Andreas Ulmer: 'Rekord ist schön, aber freuen uns mehr über drei Punkte'
Der SV Scholz Grödig unterliegt zuhause mit 1:3 gegen den FC Red Bull Salzburg. Alle Stimmen zum vierten Salzburger Derby exklusiv bei Sky Sport Austria.
Adi Hütter (Trainer SV Scholz Grödig):
…über das Spiel: “Wir haben lange Zeit alles versucht, es war ja nicht so einfach. Wenn man zuhause 0:6 und auswärts 4:0 verliert, haben wir natürlich versucht etwas kompakter zu stehen und nach vorne nicht so aggressiv zu verteidigen, wir wir das oft gemacht haben. Heute war es einfach auch schwer, weil Salzburg natürlich auch versucht ihr Spiel durchzuziehen. Deshalb konnten wir auch von hinten keinen Spielaufbau machen, weil Salzburg einfach zu stark ist in der Balleroberung. Dann haben wir auch versucht anders zu spielen. Ich weiß auch, dass es hier ein Rübenacker ist, aber wir spielen heute unser 16. Heimspiel hier. Das sind halt die Möglichkeiten, die wir haben. Ich glaube, dass wir trotzdem versucht haben ein gutes Spiel zu zeigen. Die Schlüsselszene war sicher das 0:2, das Traumtor von Ulmer. An dieser Stelle möchte ich dem neuen Meister gratulieren, sie haben es absolut verdient in dieser Saison Meister zu werden, weil sie einfach hervorragenden Fußball gespielt haben. Aber wenn man die beiden Vereine vergleicht ist es einfach ein Kampf mit ungleichen Waffen, mit unserer Personalsituation, mit so vielen Verletzten ist es ungleich schwer, obwohl der Sieg von Salzburg heute verdient war. Wir haben schon oft gezeigt, dass wir teilweise mithalten können, das sich irgendwann die Qualität durchsetzt ist klar. Aber ich bin heute trotzdem auch stolz auf die Mannschaft, wie sie nach den beiden Niederlagen reagiert hat, weil sie versucht hat mit kämpferischen und läuferischen Komponenten dieses Spiel offen zu halten.”
…über die Chancen auf den Europacup: “Jetzt warten wir mal ab, was morgen im Wiener Derby passiert. Das wir nicht mehr die besten Karten in der Hand haben ist klar. Wir haben jetzt drei Mal hintereinander verloren.”
Lukas Schubert (Spieler SV Scholz Grödig):
…über seine Herz-Muskel-Entzündung: “Momentan bin ich froh, dass ich nicht mehr im Krankenhaus sein muss, sondern hier sein kann und den Jungs zuschauen kann. Es war eine sehr schwere Zeit, vor allem dieser Rückfall. Ich dachte schon wieder, dass ich einsteigen kann und dann hatte ich so einen Rückfall inklusive Intensivstation. Das war eine sehr harte Zeit für mich. In so einer Situation relativiert sich sehr vieles, man denkt anders über viele Sachen. Man wird dankbarer für viele Sachen, die man vorher nicht zu schätzen weiß. Vorher denkt man, dass Fußball das Wichtigste ist und erlebt dann einmal sowas, da merkt man schlagartig, dass es nicht so ist. Momentan habe ich mir keine zeitliche Vorgabe gesetzt, weil die Ziele immer wieder über den Haufen geworfen wurden und das auch mental sehr zermürbend war. Jetzt habe ich mir keine Ziele mehr gesetzt und will einfach mal gesund werden. Es ist schön, dass der Verein so hinter mir steht und mir die Zeit gibt. Deshalb kann ich mich voll auf die Heilung konzentrieren.”
Dieter Elsneg (Spieler SV Scholz Grödig):
…über das Spiel: “Für uns ist es mit dem Endstand extrem enttäuschend, wir hätten uns mehr verdient. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen und haben den einen oder anderen Konter fahren können, den wir vielleicht besser zu Ende spielen müssen. Auch nach dem 0:1 für Salzburg waren wir mehr in der gegnerischen Hälfte und hätten vielleicht das 1:1 machen können. Jetzt haben wir 1:3 verloren und das ist natürlich sehr enttäuschend.”
