Krankl: 'Rapid ist das Wichtigste - nicht der Krankl, nicht der Kirisits, aber schon gar nicht die Funktionäre'

Zu Gast bei "Talk und Tore" am Sonntagabend waren Rapid bislang letzter Meistertrainer Peter Pacult, Austria-Stürmer Roman Kienast und Sky-Experte Hans Krankl. Durch die Sendung führte Martin Konrad. .

 

Peter Pacult:

peter pacult gepa pictures red bull...kann den Rückstand von Austria und Rapid auf Red Bull Salzburg nicht ganz nachvollziehen: „Was mich doch irritiert ist, dass beide Wiener Vereine so einen großen Rückstand nach vorne haben. Natürlich besitzt Red Bull Salzburg eine hervorragende Mannschaft, die sich zum Vorjahr nicht verändert hat. Aber wir haben erst 13 Runden gespielt. Das ist schon ein riesiger Abstand, wenn man den Rückstand sieht."

 

...sieht Spielsysteme als überbewertet an: „Das System ist nicht so wichtig. Wenn man wirklich genau schaut, auch bei Bayern, kann mir heutzutage niemand sagen wie die wirklich spielen. Außer, dass der Neuer hinten steht und der Mandzukic vorne. Alle anderen neun Spieler haben eine unheimliche Bewegung. Wichtig ist, dass die Positionen besetzt sind."

 

...wundern die negativen Schlagzeilen über Rapid nicht: „Es wäre nicht Rapid, wenn nicht jede Woche eine andere Schlagzeile wäre als eine sportliche. Mich wundert es nicht, dass jetzt schon wieder Diskussionen aufkommen. Wenn man bedenkt, 2010 war alles super und wir hatten sogar ein Plus auf dem Konto. Im Sommer 2011 hat es schon wieder geheißen, wir haben Schulden. Und schon gab es die nächste Schlagzeile. Das wird wahrscheinlich immer Rapid bleiben."

 

...über die aktuelle Situation bei Rapid: „Ich frage mich aber nur, warum haben die Leute dort Angst, wenn Hans Krankl kommt? Wenn ich keinen Dreck am Stecken habe, brauche ich mich doch vor nichts fürchten."

 

...über seinen Abschied aus Dresden: „Drei Tage vor einem wichtigen Heimspiel haben sich Mitarbeiter schon von mir per SMS verabschiedet."

 

...über seine Beschäftigung bei RB Leipzig: „Vier Wochen, bevor Herr Rangnick gekommen ist, hatte ich ein Gespräch mit Herrn Mateschitz. Da ist es nie um den Aufstieg gegangen, weil die Liga saustark war und ich ausschließlich ablösefreie Spieler holen durfte. Ich hatte nicht die Millionen des Herrn Rangnick. Er hat nun in Deutschland wieder ein für mich sehr negatives Interview gegeben. Das tut man nicht."

 


Roman Kienast:

...über die Formkrise der Austria: „Das Glück ist momentan nicht auf unserer Seite. Wir können nur schauen, dass wir in der nächsten Woche alles besser machen und über den Kampf ein Spiel gewinnen wo man dann wieder Selbstvertrauen tanken kann."

 

...über Abstimmungsprobleme im Sturm der Austria: „Es war noch nicht berauschend. Die Bewegungen haben noch nicht so gestimmt. Wir haben zu kurz Zeit gehabt, dass wir dieses 4-4-2 trainieren. Wir haben die letzten eineinhalb Jahre immer nur mit einem Stürmer gespielt. Das braucht seine Zeit."

 

...ist etwas ratlos: „Ich kann es mir nicht erklären. Es hat sich grundsätzlich wenig geändert. Wir haben keine Spieler abgegeben. Wir haben eher Qualität dazu bekommen, meiner Meinung nach. Es läuft einfach nicht rund. Wir wissen es selber nicht."

 


Hans Krankl:

hans krankl sky...über den ersten Derbysieg von Rapid nach zehn sieglosen Spielen: „Rapid war in der ersten Hälfte besser und hat das Derby verdient gewonnen. Sie haben agiert und die Austria nur reagiert."

 

...über die Demontage von Erich Kirisits: „Ich weiß nur, dass Erich Kirisits der ideale Mann für Rapid gewesen wäre, weil er Rapid in eine neue, moderne Zukunft geführt hätte. Der Herr Krammer, das muss man sich ja auf der Zunge zergehen lassen, war in der Reformkommission, dann im Wahlkomitee. Er hat Kirisits abgelehnt und in diesem Moment gesagt, dass er laut Statuten nicht Rapid-Präsident werden kann. Vier Stunden später wollte er Präsident werden."

 

...kritisiert Rapids Funktionärsriege: „Rapid Neu bedeutet ein ganz neues Präsidium, das heißt, dass die anderen Präsidiumsmitglieder nicht mehr dabei sein würden. Jeder Mensch, der jetzt bei Rapid ist, ist nur darauf aus, seine Position zu verteidigen. Diesen Menschen liegt Rapid nicht am Herzen. Das wichtigste für mich ist der Klub und das vergessen diese Menschen. Die haben für Rapid nichts über."

 

...über seine Beziehung zu den Rapidfans: „Die größte Enttäuschung an der Geschichte ist die, dass durch Lügen die Fans gegen Erich Kirisits aufgebracht wurden. Einige haben wahrscheinlich auch schon gewusst, dass ich mit ihm zurückkommen werde. Diese Fans waren nicht mehr bereit, sich Kirisits anzuhören. Da muss ich mir denken, dass die Fans auch gegen mich sind. Das muss ich akzeptieren. Es gibt eine Demokratie. Wenn sie Kirisits nicht wollen, dann wollen sie mich auch nicht. Das ist eine Sache, die mich trifft."

 

...wird sich dennoch niemals von Rapid abwenden: „Meinen Klub, Rapid, den trage ich im Herzen. Den kann mir doch keiner von denen wegnehmen. Die haben den Klub nicht im Herzen. Ich schon, ich habe 15 Jahre gespielt, war drei Jahre Trainer. Ich habe grün-weißes Blut. Die Funktionäre, die bei Rapid sind, haben kein grün-weißes Blut. Rapid ist das Wichtigste. Nicht der Krankl, nicht der Kirisits, aber schon gar nicht die Funktionäre."

 

...gibt ein abschließendes Urteil ab: „Ich muss ehrlich sagen, es ist nicht lustig und es ist sehr, sehr tief. Aber ich muss wirklich sagen, dort befinden sich böse Menschen."

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