Roger Schmidt: 'Klarer kann man den Ball mit der Hand nicht spielen'

Salzburg gewinnt in Innsbruck trotz 0:2-Rückstand zur Pause ein turbulentes Spiel 2:3. Die Stimmen zum Sonntagsspiel von Sky Sport Austria.

 


Roland Kirchler (Trainer Innsbruck):
...über Julius Perstaller: "Er hat alle Fähigkeiten, die ein Stürmer haben muss, er ist körperlich eine Maschine, er ist schnell, er kann schießen, er kann köpfeln. Aber er bringt es nicht auf dem Platz. Er war vor drei oder vier Jahren Youngster des Jahres, da war er noch jung. Jetzt fordert man von ihm auch schon einiges. Und wenn er das nicht bringt, dann wird es für ihn auch in Zukunft sehr schwer."
...über seine Beliebtheit: "Ich weiß sehr wohl, wie schnell es im Fußball geht. Wir haben noch nicht viel geschafft, wir sind immer noch hinten drin. Und wenn wir im Mai absteigen, habe ich genauso drei Messer im Rücken stecken wie Walter Kogler im Oktober."

...über das Spiel: "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hätte sich heute einen Sieg verdient gehabt. Aber es gibt halt im Fußball manchmal gewisse Leute, die etwas dagegen haben oder gewisse Umstände. An den Gegentoren sind wir teilweise auch selber schuld, aber vorher waren einige Geschichten, bei denen meine Mannschaft eigentlich gar nichts dafür kann und trotzdem in die Scheiße greift. Und deswegen tut mir die Mannschaft sehr leid. Aber so ist es im Fußball. Wenn wir diese Leistung öfter auf den Platz bringen, dann mache ich mir um meine Mannschaft keine Sorgen. Wir müssen das Spiel positiv sehen und darauf hoffen, dass irgendwann wieder ein normaler Spielleiter ein Spiel bei uns am Tivoli leitet."

...über den Schiedsrichter: "Ich werfe ihm gar nichts vor. Er hatte das gelbe Trikot an und war heute nicht neutral, er hätte heute eine andere Trikotfarbe gebraucht. Es ist immer das selbe, ich rege mich jetzt nicht auf. Ich bin ein intelligenter Mensch, ich versuche das zu verarbeiten. Ich möchte in meinem Leben nie Schiedsrichter sein, dafür bin ich zu intelligent."

 

Oliver Prudlo (Sportdirektor Innsbruck):

...über die auslaufenden Verträge von Merino, Sáfár und Abraham: "Momentan stehen wir noch da hinten drin, sind im Kampf um den Klassenerhalt. Es ist vom Vorstand noch kein Budget freigegeben. Ich führe im Hintergrund einige Gespräche und versuche, alles gut vorzubereiten. Aber wir haben noch nicht einmal Mitte März, wir haben also noch genug Zeit."

...über die Lizenz für die kommende Saison: "Mit den Informationen, die ich bekommen habe, schauen wir dem Lizenzverfahren optimistisch entgegen und ich gehe davon aus, dass das in der ersten Instanz klappen wird."


Daniel Schütz (Wacker Innsbruck):

...über das Spiel: "Wenn man 2:0 führt, dann ist es ganz schwer, so billig 2:3 zu verlieren. Wir sind alle sehr enttäuscht."

...über den Handelfmeter: "Ich weiß nicht, ob das ein zwingender Elfmeter war. Er fällt um und will sich abstützen und fällt dabei auf den Ball drauf. Ich weiß nicht, ob man da zwingend Elfmeter pfeifen muss."

...über seinen Fallrückziehertreffer: "So schön mein Tor auch war, wir haben verloren. Wichtig sind Punkte und wer die Tore schießt ist im Endeffekt egal."

 

Roman Wallner (Wacker Innsbruck):

...über das Spiel: "Ich bin eigentlich sprachlos, ich bin sehr enttäuscht. Wir haben die Chance auf das dritte Tor gehabt, als der Schiedsrichter den Vorteil nicht gibt. Oder wenn er Foul gibt, dann muss er meiner Meinung nach Gelb-Rot geben. Da hat er auch ein bisschen beeinflusst. Dann schießt auf einmal Salzburg das Tor und macht Druck. Dann ist es irgendwie in der Luft gelegen.
Wir haben am Schluss gehofft, dass wir das 2:2 über die Runden retten, aber leider ist uns das nicht gelungen."

 


Roger Schmidt (Trainer Salzburg):

...über das Spiel: "Für uns war es wichtig heute dreifach zu punkten, um es auszunutzen, dass Rapid nur unentschieden gespielt hat. Es war eine sehr schwierige Situation für die Mannschaft, mit 0:2 in die Pause zu gehen, aber wir haben daran geglaubt. Es war für uns unglaublich, wie wir wieder in Rückstand geraten sind. Wir haben wieder viele Chancen vergeben. Aber die Mannschaft hat immer weiter nach vorne gespielt und aus meiner Sicht auch absolut verdient gewonnen."

...über den Handelfmeter für Salzburg: "Klarer kann man den Ball nicht mit der Hand spielen. Natürlich ist es unglücklich für den Spieler, weil er den Ball nicht sieht und es eher zufällig ist. Aber es ist unstrittig, dass das ein Elfmeter ist."

 

Georg Teigl (Red Bull Salzburg):

...über das Spiel: "Das Spiel zeigt mal wieder, dass wir eine Mannschaft sind. Ich finde, der Sieg geht auch in Ordnung. In der ersten Halbzeit hatten wir nie die Gefahr, dass wir das Spiel aus der Hand geben, wir wurden für jeden Fehler eiskalt bestraft. Wir sind dran geblieben und haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir als Mannschaft agieren müssen. Das haben wir getan und dann auch gewonnen."

...über die Leistungen in der Rückrunde: "Wir haben noch nicht ganz heraus, was wir zeigen wollen im Spiel und was wir im Herbst auch teilweise schon gezeigt haben. Aber wir bleiben da dran und lassen uns nicht entmutigen. Ein Arbeitssieg ist genauso schön wie wenn man super spielt."

...über die Tabellensituation: "Wir schauen auf uns, es macht keinen Sinn, wenn wir nach oben schauen. Wir müssen auf uns schauen und unseren Job machen. Mehr können wir nicht machen."

 

Walter Kogler (Sky-Experte):

...über das 2:0 für Innsbruck: "Sehr schön, der schnelle Übergang von der Abwehr in die Offensive, herrliche Flanke und Schütz macht das wunderschön. Aber er ist in dieser Situation nicht ganz genau gedeckt, er hat hier auch seine Freiräume. Aber so einen Ball muss man erst so treffen."

...über die Bedeutung dieses Sieges für Salzburg: "Gerade solche Spiele sind oft Knackpunkte für eine Saison. Wenn du trotzdem in der Lage bist, dieses Spiel zu gewinnen, kann das zusätzliche Kräfte freisetzen. Es ist sehr wichtig für Salzburg, wenn sie noch vorne dranbleiben wollen."

...über den Schiedsrichter: "Ich habe die Schiedsrichter heute nicht so schlecht gesehen. In der ersten Halbzeit, als Roman Wallner allein auf das Tor gelaufen wäre, war kein Abseits, das war sehr eng. Aber da gehören auch die Assistenten dazu. Sonst habe ich nichts Großartiges gesehen, worüber man sich aufregen müsste."