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Herzog über ÖFB-Team: "Man muss erst einmal so eine Leistung abrufen"

Der Sky-Experte war zu Gast Sky Sport Austria Podcast DAB | Der Audiobeweis Spezial und sprach über das österreichische Nationalteam und über den Fall von Milletich

Andreas Herzog (Sky Experte):
…über die beiden Auftritte des ÖFB-Teams gegen Andorra und Italien: „Mit dem Auftritt gegen Italien war ich sehr zufrieden. In Andorra, gegen einen vermeintlichen Underdog, ist es immer schwierig. Da kann man wenig Glorie erreichen, da muss man schauen, dass man die Partie gewinnt.“

…zur Leistung beim 2:0-Heimerfolg im Testspiel gegen den amtierenden Europameister Italien: „Speziell die erste Halbzeit war extrem stark. Da waren wir klar stärker und hätten in der Pause schon 3:0 führen können. Der Auftritt war richtig, richtig stark. Die Mannschaft hat dieses Mal gezeigt, dass sie von der ersten bis zur letzten Minute ihr Spiel durchgezogen hat. Jetzt hoffen wir, dass wir den Schwung auch in die WM-Quali mitnehmen.“

…weiter zum Spiel gegen Italien: „War schon wichtig, auch wenn es nur ein Testspiel war. Man muss erst einmal so eine Leistung abrufen.“

…über seinen „Man oft the Match“ bei Österreich gegen Italien: „Baumgartner war am Anfang der Rangnick-Ära nicht so in der Mannschaft drinnen. Ich denke aber, dass wir ihn aufgrund seiner Laufstärke und seiner Torgefährlich schon in der Nationalmannschaft brauchen, gerade wenn wir mit einem Mittelstürmer wie Marko Arnautovic spielen, der am und mit dem Ball natürlich extrem stark ist. Dann braucht man schon den einen oder anderen, der auch extrem weite Wege, auch mit Tempo, gehen kann und da hat für mich Baumgartner ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht.“

…angesprochen auf die Causa rund um ÖFB-Präsident Milletich: „Sollte so schnell als möglich erledigt sein, damit die positive Stimmung nach dem guten Spiel gegen Italien in die WM-Quali mitgenommen werden kann. Daher sollte alles am Tisch und dann kommt hoffentlich heraus, dass alles halb so wild ist.“

…über die bisherigen Highlights und Überraschungen bei der WM 2022: „Nach den Spielen von Katar und dem Iran habe ich gedacht, dass die Mannschaften aus dem arabischen Raum einfach nicht die Intensität der Topmannschaften matchen können und heute bin ich eines Besseren belehrt worden. Eine riesen Überraschung, dass Argentinien gegen Saudi-Arabien verliert. Damit hätte keiner gerechnet.“

"Der Fehler ist vor zwölf Jahren passiert, wo die WM nach Katar vergeben wurde. Der Verlierer ist der Fußball und der Sport" - Herzog

…zum Auftritt des US-Teams und angesprochen auf seine Erwartungen: „Die erste Halbzeit war sehr, sehr stark, aber man hat auch gesehen, dass sie dann das Tempo in der zweiten Halbzeit nicht mehr halten konnten. Ist vielleicht die talentierteste Mannschaft, die sie je hatten, aber nicht die beste. Wird schwer in den nächsten Spielen.“

…über die neue „Concussion Substitution“-Regelung, wodurch ein weiterer Wechsel in so einem Fall zusteht: „Glaube, kommt aus dem Football in Amerika und nimmt jetzt auch im Fußball immer mehr Oberhand, dass bei Kopfverletzungen extrem aufgepasst wird. Ist auch höchste Zeit. Finde es okay, dass dann ein zusätzlicher Wechsel zusteht, aber hoffe, dass dann nicht die eine oder andere Mannschaft etwas vortäuscht, um einen sechsten Wechsel zu erzwingen. Da muss man richtig aufpassen.“

…über das Verbot der „One-Love“-Kapitänsbinde und dem Nachgeben der Verbände: „Ich finde es traurig. Der Fehler ist vor zwölf Jahren passiert, wo die WM nach Katar vergeben wurde. Der Verlierer ist der Fußball und der Sport. Hoffentlich wird auch der heutige Überraschungssieg von Saudi-Arabien Schlagzeilen machen, dann geht es nicht nur um diese negativen Themen.“

…weiter zu diesem Thema: „Man kann von keinem Spieler erwarten, dass der eine oder andere ein Risiko nimmt und durch das Tragen einer Schleife einen Punkteabzug in Kauf nimmt oder aus der WM ausgeschlossen wird. Die FIFA hat viele, viele Fehler gemacht. Das werden sie in Zukunft auch büßen müssen, aber lassen wir es jetzt nicht die Spieler büßen, sondern hoffen wir auf tolle und spannende Spiele und auf einen verdienten Weltmeister.“

…auf die Frage, wer für ihn das Potenzial hat, der Shootingstar der WM zu werden: „Für mich sind die zwei besten Jungen Bellingham und Musiala. Da erwarte ich mir sehr, sehr viel.“

…über die Gruppe E, mit dem DFB-Team: „Die Deutschen muss man immer dazurechnen. Aber Japan ist eine Mannschaft, die schon überraschen kann und einen der zwei Großen, Spanien oder die Deutschen, rausboxen könnte.“

…mit seinen WM-Favoriten: „Für mich gibt es drei, vier Mannschaften und da gehören für mich die Portugiesen dazu.“

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