Adi Hütter: 'Kooperation mit Red Bull Salzburg ist möglich'

Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 9. Februar 2014 waren Grödig-Trainer Adi Hütter, Innsbruck-Trainer Michael Streiter und Red Bull Salzburg-Spieler Stefan Ilsanker. Die Diskussionsrunde komplettierte Sky-Experte Heribert Weber. Hier einige Aussagen

 

Adi Hütter:

...über die bittere 0:6-Niederlage im Derby gegen Red Bull Salzburg: „Man hat nur eine Chance, wenn man in Führung geht. Es war der bitterste Tag meiner Karriere. Auch als Spieler habe ich nie 0:6 verloren."

 

...streut den Salzburger Erfolgs-Bullen Rosen: „Ich finde, dass Salzburg jetzt sehr gezielt arbeitet, an der Spielerauswahl, am Anforderungsprofil der ganzen Spieler, wie die ausgesucht werden, in der Richtung nach vorwärts zu verteidigen, hohes Pressing zu spielen, Schnelligkeit, Technik. Das ist auch eine Qualität und das sieht man jetzt auch. Roger Schmidt arbeitet auch mit der Mannschaft sehr gut. Und die dritte Qualität ist, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft so gut ist, wie er noch nie war bei Red Bull Salzburg."

 

...über eine eventuelle Kooperation mit Red Bull Salzburg: „Möglicherweise. Wir haben uns mit Christian Haas und Ralf Rangnick schon im Dezember zusammengesetzt. Junge Spieler, die die Möglichkeit in der ersten Mannschaft von Red Bull Salzburg nicht vorfinden und trotz allem in der ersten Liga geparkt werden können, noch dazu vor der Haustüre. Es ist ja nicht so, dass wir einen komplett anderen Stil als die Salzburger spielen."

 

...fühlt sich in Grödig wohl, möchte aber in Zukunft hoch hinaus: „Natürlich steht jetzt diese Angelegenheit an, Vertragsverlängerung ja oder nein. Christian Haas sagt richtig, dass ich mich in Grödig wohl fühle. Aber natürlich möchte ich eines Tages bei einem größeren Verein arbeiten. Ich möchte gerne unten stehen und Trainer sein, wo vielleicht zehn- bis zwanzigtausend Zuschauer sind, wo man reelle Chancen hat, Meister zu werden. Titel zu gewinnen, das ist mein Anspruch."

 

...sieht den Grödiger Traum vom Europacup noch nicht ausgeträumt: „Christian Haas ist ein Visionär, der immer nach dem Höchsten strebt. Das passt auch sehr gut mit mir zusammen. Wenn ich mein Ziel jedes Jahr erreiche, dann habe ich es mir zu niedrig gesteckt. Dann ist man feig und nicht mutig. Das Ziel mit Grödig ist, in den Europacup zu kommen."

 


Michael Streiter Gepa PicturesMichael Streiter:

...über das Erfolgsrezept der Roten Bullen aus Salzburg: „Ich weiß nicht ob es die beste Mannschaft ist. Aber es ist die hungrigste Mannschaft von Red Bull, die bis jetzt am Parkett gestanden ist. Früher hat man Namen verpflichtet, um den Laden zum Laufen zu bringen, die vom Alter schon weiter hinten angesiedelt waren. Um international zu bestehen ist es wichtig, solche Leute zu sehen, die hungrig sind und noch etwas erreichen wollen. Dieser Weg ist ihnen jetzt voll aufgegangen."

 

...hat mit seiner verunsicherten Mannschaft noch alle Hände voll zu tun: „Wir konnten den Sack nicht zumachen. Dann bekommen wir das Tor und dann kommen Altlasten, wo Spieler in sich zusammenfallen, weil sie sich erinnern, was ihnen im Herbst passiert ist. Der Herbst ist Vergangenheit, man soll nie nach hinten blicken, man muss nach vorne schauen. Das werde ich ihnen in den nächsten Tagen und Wochen einimpfen."

