ÖFB-Präsident Leo Windtner: 'Durften nicht damit rechnen'

Sky Sport News HD sprach exklusiv, einen Tag nach dem 1:0 Heimsieg des österreichischen Nationalteams gegen Montenegro in der EM-Qualifikation für Frankreich 2016, mit ÖFB-Präsident Leo Windtner. 

 

Leo Windtner über...

...die aktuelle Situation in der EM-Qualifikation: „Ich kann nur denen Recht geben, die sagen, dass es eine Momentaufnahme ist. Diese Momentaufnahme ist hoch erfreulich, weil wir nicht damit rechnen durften. Auf der anderen Seite ist es so wie beim Skirennen, es ist die erste Zwischenbestzeit. Da ist es gut, wenn man vorne ist, aber das Wichtigste ist, dass man dann im Ziel vorne ist. Und da ist für uns wahrscheinlich das Maßgebliche, dass wir jetzt wieder von Spiel zu Spiel schauen und am Ende einfach unter den ersten Zwei sind. Das ist unser Ziel."

 

...die Entwicklung des Teams: „Vor zwei, drei Jahren hätten wir diese Matches noch nicht drüber gebracht. Natürlich braucht man einen gewissen Schuss Glück dazu – das berühmte Glück des Tüchtigen – das haben wir in diesen beiden Matches gehabt, obwohl gestern sicherlich bei einigermaßen besserer Chancenauswertung ein anderes Resultat herausgekommen wäre. Aber wir haben – siehe Beispiel gegen Deutschland – zweimal zu Hause verloren, wo wir mindestens auf Augenhöhe waren, aber trotzdem die Punkte liegen gelassen haben."

 

...die „Kleinen" und „Großen" in Europa: „Die Situationsanalyse in ganz Fußball-Europa zeigt, dass es sozusagen die Pflichtsiege eigentlich nicht mehr wirklich gibt. Es gibt vielleicht noch drei Nationen. Aber wenn man Albanien, Slowenien und Island oder wenn man sieht welche Probleme Italien gegen Aserbaidschan hatte, dann gibt es keine leichten Gegner und Pflichtsiege mehr. Man muss froh sein, diese drei Punkte ins Trockene zu bringen, ganz egal wie der Gegner heißt."

 

...die derzeitige Euphorie rund ums Team: „Ich glaube, wenn man sich diese Fußballfeste wie gestern Abend oder auch schon vorher gegen Schweden, vor Augen führt, dann kann man nur sagen, dass diese Euphorie, die das Nationalteam gerade entfacht hat, etwas ist auf das wir stolz sein können. Und das Schönste ist natürlich, wenn wir diese Euphorie und auch die guten Spiele mit Ergebnissen unterlegen können und das ist gestern beispielsweise wirklich gelungen. Daher glaube ich, dass es für gesamt Fußball-Österreich wirklich ein Rückenwind ist."

 

...über die mögliche Einbürgerung von Alan: „Ich glaube es beweisen nach wie vor auch unsere eigenen Kräfte, dass wir ein gutes Potential haben. Beim Thema Alan sind wir dran. Ich habe mit Sportminister Klug gesprochen. Es ist mit anderen Ministern gesprochen worden und auch mit Alan selbst. Die Sache ist auf Schiene. Es gibt einige Fristen, die die FIFA vorgibt und dann könnte es klappen. Eine mögliche Spielberechtigung würde erst das Jahr 2016 und die EURO betreffen. Für die Quali besteht aufgrund des notwendigen Fristenlaufes, den auch die FIFA vorgibt, noch keine Chance. Die Einbürgerung setzt zusätzlich noch weitere Fristen voraus. Ich glaube, dass Alan durchaus ins Team hineinpassen würde und es hat auch Marcel Koller hier das entsprechende Signal gegeben, dass wir uns darum bemühen sollen."