Lucien Favre: "Das ist der größte Skandal im Fußball seit Jahren"

BVB-Trainer Lucien Favre tobte nach der Niederlage im Derby gegen Schalke 04 und kritisierte den Schiedsrichter im Gespräch mit Sky scharf.

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zum Handelfmeter durch Videobeweis: „Das ist der größte Skandal im Fußball seit Jahren. Das ist so lächerlich, der Fußball ist peu á peu so lächerlich. Das ist eine große Schande für den Fußball. Niemand weiß, wer diese Regel erfunden hat. Sie haben keine Ahnung von Fußball. Ich war 15 Jahre Spieler, seit langem trainiere ich, das hat nichts mit Fußball zu tun. Du musst nur auf den Arm schießen und es ist ein Elfmeter. Du brauchst deine Arme für das Gleichgewicht.“

... zum Revierderby: „Das habe ich noch nie erlebt. Das ist sehr schwer zu verdauen. Vor allem die Art und Weise, wie es passiert ist. Wir machen ein super Tor und fangen gut an. Plötzlich ist kein Spiel mehr und wir müssen verifizieren, was vorher passiert ist. Sancho war nicht auf seiner Position, er hat etwas an den Kopf bekommen. Der Fußball macht sich lächerlich. Heute haben viele Sachen gefehlt. Die Roten Karten müssen wir vermeiden. Das war aber heute keine gute Leistung von den Schiedsrichtern.

… auf die Frage, ob die Meisterschaft entschieden ist: „Ja, klar.“

 

Felix Zwayer (Schiedsrichter) zum Handelfmeter: „Weil der Arm auf Schulterhöhe waagrecht abgespreizt ist. Das ist eine Vergrößerung der Körperfläche. Damit wird der Ball abgeblockt. Insofern ist das nach aktueller Auslegung ein strafbares Handspiel. International und in Deutschland besteht diese Auslegung seit Saisonbeginn. Es soll immer so gehandhabt werden. Fehler passieren auch uns Schiedsrichtern. Aber in dem Fall ist es sehr eindeutig nach Ansicht der Fernsehbilder. Der Arm ist abgespreizt, die Auslegung sagt eindeutig, dass es die unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche und somit ein strafbares Handspiel ist.“

 

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04) ...

... zum Sieg im Revierderby: „Man muss es vor so einer Kulisse genießen. Ein Derby hat immer seine eigenen Gesetze. Wir sind heute über uns hinausgewachsen. Ein großes Kompliment an die Mannschaft für die taktische Ausführung. Es war wichtig, weil wir die drei Punkte brauchten. Wenn wir sie hier holen, macht es das natürlich umso schöner. Das macht die Saison aber nicht gut. Dass Schalke so weit unten reinrutscht, das darf uns nicht passieren. Wir hatten ein gutes Kollektiv und im Ballbesitz gefährlich nach vorne gespielt. Wir haben noch drei Spiele, da sind zwei Heimspiele dabei. Wenn du eine Leistung wie heute gebracht hast, dann musst du das auch in den nächsten Spielen bringen.“

 

Marco Reus (Kapitän Borussia Dortmund) ...

… zum Platzverweis: „In erster Linie brauchen wir nicht darüber reden, dass es eine Rote Karte war. Ich komme einen Schritt zu spät. Wer mich kennt, weiß, dass ich niemals den Gegner verletzen möchte. Ich wollte zum Ball gehen, er macht einen Zwischenschritt und ich treffe ihn an der Achillessehne.“

… zur Meisterschaft: „Solange wir natürlich unsere Spiele nicht gewinnen, ist es theoretisch schwierig, die Bayern einzuholen. Wenn es morgen weiter ein Punkt ist, ist es weiter offen. Aber das ist rein hypothetisch.“

 

Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund) ...

… zur Derby-Niederlage: „Es hat erstmal ein paar Minuten gebraucht, um es sacken zu lassen. Die strittigen Szenen waren gefühlt der Knackpunkt. Der Handelfmeter, da bin ich nicht so wirklich ganz schlüssig. Die beiden Roten Karten kann man geben, da haben wir uns nicht clever angestellt.“

… zur Meisterschaft: „Wir wussten, dass wir es aus eigener Hand nicht mehr schaffen können. Wussten aber auch, dass wir alle Spiele gewinnen müssen, um die Wahrscheinlichkeit hochzuhalten. Jetzt wird uns die Niederlage erstmal sehr beschäftigen. Warten wir mal ab. Ich persönlich möchte den Glauben noch nicht aufgeben, auch wenn es sich jetzt im Moment ein bisschen anders anfühlt.“

 

Daniel Caligiuri (Doppelpack-Torschütze FC Schalke 04): „Ein Derby zu gewinnen mit 4:2 in Dortmund, das gibt es nicht alle Tage. Von Anfang an wusste jeder Bescheid, was auf uns zukommt. Dass jeder hochfokussiert sein muss. Das haben wir im ganzen Spiel bewiesen, dass wir es können. Ein, zwei Bier, vielleicht auch drei gönnen wir uns heute schon.“