Darum hat Christian Heidel von Schalke 04 genug
Im Interview mit Sky spricht Christian Heidel über seinen Rücktritt als Sportdirektor bei Schalke 04.
Christian Heidel (Sportvorstand FC Schalke 04):
... zu seiner Vertragsauflösung:„Ich habe es Domenico gestern Abend schon gesagt. Ich habe den Verein am vergangenen Montag darüber informiert. Die Gründe liegen auf der Hand. Ich bin gesamtverantwortlich für den sportlichen Bereich. Das ist auch alles ok gewesen bis zum Sommer. Aber wir können in dieser Saison das nicht auf den Platz bringen, was wir uns vorgestellt haben. Und ich bin jemand, der immer konsequent ist. Wenn ich die Verantwortung habe, muss ich mir auch überlegen, ob ich dieser Verantwortung noch gerecht werde. Das scheint aktuell nicht der Fall zu sein. Dazu kommt und das war für mich eigentlich ausschlaggebend, dass es seit Wochen Diskussionen um meine Person gibt. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer für Ruhe bin im Klub. Für die Ruhe kann ich momentan nicht mehr so sorgen, wie mir das vorher gelungen ist und jetzt geht es um meine Person und dann muss ich auch die Konsequenz für mich persönlich ziehen. Ich werde, vielleicht nicht ganz üblich in diesem Metier, den Vertrag auflösen ohne irgendwelche Abfindungen. Der Vertrag wird zum 30.06. aufgelöst. Ich stehe dem Verein, sollte das gewünscht werden, mit Rat und Tat zur Verfügung. Allerdings nicht mehr in der vordersten Reihe, weil das würde keinen Sinn machen.“
... zur Frage, ob der Aufsichtsrat um ihn gekämpft hat: „Ja. Aber ich glaube, es ist sehr schnell deutlich geworden, dass es eine Entscheidung ist, die in der Winterpause in mir gereift ist. Trotzdem wollte ich noch einmal sehen, wie es sich entwickelt. Aber dann muss man auch so ehrlich sein, dass es momentan nicht in die richtige Richtung geht. Und wenn sie sich momentan den Blätterwald anschauen, dann erkennen sie ja, was los ist. Ich kann mich da nicht hinstellen und sagen, ich stehe für Ruhe, wenn ich momentan der Auslöser dafür bin, dass es Unruhe gibt. Und dann muss man so konsequent sein. Das habe ich mir gut überlegt und deswegen war ich jetzt auch so konsequent.“
... zur Frage, ob es ein Stück weit eine weiße Fahne gegenüber der negativen Presse war: „Das kann man nehmen, wie man will. Was ich vergangene Woche lesen durfte, hat es meine Entscheidung eigentlich noch einmal unterstützt. Diesen Kampf kann man nicht gewinnen, das kann man aussitzen. Ich bin niemand, der irgendetwas aussitzt.“
... zur Frage, ob er in die Suche nach einem Nachfolger eingebunden ist: „Wissen sie, wie lange ich schon mit Jonas Boldt spreche? Das sind alles so Geschichten, die erfunden wurden. Ich habe ihn selbst angesprochen schon vor langer Zeit mit der Thematik, möchtest du vielleicht zu Schalke kommen und das Team vergrößern. Im Blätterwald stand dann auf einmal, er soll der Ersatzmann für mich sein. Das ist alles dummes Zeug gewesen. Das Team einfach noch besser aufzustellen, das war im Sommer mein Ansatz. Dann kam das Thema Berater auf. Clemens Tönnies hat sich da vielleicht ein bisschen komisch ausgedrückt. Das war aber nicht böse gemeint. Aber seit diesem Tag ging diese Lawine los. Ich weiß nicht, ob man sich jetzt für Jonas Boldt entscheidet, aber ich glaube, das ist ein sehr guter Mann. Aber das ist jetzt eine Entscheidung vom Klub und von Jonas Boldt.“