. Kein Mensch spricht heute von Robben oder Ribéry. Sie haben sich gezielt verstärkt, sind noch besser geworden. Es ist eine Begeisterung in dieser Mannschaft. Sie lassen nicht nach."
...zu den "Schwächen" des FC Bayern: „Sie sind in der Rückwärtsbewegung manchmal sorglos, da müssen sie aufpassen. Sie werden international wieder Gegner bekommen, die schnell von vorn spielen. Dann kriegen sie Probleme."
...über Pep Guardiola: „Er ist sehr gesprächig, witzig. Sein Training ist eine Show. Die Spieler könnten auch mit verbundenen Augen den Mitspieler finden. In der Bibel heißt es: Was zusammengehört, soll man nicht trennen. Ich habe ihm gesagt, dass ich froh wäre, wenn er bleibt. Das hat er zur Kenntnis genommen. Aber es passt einfach zusammen."
...über Thomas Müller: „Er ist nicht zu berechnen. Das ist seine große Stärke. Die Intuition ist bei ihm besonders ausgeprägt."
...über Jerome Boateng: „In den letzten zwei Jahren spielt Boateng auf absolutem Weltklasseniveau. Er spielt seine Schnelligkeit und Geschmeidigkeit gar nicht aus, weil er selten gefordert wird. Er wirkt pomadig, aber das ist er nicht. Er ist einer der besten Innenverteidiger der Welt."
...über Mario Götze: „Götze ist ein ganz großes Talent. Aber wenn er seinen Körper nicht einsetzt, ist das schlecht. Das hat er heute versucht. Er hat sich die Bälle zurückgeholt. Sein Tor und seine Vorlage waren erste Klasse. Aber ich will noch mehr von ihm."
...über Arturo Vidal: „Götze soll nicht so blind und ungestüm spielen wie Vidal. Er ist nicht fit, weil er seiner Form hinterherläuft - weil er keine Vorbereitung hatte. Wenn einer spielt, wird er so kritisiert, als wenn er in einer 100-prozentigen Verfassung ist."
...über die verletzten Arjen Robben und Franck Ribéry: „Robben und Ribéry müssen sich anstrengen. Um Costa aus der Mannschaft zu verdrängen, muss Ribéry an seine alte Form anknüpfen. Er ist aber schon über 30 und sehr lange verletzt, das braucht Zeit."
...über Robert Lewandowski: „Lewandowski kommt viel besser ins Spiel als in der Vorsaison. Robben und Ribéry haben gedribbelt und selbst abgeschlossen. Nur wenn sie nicht wussten wohin mit dem Ball, haben sie ihn angespielt. Er ist jetzt viel besser integriert."
...über die Liverpool-Gerüchte um Jürgen Klopp: „Jürgen Klopp passt überall hin. Liverpool hat Geschichte geschrieben. Die Fans haben Sehnsucht nach Erfolg."
...über den Südafrikaner Tokyo Sexwale als möglicher FIFA-Präsident: „Wenn man einen möchte, der nicht diesen Stallgeruch hat, dann ist Tokyo Sexwale einer. Man kann ihn vorzeigen. Er ist eine der großen Persönlichkeiten Südafrikas."
Pep Guardiola (Trainer FC Bayern München)
...zum Spiel: „Das dritte Tor war entscheidend. Das war ein Wahnsinnspass von Jerome und eine super Ballkontrolle von Robert. Jerome ist einer der besten Spieler im Aufbau."
...über den Beinamen "Kaiser" für Jerome Boateng durch Thomas Müller: „Das ist nicht gut für Jerome. Franz Beckenbauer ist die Nummer eins. Jerome ist Jerome."
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund) ...
...zum Spiel: „Bei den langen Bällen waren wir wahnsinnig unaufmerksam. Das 3:1 ist einer der bittersten Bälle, die man kriegen kann. Ein Ball über 60 Meter und zehn Mann darf nicht passieren."
...zur Zukunft: „Wir müssen zurück zur Bissigkeit im Zweikampf und zu mehr Aufmerksamkeit im Defensivverhalten über 90 Minuten. Wir müssen uns schütteln und neu aufstellen. Das ist bitter nötig."
Thomas Müller (FC Bayern München)
...zu seinem ersten Tor: „Der "Kaiser" Jerome Boateng hat die Lücke gesehen. Ich hab einfach den Raum gesehen, Jerome hat ihn super gespielt."
...über die Bedeutung des Sieges: „Es war ein Big Point. Mit sieben Punkten Vorsprung und der Art und Weise ist es ein Signal. Die Mentalität passt. Wir wollen alle, der Hunger ist bei jedem einzelnen da."