Herbert Gager: 'Jeder Sieg tut gut, aber wir fangen jetzt nicht zu rechnen an'
Admira Wacker unterliegt zum Auftakt der 28. Runde zuhause 0:1 gegen FK Austria Wien. Alle Stimmen zum Spiel exklusiv bei Sky Sport Austria. .
Walter Knaller (Trainer Admira Wacker):
…über Sulimani: “Er hat sich an und für sich in der ganzen Vorbereitung nichts zu Schulden kommen lassen. Dann hat er diesen Ausraster gegen Salzburg gehabt, aber danach hat er Größe bewiesen und sich in der Mannschaftssitzung entschuldigt und Besserung gelobt. Das brauchen wir auch, mehr als einen solchen Ausraster kann er sich nicht erlauben und wir auch nicht. Wir brauchen ihn , so wie jeden anderen Spieler auch. Er wird aus Schaden auch klug. Ich denke, dass er lernen wird mit solchen Situationen umzugehen, auch wenn er provoziert wird, auch wenn er stolz ist, auch wenn man sich angegriffen fühlt. Man darf sich nicht provozieren lassen.”
Benjamin Sulimani (Spieler Admira Wacker):
…über seine aktuelle Form: “Ich bin glücklich, dass es so gut läuft und hoffe natürlich, dass der Lauf weiter geht. Aber es ist ganz klar, dass auch mal wieder ein Tief kommen wird.”
…über seine Ausraster: “Als ich nach Österreich zurückgekommen bin habe ich mir eigentlich vorgenommen, dass ich ruhiger bleibe. In Norwegen ist mir eigentlich nichts passiert, da habe ich mich nur auf Fußball konzentriert und rundherum war mir alles egal. Leider kennen sie mich in Österreich, sie wissen, dass ich ein bisschen ein Häferl bin, sie wissen, wie man mich provozieren kann. Walter Knaller hat viel mit mir gesprochen und ich muss so werden wie er, er ist ein sehr ruhiger und gelassener Mensch. Solche Ausraster werden mir mit Sicherheit, zu 100% nicht mehr passieren. Ich schade nur mir selber und der ganzen Mannschaft.”
…über das Spiel: “Wir haben eigentlich keine wirklich Torchance gehabt, aber vom Spiel her kann man der Mannschaft nichts vorwerfen, wir hatten über lange Strecken das Spiel eigentlich unter Kontrolle gehabt. Die Austria hatte auch nicht sonderlich viel vom Spiel, aber hat halt ein Tor gemacht und das war ausschlaggebend. In der zweiten Halbzeit hätten wir das Spiel schon gewinnen können, wir hatten zwei oder drei Möglichkeiten. Aber vom ganzen Spiel war es nicht das, was wir uns vorstellen. Leider haben wir heute verloren, aber wir schauen jetzt gleich auf Dienstag, da ist es auch ein wichtiges Spiel und es geht um drei Punkte. Das war heute kein Rückschritt, wir können nicht jede Woche gewinnen. Und jetzt hat es uns halt daheim erwischt, was uns natürlich doch sehr weh tut, weil wir sieben Spiele in Folge nicht verloren haben.”
Herbert Gager (Trainer FK Austria Wien):
…über das Spiel: “In der Halbzeit haben wir eine sehr gute Leistung geboten, mit vielen Torchancen auf unserer Seite, wir waren auch 0:1 in Führung und wollten auch so weitermachen in der zweiten Halbzeit. Der Spielstand war dann so, dass wir uns für meine Begriffe zu weit zurückgezogen haben, Admira eigentlich spielen haben lassen. Aber es ist nicht viel passiert, ihnen ist nicht viel eingefallen und wir sind hinten sehr gut und kompakt gestanden, wie schon in den letzten Spielen. In der zweiten Halbzeit habe ich keine hundertprozentige Torchance gesehen, obwohl Admira leicht überlegen war. Das sind Spiele, die sich so ergeben, der Gegner versucht dann alles, da wird man auch manchmal reingedrängt. Wir haben es gut verteidigt, wir hätten unsere Konter noch besser fahren können, aber da sind wir noch zu unruhig. Sonst hätten wir das Spiel vielleicht mit einem zweiten Tor entscheiden können. Aber wir sind nicht unzufrieden und nehmen drei Punkte mit.”
…über die Tabellensituation: “Jeder Sieg tut gut, aber wir fangen jetzt nicht zu rechnen an. Für uns war es wichtig, dass wir hier die drei Punkte holen und jetzt kann man sich beruhigt die anderen Spiele anschauen, was da passiert. Am Mittwoch gegen Salzburg wollen wir wieder punkten.”
…über die restliche Saison: “Es spielt noch jeder gegen jeden einmal mit dem heutigen Spiel. Wir werden uns sicherlich nicht im Vorfeld schon geschlagen geben, wir werden alles aus uns rausholen. Am Mittwoch erwartet uns ein schönes Spiel gegen eine Topmannschaft, die sehr gute Leistung gebracht hat. Aber das hat die Admira auch vor heute und es ist uns gelungen hier zu gewinnen. Das werden wir am Mittwoch auch versuchen und wir werden sehen, ob es uns gelingen kann.”
