Thomas Silberberger will es "zu einem Großteil auf meine Kappe nehmen"
WSG Swarovski Tirol muss nach einem 0:0 gegen FC Flyeralarm Admira aus der tipico Bundesliga absteigen. Die Stimmen der Tiroler bei Sky und Sky X.
WSG Swarovski Tirol – FC Flyeralarm Admira, 0:0 (0:0)
Schiedsrichter: Harald Lechner
Thomas Silberberger (Trainer WSG Swarovski Tirol):
…nach dem Spiel: „Es ist bitter, wenn ich jetzt das Spiel in der Kurz-Zusammenfassung gesehen habe, wir sind nicht wegen der heutigen Leistung abgestiegen. Sondern weil wir in der Quali-Runde die schlechteste Performance gebracht haben. Wir haben die vier, fünf Großchancen heute leider nicht gemacht und so ist die Admira verdient drin geblieben, es war eine Summe der ganzen Quali-Runde. Wenn ich jetzt lange damit hadere, wird das Ergebnis auch nicht anders. Maierhofer und wie sie alle heißen, im Endeffekt arbeiten wir mit Menschen zusammen, auch wenn sie schon viel gesehen haben in ihrer Karriere, unter Druck vergeben sie auch einmal eine Großchance. Es muss weitergehen. Es hat sich über das ganze Jahr gezogen, am Tivoli haben wir uns nie heimisch gefühlt, so ehrlich muss man sein. Was möglich wäre, haben wir im Cup gegen die Wiener Austria im Gernot-Langes-Stadion gesehen.“
…mit einem persönlichen Fazit: „Wir waren auf einem guten Weg mit der Punktehalbierung kurz vor Corona, Corona hat uns komplett außer Tritt gebracht. Das I-Tüpfelchen war mit Sicherheit mein Motoradunfall, wo ich sehr schnell wieder bei der Mannschaft war, aber den Abstieg muss ich zu einem Großteil auf meine Kappe nehmen. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin mental und körperlich am Sand. Normal gehst du mit so einer Verletzung wie ich sie gehabt habe, neun Monate in den Krankenstand, ich war nach zehn Tagen wieder bei der Mannschaft. Ich habe mir gedacht, dass ich das Ruder herumreißen kann, weil ich gewusst habe, dass der Chef vorangehen muss. Jetzt bin ich bitter enttäuscht. Jetzt muss ich wirklich schauen, dass meine Gesundheit wieder in Schuss kommt.“
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Für 90minuten.at-Leser jetzt um 2 Euro günstiger:
…mit einem Ausblick: „Wir werden nächste Woche in die Analyse gehen. Wir dürfen uns das Mascherl sofortiger Wiederaufstieg nicht umhängen, da wären wir schlecht beraten. Wir müssen schauen, dass wir im Gernot-Langes-Stadion die Zuschauer wieder auf unsere Seite bringen und eine vernünftige Rolle in der 2. Liga einnehmen können. Mental bin ich relativ stark, das geht schnell, körperlich habe ich in zehn Tagen meine vierte Operation und dann sollte es endlich mit den Krücken vorbei sein, dann sind sieben Wochen um. Ich möchte den Verein nicht im Stich lassen, wir werden nächste oder übernächste Woche vernünftige Lösungen präsentieren können.“
Stefan Maierhofer (WSG Swarovski Tirol):
…nach dem Spiel: „Enttäuschung. Wir sind sehr gut reingestartet in die Rückrunde, dann kam Corona, wir hatten viele Ausfälle, viele verletzte Spieler, wir sind am Zahnfleisch dahergekommen, es soll keine Ausrede sein, wir hatten heute unseren Showdown, ich habe zu Beginn eine Riesenchance vergeben. Der Fußballgott war nicht auf der Seite der WSG. Ich bin mein größter Kritiker, ich mache solche Bälle normal, heute kommen sie und ich mache sie nicht. Bitter, wenn dir die Bälle heute über den Scheitel rennen. Wir sind eine Mannschaft, probieren uns zu pushen, der Trainer geht voran, der immer an uns glaubt, auch unser Sportdirektor. Wir wollten unbedingt, heute kann man keinem Spieler irgendwas vorwerfen, das einzige war die Chancenverwertung. Da hat Admira einen glücklichen Tag gehabt. Wir müssen es uns selber ankreiden, Wir haben auch andere Spiel gehabt. Mit einem Sieg hätten wir alles klarmachen können.“
…über seine Zukunft: „Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich mir keine Gedanken gemacht, wir werden mit dem Verein Gespräche führen. Der Verein, die Leute, die beim Verein arbeiten, angefangen im Büro bis hin zur Präsidentin, Sportdirektor, Zeugwart, Busfahrer, es ist wirklich ein herzensguter Verein, es tut mir extrem leid, weil wir alle mit viel mehr Erwartungen hier reingegangen sind. Es ist momentan eine extreme Leere da.“
Stefan Köck (Manager Sport WSG Swarovski Tirol):
…vor dem Spiel: „Thomas Silberberger bekommt gerade unter dem Spaltgips noch einen neuen Verband. Wir müssen kühlen Kopf bewahren, Leidenschaft reinbringen, initiativ und kreativ sein, es ist nicht einfach mit dieser Drucksituation. Der Trainer hat heute die besten aufgestellt, um es zu schaffen, wir haben auch eine gute Bank, das macht uns zuversichtlich. Mit Clemens Walch haben wir nicht mehr gerechnet, umso schöner, dass er zurückgekommen ist. Stefan Maierhofer ist als Führungsspieler gekommen, hat es über weite Strecken gut erfüllt, er hat bis jetzt eine gute Saison gespielt. Er hat insgesamt einen sehr guten Eindruck hinterlassen, ist ein Typ. Wir wollen heute stabil und kompakt agieren, ein relativ schnelles Gegentor vermeiden, offensiv Akzente setzen und im Optimalfall in Führung gehen.“