Andi Herzog: 'Ich werde mich sicher nicht als Schaaf-Nachfolger anbieten'
Werder Bremen und Thomas Schaaf gehen getrennte Wege. Nach 14 Jahren auf der Trainerbank nimmt Schaaf Abschied von den Grün-Weißen.
Im Interview mit Sky Sport News HD spricht Sky-Experte Andreas Herzog...
...über Werder Bremen ohne Thomas Schaaf: "Das ist sehr schwer vorstellbar. Er hat eine Ära geprägt wie seinerzeit Otto Rehhagel, er war ähnlich erfolgreich - Meister, Pokalsieger, Europacupfinale. Es ist auch für ihn eine sicher wunderbare Zeit zu Ende gegangen, aber so ist das Fußballgeschäft. Er wird sicher genug Auswahlmöglichkeiten haben, um einen Verein zu trainieren. Ob es dann wieder 14 Jahre sein werden, bleibt abzuwarten. Ich denke, dass die Saison für Werder nicht gut gelaufen ist, keine Frage. Das Wichtigste war, dass sie nicht abgestiegen sind. Jetzt gehen beide Seiten neue Wege - da kann man beiden nur erfolgreichere Zeiten wünschen. Ich war achteinhalb Jahre bei Werder, der Verein liegt mir sehr am Herzen."
...über Thomas Schaaf: "Thomas ist als Mensch top, umsonst bist du nicht 14 Jahre bei einem Verein, da musst du einfach eine gewisse menschliche Qualität haben. Er war glaub´ ich sechs Mal mit Werder in der Champions League. Der nächste Trainer wird es nicht leicht haben."
...über die kommende Saison in Bremen: "Nach dieser Saison braucht Werder sicher frisches Blut, nicht nur im Trainerteam, sondern auch bei den Spielern. Auch nach Otto Rehhagel hat es einige Jahre gedauert, bis man wieder erfolgreich war. Jetzt wird es nach Thomas Schaaf für den neuen Trainer vielleicht ähnlich schwer."
...auf die Frage, ob Bremen eine Option für Andreas Herzog als Trainer wäre: "Das entscheide nicht ich. Ich werde mich sicher nicht anbieten. Ich bin bei Jürgen Klinsmann Co-Trainer, der Job macht mir irrsinnig Spaß. Bremen ist mir natürlich ans Herz gewachsen, keine Frage, aber ich bin jetzt nicht so, dass ich hier Bewerbungsschreiben aufgebe - das brauche ich nicht."
...auf die Frage, ob etwa auch die "Causa Arnautovic" Thomas Schaaf zugesetzt hat: "In den letzten zwei, drei Jahren war es sicher so, dass die Neuverpflichtungen nicht die Glückstreffer waren, davor hatte Klaus Allofs einen fantastischen Job gemacht, das hat zuletzt nicht mehr so geklappt. Dann ist es für den Trainer auch schwer, wenn du nicht mehr diese Qualität zur Verfügung hast. Dann werden Spieler verpflichtet, die für Werder-Verhältnisse sehr, sehr viel Geld kosten, aber auf Dauer der Mannschaft nicht so weiterhelfen. Man hatte Micoud, Diego, Özil - egal, wo die in Deutschland gespielt hätten, sie hätten die jeweilige Mannschaft gleich um 30 Prozent verbessert. Nach Özil war dann kein richtiger Spielmacher mehr da, der in der Offensive den Takt angegeben hat. Aaron Hunt war heuer ganz gut, aber er allein war nicht gut genug."