Ivica Vastic: 'So erfolglos war ich bei der Austria nicht'

Zu Gast bei „Talk und Tore" am Sonntag, 28. April 2013 waren Sturm-Trainer Markus Schopp, Ried-Coach Michael Angerschmid und Ivica Vastic, aktueller Co-Trainer von Gaflenz. Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.

 

Markus Schopp:

...über seine Eindrücke zum ersten Spiel als Cheftrainer von Sturm: „Was mich ein wenig gestört hat war, dass im Vorfeld alles auf den Faktor Spaß reduziert wurde. Es war für mich trotz der turbulenten Woche wichtig, einen Fokus auf die Vorbereitung zu diesem wichtigen Spiel zu legen, weil wir gewusst haben, dass WAC eine sehr spielstarke Mannschaft ist. Was wir nachher gestern gesehen haben war eine Mannschaft, die in der Phase des Ballbesitzes sehr unsicher wirkte und dadurch nie Druck aufbauen konnte."

 

...erwartet von seinen Spielern Nervenstärke: „Eines ist klar, eine gewisse Unsicherheit mag für den einen oder anderen nachvollziehbar sein, aber die Wahrheit ist, wir sind ganz einfach in einer Situation, in der wir mit diesem Druck umgehen können müssen und da muss man auch ganz genau hinschauen, wer bereit ist, mit diesem Druck umzugehen."

 

...lässt die Euphorie ob seiner Person kalt und fokussiert sich bereits auf den nächsten Gegner: „Diese Euphorie hab ich schon mitbekommen. Und es wäre auch eine schöne Geschichte gewesen, wenn wir gestern das Spiel gewonnen hätten. Aber mich hat eigentlich schon meine ganze Karriere begleitet, dass man sich Erfolge hart erarbeiten muss und da gilt es jetzt auch, die nächsten Tage richtig zu analysieren und sich auf das schwere Spiel gegen Rapid vorzubereiten."

 

...über Felix Magath: „Er ist ein Trainer, der auf seine Art sehr erfolgreich war. Aber wenn man mich als Typ kennt, ist das einfach ein Trainer gewesen, der nicht zu mir gepasst hat. Trotzdem glaube ich, dass er gewusst hat, wie er erfolgreich sein kann. Man braucht natürlich einen gewissen Abstand um das richtig zu analysieren."

 


Michael Angerschmid ...

...hat kein Problem mit Leuten, die Gerhard Schweitzer als heimlichen Ried-Trainer sehen: „Es ist kein Problem für mich. Ich sehe das Trainerteam als Ganzes. Wenn ich so einen Mann wie den Gerhard im Trainerteam habe, dann wäre es sicher nicht gescheit auf diese Qualität zu verzichten. Mittlerweile gibt es rundherum so viel zu tun, dass man das als Trainer gar nicht alleine bewerkstelligen kann. Und dann ist es gut, dass ich jemanden an der Seite habe, der die nötige Erfahrung hat und der mir unter die Arme greift."

 

...über den kumpelhaften Umgang mit Spielern: „Mir ist ein positiver Umgang mit den Spielern lieber, weil du auch viel mehr von ihnen erfährst, wenn sie auf diese Art und Weise Respekt vor dir haben. Die autoritäre Schiene war einmal. Wir jungen Trainer legen darauf keinen Wert mehr."

 

...gibt sich vor dem Cupduell mit der Wiener Austria selbstbewusst: „Natürlich wäre ein Cupfinale eine schöne Sache. Wir haben das die letzten zwei Jahre genießen dürfen. Die Möglichkeit besteht, denn wir können die Austria mit Sicherheit zu Hause schlagen. Und das wird unser Ziel sein."

 


Ivica Vastic:

...blickt nicht mehr mit einem weinenden Auge auf die Zeit bei der Austria zurück: „Im Nachhinein ist man natürlich immer gescheiter. Ich habe damals sehr intensiv von Spiel zu Spiel gelebt, habe versucht mich zu konzentrieren. Es war nicht viel Zeit um nachzudenken. So erfolglos war ich nicht, wir haben auch gewisse Spiele gut gespielt. Es hat das Quäntchen Glück gefehlt."

 

...freut sich über die Entwicklung seines Sohnes Toni Vastic: „Natürlich bin ich stolz, wenn ich sehe, dass Toni so gut spielt. Ich glaube, dass für ihn dieser Schritt nach Ried wichtig war. Die Spieler haben keinen Druck, die Mannschaft ist jung. Dort kann er sich in Ruhe weiterentwickeln."

 

...denkt, dass die Zeit in England und Deutschland für die Entwicklung seines Sohnes wichtig war: „England war eine wichtige Erfahrung, weil es gut ist zu wissen, was ein junger Spieler leisten muss um in die Premier League zu kommen. Und über Bayern muss man ohnehin nicht sprechen. Es gibt einem jungen Spieler viel Selbstvertrauen, wenn er im Training gegen Robben, Ribery oder auch Alaba spielt."

 

Eine Wiederholung der aktuellen „Talk und Tore"-Sendung ist Montag, 29. April 2013 um 01.30 Uhr, 07.00 Uhr und um 16.30 Uhr auf Sky Sport Austria zu sehen.