Didi Kühbauer: 'Natürlich hört man gern ein Lob, aber es war heute auch nicht alles gut.'
Der SK Sturm Graz unterliegt zuhause mit 1:2 gegen den Wolfsberger AC. Alle Stimmen zum Auftakt der 6. Runde der tipico Bundesliga exklusiv bei Sky Sport Austria.
Thorsten Schick (Spieler Sturm Graz):
...über seinen Wechsel unter der Woche: „Das ist sehr schnell gegangen, zwischen zwei Trainingseinheiten mit der Admira habe ich Bescheid gekriegt, dass der Transfer durch ist, es hat sich schon die Wochen davor angekündigt. Ich bin natürlich sehr froh, dass es jetzt endlich über die Bühne gegangen ist. Bei mir ist die Entscheidung schnell gefallen, ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich Sturm-Fan bin, Sturm ist mein Herzensklub. Da ist mir die Entscheidung relativ leicht gefallen. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft mit meinen Qualitäten helfen kann."
Marko Stankovic (Spieler Sturm Graz):
...über das Spiel: „Bis zum Führungstor war es unser bestes Spiel der Saison, wir hatten wirklich eine Gaudi, wir hatten Spaß auf dem Platz, wir haben den Ball laufen lassen, den Gegner laufen lassen, wir haben Angriffe kreiert, wir haben zu 100% nach vorne gespielt. Mit dem Tor sind wir dann ein bisschen auseinander gebrochen, was komplett unverständlich ist. Trotzdem kriegen wir aus eineinhalb Torchancen zwei Tore. Ich mag es nicht, wenn man über einen Gegner sagt, dass er nur Glück hat, der WAC hat jetzt sechs Spiele in Folge gewonnen, allerhöchster Respekt. Aber für den heutigen Sieg sagen sie Danke in der Kirche. Grundsätzlich sollte man probieren, wenn man das ganze Spiel kontrolliert hat, weiterzuspielen, aber wir haben dann ein bisschen den Faden verloren und sind dann ein bisschen taktisch undiszipliniert herumgerannt. Aber das Tor ist trotzdem aus keinem taktischen Fehler entstanden, sondern war ein schöner Schuß ins lange Eck und das zweite Tor, darüber müssen wir nicht reden. Das war ein abgefälschter Schuß ins Tor, wie wir in heuer schon das zweite Mal erlebt haben. Wir haben fest mit drei Punkten geplant, wir wissen um unsere Stärke, wir wissen um die Qualität vom WAC, trotzdem wussten wir, dass wir drei Punkte machen können, wenn wir gut spielen und das haben wir gemacht. Wir haben leider nur bis zum Tor sehr gut gespielt."
Dietmar Kühbauer (Trainer Wolfsberger AC):
...über das Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut begonnen, haben dann Sturm das Spiel überlassen ohne das sie die großen Chancen hatten. Ich habe schon zur Pause gesagt, dass es nicht reichen wird, wenn wir so weiterspielen. Dann haben wir gleich nach der Pause das 1:0 gekriegt, wo man sich gedacht hat, dass heute vielleicht die Serie reißen wird. Kerhe hat das dann wieder ins richtige Licht gerückt mit einem wirklich sehr schönen Schuß und das Standfest dann das Glück hat bei dem abgefälschten Schuß, darüber müssen wir auch nicht reden. Aber in der zweiten Halbzeit hat Sturm dann eigentlich nicht mehr die Chancen gehabt, wir aber auch nicht. Ein verdienter Sieg möchte ich nicht sagen, weil Sturm mehr Spielanteile hatte als wir, aber sie haben auch nicht wirklich die großen Chancen herausspielen können. Wir waren heute nicht so ballsicher, wir haben leichtfertige Bälle verloren. In der ersten Halbzeit war die Offensive kaum vorhanden, das muss man auch sagen. Wir haben nie Entlastung gehabt und haben Sturm das Spiel übergeben, obwohl sie eigentlich auf uns warten wollten. Zum Glück sind die Jungs so drauf, dass sie ein Spiel umdrehen können und jetzt haben wir wieder eine schöne Heimfahrt."
...über die Siegesserie: „Das hört sich blöd an, natürlich ist so ein Lauf schöner als ein Negativlauf. Aber trotzdem will uns jetzt jeder besiegen, das ist ja logisch, es ist ja schlimm wenn eine Mannschaft nicht so handeln würde."
...über die Ersatzspieler: „Kerhe war die letzten Jahre immer Stammspieler und drückt jetzt wieder sehr nach. Es ist sehr schön, das sage ich auch schon seit Wochen, wenn man eine Ersatzbank hat, wo man bedenkenlos die Spieler eintauschen kann und man verliert keine Qualität, das ist schon schön. Man muss Silvio heute herausheben, wie er hereingekommen ist hat man gesehen wie man den Körper einsetzt ohne Foul zu spielen. Das war auch wirklich eine Baustelle, dass wir das Spiel umdrehen konnten."