Manuel Ortlechner (Spieler FK Austria Wien):
…über seine aktuelle Situation: “Ich will noch ein oder zwei Jahre spielen, wenn es der Körper zulässt, weil mir nichts mehr Spaß macht als Fußball spielen. Jetzt muss man sich das im Sommer ansehen, ob meine Back-Up-Rolle, mit der ich mich überhaupt nicht abfinden kann, Zukunft hat. Ich habe zwar noch ein Jahr Vertrag bei der Austria, aber da muss man sich zusammensetzen und schauen, wie es über den Sommer hinaus aussieht. Wir hätten auch drei Punkte entführen können aus Graz, mit mir. Es ist ja nicht so, dass es mit mir nicht mehr geht.”
…über seine Zukunft: “Ich habe keine Angst vor der post-aktiven Karriere. Ich will auch nach der Karriere arbeiten und was bewegen, deswegen habe ich keine Angst, dass ich in ein Loch falle. Ich erwarte mir nicht wirklich Dankbarkeit für unsere Erfolge, ich weiß, dass das im Profisport nicht immer so, dass man Dankbarkeit erfährt. Ich schmunzel zum Teil schon, wie man mir gegenüber auftritt. Aber das ist halt so, ich bin schon lange genug dabei, dass ich die ganzen Prozesse und Abläufe schon kenne. Wohin es mich führt müssen wir mal schauen. Es kann schon sein, dass die Karten hier neu gemischt werden. Wenn nicht, dann kann auch etwas Exotisches passieren.”
Heinz Lindner (Spieler FK Austria Wien):
“Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. In der ersten Halbzeit haben wir als gesamtes Team gut gespielt, in der zweiten haben wir es nicht mehr geschafft gut zu kombinieren, aus welchen Grund auch immer. Wir müssen schauen, dass wir diese Leistung konstant über 90 Minuten abliefern und noch ein Tor drauflegen, weil sonst kann es knapp werden am Ende. Die Erwartung war drei Punkte, das haben wir erfüllt. Aber wie wir daran gekommen sind, damit können wir noch nicht ganz zufrieden sein. Die drei Punkte sind wichtig im Saisonfinish, aber ich glaube, dass gerade die Austria spielerisch besser sein muss. Wir können es, wir beweisen das jeden Tag im Training. Und jetzt müssen wir das endlich mal auch auf dem Platz rüberbringen und dann so auch die Siege einfahren.”
Anton Pfeffer (Sky Experte):
…über den neuen Austria-Trainer Gager: “Ich glaube, er macht seine Sache sehr gut. Bei der Austria steht man immer unter Druck, es kann nicht der Anspruch sein, um Platz 4-7 zu spielen, sondern man muss schon vorne dabei sein. Und dann ist es ganz normal, dass man den Druck hat auch international im nächsten Jahr spielen zu müssen. Die Mannschaft spielt unter ihm freier auf, die taktischen Zwänge, die vorher herrschten, sind nicht mehr so im Vordergrund. Die Menschlichkeit hat wieder mehr Einzug gehalten und das braucht eine heutige Mannschaft, der Wohlfühlfaktor ist so wichtig, das sieht man, wenn man nach Salzburg schaut.”
…über Ortlechner: “Er ist nach der Champions League, die für ihn wirklich klasse war, ein bisschen in ein Loch gefallen, was für mich auch verständlich ist. Jetzt hat er sich selbst wieder herausgezogen, aber man hat auch gehört, dass er in dem ein oder anderen Training nicht 100% gegeben hat. Er muss jetzt schauen, dass er Leistung bringt, er kann es. Wenn man Kapitän einer Mannschaft ist und dann auf die Bank verbannt, dann ist das nicht zufriedenstellend.”
…über das Spiel: “Eine durchaus ansehnliche erste Halbzeit, von beiden Mannschaften und eine zweite Halbzeit, die die Admira dominiert hat und sich den Ausgleich verdient hätte. Die Austria hat es verabsäumt weiter zu spielen wie in der ersten Halbzeit, man hat auf Abwarten gespielt. Der eine oder andere Tausch bei der Admira hat natürlich auch für Druck gesorgt, aber mit einem Heinz Lindner im Tor spielt es sich natürlich leichter. Lindner war für mich der ruhende Pol bei der Austria und der Matchwinner heute.”
…über die Admira: “In der ersten Hälfte hat die Admira es nicht geschafft die Austria unter Druck zu setzen, in der zweiten Halbzeit schon. Aber die wenigen Chancen, die vorhanden waren, wurden nicht genutzt. Letztendlich muss man sagen, dass diese Mannschaft auf einem guten Weg ist. Sie spielen gut, aber heute fehlen zumindest die Punkte und das kann natürlich noch problematisch werden. Aber nächste Woche gibt es das direkte Duell gegen Innsbruck, danach weiß man dann, wo es wirklich hingeht.”