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Christoph Freund: "Die Ansprüche werden immer höher"

Wie geht es mit Red Bull Salzburg weiter - hinsichtlich Sponsor, Kader und Transfers? Sportchef Christoph Freund war zu Gast bei 'Talk & Tore' bei Sky Sport Austria.

Christoph Freund (Sportdirektor FC Red Bull Salzburg):
…über die Rolle des Sponsors Red Bull für den Verein FC Red Bull Salzburg: „Wir haben uns eine Basis geschaffen in den letzten Jahren mit internationalen Spielen und Transfers, damit wir gut wirtschaften können die nächsten Jahre hinaus, aber der Sponsorvertrag mit Red Bull ist natürlich wesentlicher Bestandteil und daran wird sich nichts ändern die kommenden Jahre.“

…über Dietrich Mateschitz und über mögliche Veränderungen durch sein Ableben für den Verein: „Eine unglaubliche Persönlichkeit. Es war immer schön, sich mit ihm auszutauschen, er war ein großer Visionär und ein großes Vorbild. Ohne Mateschitz wäre es nie möglich gewesen, so junge Spieler so zu entwickeln und eine Akademie zu bauen. Es wird sich nicht groß etwas ändern. Wir sind ein eigenständiger Verein. Die Ausrichtung ist es, jungen Spielern über die Akademie die Möglichkeit zu geben, ihren Traum zu verwirklichen. Damit kann sich der Sponsor Red Bull auch identifizieren und ich gehe davon aus, dass sich in Zukunft daran nichts ändern wird.“

"Ich hoffe, dass er eine gute Weltmeisterschaft spielt, dann kann die Aktie Noah Okafor sehr interessant werden." - Christoph Freund

…über Noah Okafor: „Ich glaube, dass am Transfermarkt ein bisschen mehr passieren wird als die letzten Jahre. Okafor ist letztes Jahr so richtig durchgestartet. Ich hoffe, dass er eine gute Weltmeisterschaft spielt, dann kann die Aktie Noah Okafor sehr interessant werden. Ich schließe es nicht aus. Er ist sicher ein interessanter Stürmer für internationale Aufgaben.“

…zur langfristigen Kaderplanung bei Red Bull Salzburg: „Den Kader der Mannschaft 2024/25 kenne ich nicht exakt, aber wir planen ihn. Wir planen bis zu 24 Monate im Voraus. In letzter Zeit ist uns das sehr gute gelungen. Wir haben auf die richtigen Talente gesetzt und ihnen Zeit gegeben. Man muss aber immer wieder gezielt einige von außen dazuholen, sonst könnten wir nicht mehr international so performen.“

…zum Team um die Kaderplanung bei Red Bull Salzburg: „Wir haben ein sehr gutes Team mit Stephan Reiter bis zur Scouting-Abteilung und der Akademie. Da gibt es einen intensiven Austausch. Das macht es aus und wir treffen die Entscheidungen gemeinsam. Die finale Entscheidung trifft der Sportdirektor, aber das ist gut im Team vorbereitet. Fehlentscheidungen gibt es auch, aber zum Glück in den letzten Jahren nicht im Übermaß.“

…über die steigende Erwartungshaltung an Red Bull Salzburg: „Die Ansprüche werden immer höher. Letztes Jahr das Champions League-Achtelfinale war etwas ganz Spezielles. Heuer müssten wir von der Erwartung her ins Viertelfinale, aber das ist nicht die Realität. Wir haben eine richtig gute Champions League-Saison gespielt und auch eine richtig gute Bundesliga-Saison. Es war nicht alles Gold. Wir haben in der Champions League nie mit unserer besten Formation spielen können, das war bitter. Trotzdem hatten wir bis auf die zweite Hälfte in Mailand immer knappe Spiele und das mit einer so jungen Mannschaft wie noch nie. Wir sind in allen drei Bewerben dabei und deswegen bin ich sehr zufrieden.“

"Ich bin mir sicher, dass sich andere Vereine immer wieder austauschen, ob Silberberger nicht eine Option wäre und das spricht für seine Qualität." - Christoph Freund

…über die Belastung durch die Champions League-Spiele: „Das waren Spiele, wo die Jungs an ihre Grenzen kommen und das war für die Entwicklung wichtig, aber dadurch haben sie vielleicht nicht immer ihre beste Leistung bringen können am Wochenende. Wir konnten aufgrund der Verletzungen nicht so viel durchrotieren und deswegen sind die Spieler an ihr Leistungsmaximum gekommen.“

…über die aktuelle Situation bei FC Lieferung: „Einige Spieler haben schon in der ersten Mannschaft gespielt. Es mussten viele ganz junge Spieler einspringen und dann hat das Gerüst gefehlt und es war nicht einfach im Herbst. Ich habe mir das letzte Spiel gegen Admira angeschaut und es gibt eine Entwicklung. Ich bin mir sicher, dass sie sich zurückkämpfen. Es war sicher auch ein Learning für den FC Liefering, dass man aufpassen muss, dass man nicht zu jung ist. Ich bin überzeugt, dass sich die Mannschaft in der Zweiten Liga im nächsten Jahr anders präsentieren wird.“

…über die kommenden Europa League-Aufgaben: „Wir nehmen es extrem ernst. Es ist eine extrem coole Challenge und wir freuen uns richtig drauf.“

…über das Chelsea-Angebot: „Es war etwas ganz Besonderes, so etwas passiert nicht jeden Tag und es war eine große Auszeichnung. Aber die Gesamtsituation war nicht so. Ich habe wenige Monate davor bei Salzburg langfristig verlängert und das sind schon Werte, die für mich wichtig sind.“

…über Ernst Tanner: „Es war richtig wichtig, dass er damals zu uns gekommen ist. Er hat tolle Ansätze im Nachwuchsbereich und hat viel mitgestaltet.“

…zur Arbeit von WSG Tirol: „Es ist beeindruckend, mit welchen Mittel sie so viel rausholen und welchen Fußball sie spielen – das ist eine klare Handschrift. Es ist beeindruckend, wie viele Spieler weggehen und welche nachkommen, die keiner kennt im Fußballgeschäft. Sie arbeiten ruhig und hochwertig. Sie haben nicht einmal ein eigenes Stadion in Innsbruck und sind fixer Bestandteil geworden in der österreichischen Bundesliga.“

…über Thomas Silberberger: „Ich bin mir sicher, dass sich andere Vereine immer wieder austauschen, ob Silberberger nicht eine Option wäre und das spricht für seine Qualität.“

…über seine Zeit als Fußball-Profi: „Ich habe viel in Wattens gespielt als Kooperationsspieler. In Salzburg (damals Austria Salzburg, Anm.) habe ich es nicht geschafft als Spieler.“

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