...über seinen Anteil an der Siegesserie: „Natürlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das Lob nicht genieße. So einen Lauf habe ich als Spieler und als Trainer nie erlebt und da gehört schon auch was von den Spielern dazu, das darf man nicht vergessen. Natürlich hört man gern ein Lob, aber es war heute auch nicht alles gut. Das entscheidende sind die drei Punkte, die haben wir heute wieder eingefahren und morgen werden wir über die Dinge reden, die nicht in Ordnung waren."
Joachim Standfest (Spieler Wolfsberger AC):
...über das Spiel: „Heute muss man sagen, dass es fast pures Glück war. Sturm war über die gesamte Spielzeit gesehen die bessere Mannschaft, aber wir haben trotz allem wenig zugelassen. Wenn man einen Lauf hat, dann schießt man halt solche Tore und gewinnt. Speziell in der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht auf dem Platz. Es ist halt schwierig, wenn man so eine Serie hat und jeder nur noch davon redet, dann ist es für jede Mannschaft schwierig sich von Spiel zu Spiel zu konzentrieren und es ist im Hinterkopf, dass man nicht verliert oder dass es irgendwann passiert, dass man verliert. Das hat man speziell in der ersten Halbzeit gemerkt, in der zweiten Halbzeit haben wir auch nicht gut gespielt, aber wenigstens dagegengehalten."
...über sein Tor gegen den alten Verein: „Ich habe eine wunderschöne Zeit hier gehabt und kenne hier auch noch viele Spieler, ich weiß in was für einer Situation sie sind. Und wenn man dann so ein Tor schießt, dann braucht man sich nicht übermäßig freuen. Da muss man sich den Mund abputzen und sich umdrehen."
...über die Siegesserie: „Das ist kein Phänomen, das ist durchaus Qualität. Es waren viele knappe Spiele dabei, wie in Grödig. Aber wir haben die Qualität, dass wir die Spiele für uns entscheiden und deswegen stehen wir zurecht da vorne. Das wir alle Punkte gemacht haben, so wird es nicht weitergehen, das wissen wir auch. Aber ich denke wir sollten uns doch ein bisschen dort vorne festsetzen."
Andreas Herzog (Sky Experte):
...über den Grazer Neuzugang Schick: „Er hat in der Offensive sehr viele Qualitäten, das hat er bei der Admira bewiesen. Auch wenn die Grazer in den letzten Jahren in der Offensive immer gute, junge österreichische Spieler gehabt haben, ist es halt so, dass sie nicht mehr so torgierig waren, wie sie es noch vor einigen Jahren waren. Darum braucht man gewisse Alternativen. Schick hat bei Admira viele wichtige Tore erzielt, er ist technisch sehr gut, er kann aus der Tiefe auch einmal hinter die Abwehr einen Sprint anreißen und dadurch kann man ihn auch in vielen Spielsituationen sehr gut verwenden."
...über Kühbauer: „Wichtig ist es, dass man die Sprache der Spieler spricht, dass die einen Trainer verstehen. Und wenn man seine letzten Jahre anschaut, dann war er nicht nur jetzt bei Wolfsberg, sondern auch schon bei der Admira extrem erfolgreich. Er ist mit Admira in die Europa League Qualifikation marschiert als Aufsteiger, dann hat er Wolfsberg übernommen, als sie ganz hinten waren und war wieder auf einige Punkte dran am Ende der Saison. Jetzt hat er schon mal einen Riesenvorsprung gegenüber den zwei Wiener Vereinen und Sturm Graz."
...über den WAC: „Durch die fünf Siege am Stück hat man spielerisch von ihnen mehr erwartet. Aber trotzdem, wenn man auswärts 1:0 in Rückstand gerät und dann das Spiel noch dreht, selbst mit zwei Schüssen, da wird Kühbauer trotzdem zufrieden sein. Aber für die nächsten Wochen wird man wissen, dass man spielerisch besser spielen muss als heute. Aber es war kein leichtes Auswärtsspiel, Sturm war für mich die bessere Mannschaft, aber durch die zwei Schüsse von Wolfsberg haben sie das Spiel zuhause verloren."
Josef Hickersberger (Sky Experte):
...über den WAC: „Sie haben bestimmt nicht gut gespielt in dieser Partie. Sie sind für mich durch ein klares Abseitstor in Rückstand geraten und dann hat Kühbauer ein glückliches Händchen bewiesen, er hat den Torschützen Kerhe eingewechselt, er hat Silivio eingewechselt, der die Vorlage zum Torschuss von Standfest gegeben hat. Die Wechsel waren glücklich, aber sehr gut."
...über das Tor für Sturm: „Ich meine nicht, dass das schwierig für den Schiedsrichterassistenten zu sehen war. Es war zwar knapp, die Verteidiger der Wolfsberger hätten vielleicht vor dem Abspiel noch einen oder zwei Schritte nach vorne machen müssen, denn Djuricin war vorher lange schon im Abseits und ist dann spät zurückgekommen."
...über Standfest: „Er ist ein ausgezeichneter Profi, schon immer gewesen, sonst könnte er nicht so lange auf diesem Niveau spielen. Das freut mich auch für ihn, ich habe ihn immer hoch geschätzt, er hat bei mir auch sehr viele Länderspiele gemacht."