…über die restliche Saison: “Für uns ist es jetzt erstmal wichtig, dass wir aus unserem Tief wieder rauskommen. Jetzt an die Qualifikation für die Euro League zu denken ist nicht gescheit, wir müssen wieder schauen, dass wir in die Spur finden, dass wir wieder Punkte einfahren. Dann werden wir sehen, wie wir in der Tabelle stehen in den letzten Spielen. Das der Trainer nicht weitermacht stört uns nicht, wir konzentrieren uns auf die nächsten Spiele. Wir haben diese Woche hart gearbeitet, haben versucht uns auf den Gegner vorzubereiten. Der Trainer brennt, er will noch viel mit uns erreichen. Von dem her konzentrieren auf die jetzige Saison und auf alles andere bereiten wir uns nach dem 11. Mai vor.”
Roger Schmidt (Trainer FC Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: “Das Spiel hat mir sehr gut gefallen, ich bin sehr zufrieden. Wir haben diese Saison schon sehr viele Spiele gemacht, in denen wir großartigen Fußball gezeigt haben. Heute mussten wir diese Gegebenheiten hier annehmen, dieser Platz ist ein absoluter Rübenacker, da kann man keinen Fußball spielen, das haben wir nach 45 Minuten endgültig gewusst. Dann haben wir unser Spiel umgestellt, haben mit langen Bällen operiert und sind auf die zweiten Bälle gegangen. Wir hatten eine ganz gute Balleroberung im vorderen Bereich und haben dann auch die Tore gemacht. Von daher hat meine Mannschaft heute gezeigt, dass sie auch solche Umstände annehmen kann, sich da durchbeißen kann und so ein Spiel auch gewinnen kann. Mir hätte heute auch ein 0:1 gereicht, das es so ein Spiel wird war relativ schnell deutlich und ich kann mich auch über solche Siege freuen. Es war heute unmöglich hier heute vernünftig Fußball zu spielen, das lag natürlich auch an Grödig, die das sehr gut gemacht haben. Wenn man von hinten raus kein Spiel machen kann, weil man nie direkt spielen kann, man braucht immer fünf Kontakte um den Ball überhaupt unter Kontrolle zu haben, dann ist es wichtig stabil zu bleiben, nach hinten keine entscheidenden Fehler zu machen und die ein oder zwei Chancen, die man kriegt, auszunutzen. Das hat die Mannschaft gut gemacht. Ich kann mit so einem Spiel sehr gut leben.”
Andreas Ulmer (Spieler FC Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: “Wir sind sehr schwer reingekommen, Grödig hat taktisch sehr gut angefangen, sehr aggressiv gespielt. Wir haben in der ersten Halbzeit noch nicht die Mittel gefunden, um zu Torchancen zu kommen. In der zweiten Halbzeit war es besser, auch mit der Verteidigung, wie wir hinten gestanden sind. Ich glaube, dass wir verdient gewonnen haben.
…über die Einstellung des Torrekords von Rapid aus der Saison 1985/1986: “Natürlich ist es schön, wenn man einen Rekord neu aufstellt. Aber ich glaube wir freuen uns mehr über die drei Punkte.”
Niko Kovac (Sky Experte):
…über die Reaktion der Grödiger Spieler auf den Abgang von Trainer Hütter: “Der Adi ist ja nicht nur ein guter Trainer, sondern auch ein fantastischer Mensch. Die Beziehung zwischen Spielern und Trainer muss wirklich aufgebaut werden, es ist schwierig, wenn es dort keinen Zusammenhalt gibt. Er hat es wirklich in zwei Jahren geschafft, dass die Mannschaft ihm aus der Hand isst. Aber es sind Profis und wenn ein neuer Trainer kommt, dann werden sie sich auch auf den einstellen. Sie spielen jetzt für die Prämien, sie spielen für den zweiten oder dritten Platz. Da ist es egal, ob Adi gesagt hat, ob er geht oder nicht.”
…über das Spiel: “Der Platz ist klein und dementsprechend ist es für eine kleinere Mannschaft auch leichter das Spiel offen zu halten. Salzburg macht das Spiel, das ist schwieriger. Aber natürlich hat Grödig das in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, hat kompakt gespielt. Dann fiel das erste Tor für Salzburg und das Spiel war sehr viel leichter.”
…über die Europapokalchancen für Grödig: “Es macht jetzt keinen Sinn über den zweiten und dritten Platz zu diskutieren, sie müssen jetzt erstmal wieder in die Spur finden. Sie müssen zusehen, dass sie ihre Punkte sammeln, weil die Mannschaften von unten ja auch schieben. Den zweiten und dritten Platz werden sicher Austria und Rapid unter sich ausmachen.”