Mattersburg Obmann Pucher: 'Es war beschissen für uns'
Die Stimmen von Sky Sport Austria zum Abstieg des SV Mattersburg in die Erste Liga von Martin Pucher, Didi Kühbauer, Franz Leder, Patrik Jezek, Schiedsrichter Rober Schörgenhofer und Sky-Experte Heribert Weber.
Martin Pucher (Obmann SV Mattersburg):
...über den Abstieg: "Fußball kann wunderschön sein. Für uns war heute ein Minustag, heute war es für uns beschissen. Wir wussten, dass es rein theoretisch passieren kann, aber wir haben es uns nicht vorstellen wollen. Wir haben es in erster Linie selbst vergeigt. Vor einer Woche haben wir einen Sieg gegen Rapid gefeiert und hatten fünf Punkte Vorsprung bei zwei Runden. Es war für alle Klubs eine verzwickte Lage. Dass bei Sturm die Luft draußen war, hat man schon seit Wochen gesehen, trotzdem gratuliere ich ihnen zum Europacup. Sie haben mit einer 0:3-Niederlage den Europacup geschafft, das ist schon eine besondere Leistung."
...über die Zukunft des Vereins: "Wir sind froh, dass wir ein gesunder Verein und in einer sehr vernünftigen wirtschaftlichen Situation sind. Wir müssen uns jetzt sammeln und für die nächste Saison die richtigen Schlüsse ziehen. Für uns ist das kein Weltuntergang, auch wenn es heute so aussieht. Wir werden uns wieder fangen und wieder andere Tage erleben."
...über Dietmar Kühbauer: "Er war hauptverantwortlich, als Spieler als wir 2003 aufgestiegen sind. So hat sich ein Kreis geschlossen. Er ist Trainer von Admira, das war für ihn und für uns eine unangenehme Situation. Er hat es geschafft, wir haben es nicht geschafft und daran sind in erster Linie wir selbst schuld."
Franz Lederer (Trainer SV Mattersburg):
...über den Abstieg: "Das ist ein Wahnsinn. Wir haben während dem Spiel nicht gewusst, wie es auf den anderen Plätzen steht. Wir hatten auch Torchancen, die man machen muss. Das ist der schlimmste Moment, den man sich vorstellen kann. Man muss immer der Situation ins Auge schauen. Man hat gesehen, was passieren kann und wir sind die Deppen. Wir haben es bis zur letzten Minute in der Hand gehabt und es ist uns nicht gelungen. Die Mannschaft ist eine tolle Truppe. Sie hat alles mögliche versucht. Wir haben es nicht richten können."
Dietmar Kühbauer (Trainer Admira):
...über das Spiel: "Man hat immer wieder mitbekommen, wie die Spielstände bei den anderen sind. Ich war mir ziemlich sicher, dass es reichen wird, als wir das Tor geschossen haben. Ich freue mich wahnsinnig für meine Mannschaft, aber es tut mir leid für Mattersburg. Schön ist es nicht, aber ich bin Trainer von Admira. Es ist schade für Mattersburg, dass es so passiert ist, weil andere Klubs nicht mehr die Courage gehabt haben, sich reinzuhängen und werden noch belohnt mit der Europa League. Aber es schwingt bei mir ein wenig Wehmut mit, Mattersburg mag ich über alles. Ich hätte mir gewünscht, dass wir beide durchkommen."
...über den Klassenerhalt: "Am allermeisten freut es mich für die jungen Spieler, die haben jetzt die Möglichkeit, weiter in der Bundesliga zu spielen. Dafür mussten wir kämpfen und es macht mich stolz, dass wir das geschafft haben."
Patrik Jezek (Admira):
...über das Spiel: "Sowas habe ich noch nicht erlebt. Ich bin froh, dass wir das geschafft haben, dass Admira nicht abgestiegen ist. Das ist das schönste, was ich mitgemacht habe. Ich bin so froh, dass wir in der Bundesliga geblieben sind."
...über seine Zukunft: "Ich habe nie öffentlich gesagt, dass ich aufhöre. Am Mittwoch fahre ich nach Tschechien und mache Urlaub, aber es schaut so aus, dass ich mit dem Fußball aufhöre. Ich denke, die Zeit ist gekommen."
Robert Schörgenhofer (Schiedsrichter):
...über die Elfmeterforderungen: "Ich bleibe dabei, dass ich in den beiden Einstellungen, die ich jetzt gesehen habe, kein Kontakt zu sehen ist. Der Spieler von Mattersburg vermutet den Kontakt und dreht sich hinein. Ich bleibe dabei, dass ich richtig gelegen bin. Auch das Handspiel war kein strafbares, er wird aus kürzester Entfernung angeschossen und für mich ist das eine natürliche Handhaltung. Man sieht auch, dass die Hand zurückschnellt nach der Berührung, das ist ein Indiz, dass der Spieler das nicht will."
Heribert Weber (Sky-Experte):
...über den Abstieg von Mattersburg: "Damit hat niemand gerechnet. Zwei Runden vor Schluss hatten sie fünf Punkte Vorsprung. Aber sie haben so viel Rückhalt, was die Akademie betrifft, da mache ich mir um den Verein keine Sorgen für die Zukunft. Sie hatten heute alle Chancen, das Spiel zu gewinnen."
... über die möglichen Elfmeter für Mattersburg: "Man kann bei beiden Szenen ganz klar Elfmeter geben. Die Leistung von Mattersburg heute auf diese Fehlentscheidungen zu reduzieren, ist sehr einfach. Sie haben alle Möglichkeiten gehabt, diese aber nicht genutzt. Aber Fehlentscheidungen haben auch viele Spiele in anderen Runden entschieden. Aber es hätte zwei Elfmeter für Mattersburg geben müssen."
... über Peter Jezek: "Ein großer Fußballer, ein super Mensch. Als er wieder kam, hat die Admira besser gespielt. Er ist immer ein großartiger Fußballer gewesen, hat sehr viel Spaß in eine Mannschaft gebracht, hat für die Lockerheit der jungen Spieler gesorgt. Wenn er auf dem Platz steht, dann ist er sehr wichtig für die Mannschaft."
...über die Zukunft von Franz Lederer: "Ein Abstieg beweist nicht immer, dass ein Trainer schlechte Arbeit geleistet hat. Es hat ganz knapp nicht gereicht. Ich kann mir vorstellen, dass Lederer Trainer bei Mattersburg bleibt."