Bundesliga-Vorstand Ebenbauer zur WM 2022: 'Bundesliga muss im Juni und Juli länger spielen'
Am Rande der Frühjahrsauftakt-Pressekonferenz zur Sky Go Ersten Liga am Dienstagabend in Wien sprach Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer mit Sky Sport News HD über die WM 2022 und deren Auswirkungen auf die österreichische Bundesliga.
Christian Ebenbauer...
...über den voraussichtlichen WM-Termin im November/Dezember 2022: "Aus unserer Sicht ist jede Verlegung von Juni bzw. Juli ein Eingriff in die Meisterschaft. Ich muss aber dazu sagen, dass eine WM in Katar zu dieser Zeit für mich persönlich nicht in Frage kommt, daher wird es eine Verlegung geben müssen. Die Österreichische Bundesliga hätte sich gewünscht, im Jänner zu spielen, da wäre der Meisterschafts-Terminplan am wenigsten beeinträchtigt gewesen. November und Dezember belasten uns schon, aber noch weniger, als würde im April oder Mai gespielt werden."
...über die Umsetzung in Österreich: "Wir sind in den Planungen schon sehr weit und in Absprache mit anderen Ligen und haben verschiedene Modelle durchgespielt. Länder wie Spanien, Deutschland oder England, die auch über den Winter durchspielen, brauchen eine längere Einschleifregelung als die Österreichischen Bundesliga. Wichtig ist, dass der Einfluss der Ligen da ist, denn es kann nicht sein, dass der Termin nur zum Nachteil der Ligen wäre. Das muss kompensiert werden. Die FIFA muss sich Gedanken machen, wie man damit umgeht."
"Wenn im November und Dezember gespielt wird, müssen wir schauen, dass wir im Juni und Juli länger spielen, dann müsste auch geschaut werden, dass der internationale Spielplan entsprechend angepasst wird. Dann sind natürlich auch Länderspiele offen, auch das müsste neu geregelt werden. Man müsste auch wissen, zu welchen Zeitpunkten es noch freie Termine für die Meisterschaft gibt, geschweige denn, dass die UEFA eine Menge an Wochenterminen benötigt."
...über die Auswirkungen auf die Champions League und Europa League: "Aus meiner Sicht hat dies massive Auswirkungen. Beide Bewerbe laufen bis knapp vor Weihnachten. Diese Spiele müssten an anderen Terminen gespielt werden, der Jänner ist aber nicht möglich. Beide Bewerbe müssten weiter nach hinten rücken, das wird sicher noch ein Riesenthema bei der UEFA."
...auf die Frage, ob bei all diesen Auswirkungen ein Wintertermin für die WM überhaupt umsetzbar wäre: "Umsetzbar ist alles, wenn alle Parteien zusammen halten. An erster Stelle müssen die Gesundheit der Spieler, der Erfolg des Turniers und die Fans stehen. Eine WM im Juni und Juli kommt dort nicht in Frage. Das geht nicht. Deswegen muss man sich zusammensetzen und, wenn Probleme enstehen, die richtigen Lösungen gefunden werden und auch richtige Kompensationen in alle Richtungen."
...über mögliche Kompensationen: "Hier muss es Verhandlungen zwischen Verbänden, Ligen und der FIFA geben. Wir haben natürlich Verträge, man müsste auch langfristig die TV-Verträge anpassen. Da hängt viel daran - es werden sicher gleich viele Spiele gespielt, aber zu welcher Jahreszeit? Wo korreliert man mit anderen Organisationen, in Österreich zum Beispiel mit dem Skisport? Es ist jetzt noch nicht alles abschätzbar. Wir müssen abwarten, ob die Entscheidung auch wirklich so fällt wie von der Task Force empfohlen."