Kurt Garger: 'Der Rapidfan versteht nicht, dass seit Jahren Stillstand in Hütteldorf eingetreten ist'

Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 21. April 2013 waren Wacker Innsbruck-Trainer Roland Kirchler und Vienna-Sportdirektor Kurt Garger. Zudem nahm Sky-Experte Hans Krankl an der Diskussion teil. In einem Live-Interview aus der Generali-Arena meldete s


Roland Kirchler:

...über das jüngste Auftreten von Rapid am Tivoli: „Rapid ist immer Leidenschaft gewesen und diese Mannschaft letztens auf dem Tivoli war tot."

...über Kirchgänge und Schlager in der Mannschaftskabine: „Der Trick ist immer gut, wenn man gewinnt. Ich habe bei den Niederlagen auch immer Tricks gehabt, aber die mach ich dann nicht mehr."

...möchte mit seinem Team auf jeden Fall über die Saison hinaus weiterarbeiten: „Der Präsident hat mich gefragt, ob ich diese Mannschaft in einer abgespeckten Version auch in der zweiten Liga trainieren würde, und ich habe ja gesagt. Ich bin mit Herzblut bei diesem Verein dabei, ich bin dort groß geworden. Ich habe diese Mannschaft genau kennen gelernt und ich glaube an sie."

...über seine aktuelle Doppelfunktion: „Ich bin kein Sportdirektor, das habe ich nicht gelernt. Aber die Arbeit bleibt ja nicht liegen. Bei uns gibt es momentan viele Doppelfunktionen, das ist nicht professionell. Ich bin nicht so blöd, das ich nicht weiß, dass das ein Fulltimejob ist."

 


Kurt Garger:

...sieht noch schwierige Wochen auf die Austria zukommen: „Sechs Punkte hören sich viel an, aber die Austrianer werden jetzt jeden Tage die Frage hören, ob diese sechs Punkte reichen werden. Und dann beschäftigen sie sich viel intensiver mit dieser Situation als es in der Vergangenheit der Fall war. Das wird eine große psychische Belastung für die Austria und man wird sehen, wie sie damit umgehen werden."

...über den Fanprotest in Hütteldorf: „Der Rapidfan versteht nicht, dass seit Jahren Stillstand in Hütteldorf eingetreten ist. Er braucht eine Zukunftsperspektive und die kann ihm jetzt nur eine neue Führung, ein neues Präsidium geben. Dem aktuellen Präsidium vertraut der Rapidfan anscheinend nicht mehr."

...glaubt, dass Hans Krankl eine wichtige Funktion bei Rapid ausüben sollte: „Wenn wir über die Zukunft von Rapid reden, dann kann man sich nur überlegen, in welcher Position man Hans Krankl bei Rapid einbindet. Aber das kann man nicht auf die Beruhigung der Fans beschränken. Das ist ja ein völliger Schwachsinn. Entweder bindet man ihn in mehrere Funktionen ein, wo er Rapid massiv helfen kann, oder ich lasse es."

 


Hans Krankl:

...über die neugewonnene Spannung im Titelkampf: „Die Souveränität der Austria ist weg. Sie spüren jetzt ganz einfach, dass die Salzburger ihre Spiele gewinnen. Ich hätte nie gedacht, dass sie noch einmal so nahe kommen."

...zur Ablöse von Peter Schöttel als Rapid-Trainer: „Peter Schöttel ist ein Bauernopfer. Es werden immer die Trainer ausgewechselt, nicht die Mannschaft. Aber im sportlichen Bereich ist es seine Verantwortung gewesen. Er hat diesen Kader zusammengestellt. Er hat diverse Spieler geholt, die es nicht verdienen, ein Rapid-Dress zu tragen."

...kritisiert mangelndes Auftreten der Rapid-Verantwortlichen in der Fanfrage: „Die Fans lassen sich nicht für blöd verkaufen. Der Rapidfan war immer der beste Fan. Es ist nur eine Frage, welche Plattform der Verein ihm gibt. Was kann sich ein Fan erlauben, welches Mitspracherecht hat er? Und da muss ich als Verein eine Grenze ziehen, bis daher und nicht weiter, und das muss ich ganz klar sagen. Das ist bei Rapid nie passiert."

...kann sich mit dem aktuellen Präsidium bei Rapid keine Zusammenarbeit vorstellen: „In den letzten zehn Jahren hat man mich bei Rapid niemals um meine Meinung gefragt. Niemals hat einer zu mir gesagt, bitte geh mit uns zu dem Fanklub und rede mit den Leuten. Rapid hat von mir nichts gebraucht, weil sie allwissend sind und sich auskennen. Und jetzt soll ich mit meinem Charisma die Rapidfans auffordern? Was soll ich ihnen sagen? Werfts keine Leuchtkörper? Ich soll jetzt den Fans eine Botschaft geben? Ich bin kein Botschafter."

 



Helmut Schulte (Live-Interview aus der Generali-Arena):

...ist erleichtert über das Unentschieden gegen die Austria: „Es war für uns wichtig, nach den Turbulenzen der letzten Wochen, einen Schritt aus der Krise zu machen. Und das ist uns, glaube ich, gelungen. Es müssen natürlich noch mehrere folgen."

...nimmt die Herausforderung Rapid weiterhin gerne an: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so turbulent werden würde. Aber man kann ja nicht in einen Verein hineingucken, wenn man einen Vertrag unterschreibt. Ich bin in meinem Leben ganz gut damit gefahren alle Aufgaben, die sich einem stellen, Schritt für Schritt anzugehen. Aber wie gesagt, es ist nicht ganz einfach."