ÖFB-Sportdirektor Ruttensteiner: 'Bei Oliver Lederer ist es eine Sache der Bundesliga'
Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 1. September 2013, waren der Sportdirektor des ÖFB, Willi Ruttensteiner, Ried-Manager Stefan Reiter und Admira-Trainer Oliver Lederer. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.
Will Ruttensteiner:
...sieht im Fall Lederer kein mögliches Schlupfloch: „Bei Oliver Lederer ist es eine Sache der Bundesliga. In den Lizensierungsbestimmungen steht drinnen, dass Toppositionen wie der Cheftrainer innerhalb von 60 Tagen neu zu besetzen sind, mit der adäquaten Ausbildung. Ich gehe davon aus, dass die Bundesliga das auch so exekutiert."
...freut sich über die Erfolge der Klubmannschaften Österreichs: „Ein Meilenstein in der Gegenwart für den österreichischen Fußball. Und es ist auch international so, wenn man wo hin kommt, angesprochen wird und Respekt erhält. Ich denke, wir sollten in den Spielen der Gruppenphase mit Selbstvertrauen antreten und schauen was der österreichische Fußball so leistet."
...geht mit optimistischen Gefühlen in das wichtige Auswärtsspiel gegen Deutschland: „Ich denke, dass wir Spieler mit Qualität haben. Außerdem haben sie einen irrsinnigen Willen, Punkte zu machen und zu gewinnen. Und ich denke, wir werden einen Plan haben, das Unmögliche möglich zu machen. Der Teamchef wird daran arbeiten und die Mannschaft wird diesen Plan umsetzen. Ich gehe davon aus, dass wir uns sehr gut präsentieren sein."
Stefan Reiter:
...über den erfolgreichen Saisonstart von Ried: „Wir haben vor der Saison überlegt, ob wir einen sehr routinierten Spieler dazu holen. Das hat nicht geklappt und wir haben uns dann für Spieler entschieden, die sehr schnell und jung sind und Perspektive haben, diese auch bei uns suchen. Das ist uns gut gelungen."
...ist auf die generelle Spielerentwicklung in Ried stolz: „Wir haben heuer drei Mannschaften in den europäischen Gruppenbewerben. Man kann also als Österreicher wirklich stolz sein. Und bei diesen drei Mannschaften spielen neun Spieler, fast eine Mannschaft, die entweder in Ried ausgebildet wurden oder ihren ersten Bundesligaeinsatz gehabt haben. Darauf sind wir sehr stolz."
...sieht den Druck nicht nur bei den Großen der Liga: „Wir haben wie die Admira und WAC wenig Geld zur Verfügung. Es geht in einer Zehnerliga sehr, sehr schnell, dass man ganz unten ist. Und diesen Druck haben wir schon seit zwanzig Jahren. Und mit diesem Druck muss man auch umgehen können. Eine Liga zu erhalten, das ist viel schwieriger, das ist existentiell."
...über einen mögliche Transfer von Robert Zulj: „Er hat schon voriges Jahr eine tolle Saison gehabt und muss das jetzt bestätigen. Er hat natürlich auch noch einige Schwächen, aber er hat Ziele und weiß, worum es geht. Wenn er so weiter denkt und arbeitet, dann kann er ein Großer werden. Wenn es für Robert ein Angebot aus dem Ausland geben sollte, dann muss man sich das genau anschauen. Ich wünsche es ihm, dass er international durchstartet. Aber den Zeitpunkt sollten und werden wir gemeinsam definieren."
Oliver Lederer:
...zieht ein kurzes Resümee über die Zusammenarbeit mit Toni Polster: „Man kennt den Toni Polster. Ich bin von meinem Naturell nicht so, dass ich Everybody´s Darling bin. Manchmal habe ich Phasen, in denen ich nicht jeden anlachen möchte. Der Toni hat das jeden Tag scheinbar mühelos geschafft. Sportlich betrachtet ist zu sagen, dass ich deshalb nicht sehr viel mitnehmen habe können, weil die Zeit sehr kurz war, um eine Philosophie von ihm mitzunehmen. Nicht, weil ich so gescheit bin und er nicht, überhaupt nicht."
...akzeptiert die Bestimmungen der Liga, wäre trotzdem gerne länger Trainer bei Admira Wacker geblieben: „Ich nehme die Tatsache zur Kenntnis, dass ich ein Trainer mit Ablaufdatum bin. Auf der anderen Seite gibt es auch die persönliche Sichtweise und die ist doch emotionaler. Ich würde gerne Trainer bleiben. Dieselbe Situation vor einem Jahr oder in einem Jahr würde bedeuten, dass ich den Job behalten könnte. Aufgrund des fehlenden Marktes gibt es momentan keinen Kurs für mich, das trifft mich. Bundesligatrainer zu sein ist vielleicht eine einmalige Chance und das bin ich grad. Man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt."
...geht davon aus, dass die Admira die geeigneten Schritte setzen wird und schon bald einen Nachfolger präsentiert: „Es wird eine saubere Lösung geben, mit der wir unser Gesicht wahren und vor allem jenes der Bundesliga. Die Bundesliga ist kein Kasperltheater, wo wir einen hinsetzen und vor die Kamera stellen. Dieser Lächerlichkeit wollen wir uns nicht preisgeben."