 

...möchte Wacker Innsbruck in eine erfolgreichere Zukunft führen: „Es ist ein Zustand, der dem Verein normalerweise nicht passieren sollte. Innsbruck sollte doch ganz andere Ansprüche haben. Es ist der dritterfolgreichste Verein der österreichischen Fußballgeschichte. Ich werde alles daran setzen, dass wir wieder in andere Gefilde der Tabelle kommen. Wir müssen versuchen, dass wieder der Funke aufs ganze Land Tirol überspringt. Wir haben nur einen Klub und da gilt es alles zu bündeln. Das werden wir versuchen."

 


Stefan Ilsanker

...über den 3:0-Sensationssieg gegen die Bayern: „Das letzte Testspiel ist gar nicht mehr so ein richtiges Testspiel. Da geht's Richtung Meisterschaft, da will jeder zeigen, dass er von Anfang an spielen möchte. Da geht man keine großen Risiken mehr mit der Aufstellung oder dem Kader ein. Wir haben einfach gezeigt, dass man auch gegen so eine Mannschaft mit unserem Fußball attraktiv spielen können, dass wir ihnen Probleme bereiten können und dass wir auch zu Torchancen kommen. Nach dem Spiel war es umso schöner, dass man gesehen hat, dass Red Bull Salzburg international mithalten kann."

 

...hat in Mattersburg wichtige Lehrstunden für seine weitere Entwicklung erhalten: „Ich habe in den zwei Jahren extrem viel mitgenommen. Ich habe im zweiten Jahr gegen den Abstieg kämpfen müssen. Extreme Grätschen waren absolut notwendig, damit wir in der Liga bleiben. Das prägt dich als Spieler und das bringe ich nun in die Mannschaft mit ein. Wir haben unheimlich gute Fußballer aber es braucht auch kompletten Willen und das will ich vorleben."

 

...über seine aktuelle Vertragssituation: „Ich fühl mich unglaublich wohl, wir spielen international und ich möchte mit Red Bull Salzburg noch etwas erreichen. Ich kann mir sehr, sehr gut vorstellen für ein paar weitere Jahre zu unterschreiben."

 

...über die bevorstehenden Spiele gegen Ajax Amsterdam: „Das ist natürlich immer in den Köpfen. Wir spielen gegen Ajax Amsterdam, einen ganz Großen im internationalen Fußball. Wir haben zwei ausverkaufte Spiele. Wir spielen einmal vor 50.000 und einmal vor 30.000 Leuten und da freuen wir uns jetzt schon riesig drauf. Darum sind wir auch in der Meisterschaft so giftig, weil wir zeigen wollen, dass wir die Meisterschaft früh entscheiden und uns international unbedingt hineinbeißen wollen."

 

Sky-Experte Heribert Weber:

...darüber, was er den Salzburgern gegen Ajax Amsterdam zutraut: „Alles! Wenn sie so auftreten, wie sie es können, wenn sie diese Aggressivität ins Spiel bringen, die sie schon sehr oft gezeigt haben, dann haben sie alle Möglichkeiten offen. Ajax ist eine gute Mannschaft, aber keine überragende. Das ist holländische Qualität, spielerisch sehr stark, auch in der Defensive sehr kompakt und organisiert. Diese Aggressivität und dieses Pressing, das Salzburg spielen kann, und diese Attraktivität, die sie ins Spiel bringen können, das sieht man ganz selten, auch international."

 

...sieht in Zulechner den perfekten Spieler für Marcel Koller: „Das ist in Wirklichkeit der Stürmer, der in der Nationalmannschaft gesucht wird. Ein Stürmer, der modernes, aggressives Pressing spielen kann, der nach vorne attackiert, der immer wieder gefährlich wird und im Strafraum explodiert. Das ist der Zulechner."