Rapid-Trainer Pacult? "Ein klares ja"

Zu Gast bei „Talk & Tore - Die Sky-Fußballdebatte" war am Montag Ex-Rapid-Trainer Peter Pacult, Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.

Peter Pacult:

über wiederkehrende Ausschreitungen bei Rapid: "Was ändert sich durch eine Sperre oder eine Sektorensperre? Ich glaube, da ändert sich nicht sehr viel. Rapid selber muss das Ganze in die Hand nehmen und schauen, dass das in Ordnung geht. Das kostet jetzt vielleicht viel Geld und man wird vielleicht für ein Spiel gesperrt, aber das ist ja keine Lösung. Die Lösung muss sein, dass sich Rapid mit denen zusammensetzt, dass sie sagen, da geht es um den Verein, um sehr viel Kapital. Damit so die richtigen Schlüsse gezogen werden."

über die sportliche Gesamtsituation bei Rapid: "Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Man hat das Große Ziel Europa-League wieder geschaftt. Das ist auch wirtschaftlich für den Verein sehr wichtig. Ich warne aber davor, weil weiß was das bedeutet. Du bist in dem Rythmus Donnerstag-Sonntag-Donnerstag-Sonntag drinnen. Du bist wenig zu Hause. Aber zählen tut nur die Liga, das ist die Aufgabe. Alles andere hat einen Super-Beigeschmack. Da sind sieben Runden gespielt und man hat sieben Punkte Rückstand auf Platz zwei. Man muss schon aufpassen, dass man in der Liga die Punkte macht. Die Spieler müssen sich bewusst machen, was da alles auf sie zukommt, vor allem jene, die das noch nicht durchgemacht haben. Das Reisen schaut immer schön aus, neue Stadien da wie dort, aber man muss auch damit umgehen können. "

über den Rückstand von Rapid in der Liga: "Man muss jetzt aufpassen. Nächsten Sonntag hat man das Spiel gegen Red Bull Salzburg. Dort kann man verlieren und nicht sagen, dass man die Punkte so leicht mitnimmt. LASK, Sturm und die anderen, die vorne sind, gewinnen wieder und der Abstand wird größer. Man muss schon jetzt den Finger in die Wunde legen und nicht immer alles schönreden. Es hilft auch nichts, wenn man sagt, dass man sieben oder acht Chancen gehabt hat. Ja, dann muss ich einmal erzwingen, dass man diese Chancen auch macht. Das geht nur über Einstellung, Training und hartes Arbeiten und nicht über Ausreden."

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

über das komplizierte Traineramt bei Rapid: "Es ist für Außenstehende schwer zu erklären, was es bedeutet, für Rapid zu arbeiten. Ich habe dort alles miterlebt, als Spieler und als Trainer. Ich kann mich in diesen Verein schon sehr gut hineinfühlen. Alles andere in Österreich ist nur ein Beiwagerl, das muss ich so beinhart sagen. Auch die Austria, entschuldigung, aber das ist Rapid. Rapid ist in einer Weise Segen und Fluch, weil Rapid eine enorme Macht hat. Wenn du ein cleverer Spieler bist, dann weißt du vom ersten Tag an, was da erwartet wird. Ich habe immer gehofft, Rapid-Trainer zu werden, aber ich habe gewusst, was auf mich hereinprasselt, weil ich dort Spieler war. Das hat mit den Medien nichts zu tun. Das ist der Verein selber, was Rapid bedeutet. Wenn du bei Rapid bist, dann bist du bei einem Verein, der über vielem steht."

über den Wunsch, noch einmal Rapid zu trainieren: "Ein klares ja. Warum soll ich es mir nicht vorstellen können. Wenn Sturm Graz nicht den Franco Foda zurückgenommen hätte, dann hätten wir heute keinen Teamchef Franco Foda. Ich hoffe, dass Goran Djuricin Trainer bleibt. Ich schätze ihn, weil ich ihn auch kenne. Wenn Rapid Otto Baric nicht 1986 zurückgeholt hätte, hätte Rapid zwei Meistertitel weniger. Wenn Bayern München nicht Jupp Heynckes zurückgeholt hätten, dann hätten sie kein Triple gemacht. Warum soll ein Trainer nicht wieder zu einer Station zurückkommen, wo er erfolgreich war?"

 

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