Gerald Baumgartner: 'Man muss schon sagen, dass ja nicht viel gefehlt hat'

Im Interview mit Sky Sport News HD spricht Austria-Coach Gerald Baumgartner


...über den bisherigen Saisonverlauf: „Natürlich sind zwei Punkte aus den ersten drei Spielen für uns, für die Austria Wien zu wenig. [...] Die Austria war schon eine größere Baustelle, als ich im Sommer gekommen bin. Wir haben an vielen Ecken und Enden die Schrauben so gedreht, dass es nach oben geht. Wir sind jetzt auf einem sehr guten Weg. Man muss schon sagen, dass ja nicht viel gefehlt hat. Um Selbstvertrauen zu bekommen, brauchst du Siege. Die Mechanismen sind ja bei uns Menschen immer die gleichen. Selbstvertrauen kannst du dir holen, wenn du im Wettkampf erfolgreich bist. Es fehlt im Moment nicht viel, wir arbeiten tagtäglich daran. Ich lasse mich jetzt auch nicht aus der Ruhe bringen – der Weg wird weiter fortgesetzt. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg."


...über die Kritik der Fans: „Die Austria ist ein Traditionsverein, die Fans fordern totale Leistung. Ich finde das auch berechtigt, das darf man machen. Österreichische Fußballprofis müssen in der Lage sein, am Matchtag die bestmögliche Leistung abrufen zu können. Wir sind 96 Minuten gelaufen, wollten unbedingt das Tor machen, das hat man ja gesehen. Man kann der Mannschaft nur vorwerfen, dass wir nicht die nötigen Tore gemacht haben, um das Spiel zu gewinnen."


...über den Besuch von Fans beim Training und ob er dafür Verständnis habe: „Natürlich – wenn es im Rahmen bleibt. Man kann nicht hergehen und die Spieler beschimpfen. Ich war nicht live dabei, habe aber gehört, es hat sich in einem normalen Rahmen gehalten. Also verstehe ich das natürlich. Das zeigt auch, wie sehr unsere Fans mit uns mitleiden."


...über seine Aufgabe als Austria-Trainer: „Fußballtrainer zu sein ist grundsätzlich mal keine leichte Aufgabe. Um Erfolg zu haben, müssen sehr viele Dinge in einem Gebilde funktionieren. Ich denke, dass man als Trainer immer wieder in solche Situation kommen wird, dass es mal besser und mal schlechter geht. Uns geht´s ja nicht schlecht, wir haben ja nur den entscheidenden Sieg eingefahren. Wie gesagt, lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Die Werte, die wir gemessen haben, sind jetzt stark nach oben gegangen. Es fehlt nicht viel, wir müssen jetzt aber ein Spiel gewinnen, sonst wird´s für mich als Trainer natürlich auch ungemütlich."


...über die Besonderheit des Trainerjobs bei der Austria: „Der Trainerjob ist eine große Herausforderung, das ist klar. Bei Austria Wien hat man besonderen Druck. Ob man jetzt gewinnt oder Unentschieden spielt, es kommt auch darauf an, wie man spielt. Es werden viele Dinge kritisch begutachtet. Es ist auf jeden Fall eine interessante Herausforderung."


...auf die Frage, ob er volle Rückendeckung von der Vereinsspitze erhält: „Rückendeckung kann ich mir selber geben, indem ich die Spiele gewinne. Ich bin selber am meisten unzufrieden damit, dass wir von den Punkten her hinten nachhinken. Deswegen will ich alles tun, um schnellstmöglich die nötigen Punkte einzufahren."