Christian Ebenbauer: "Punkteabzüge sind sinnvoller als Geisterspiele"

Zu Gast bei der Jubiläumssendung, der 400. Ausgabe von„Talk & Tore - Die Sky-Fußballdebatte" waren am Montag u.a. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer und ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Christian Ebenbauer:

über die Jubiläumsausgabe von Talk und Tore: "Im Namen der Bundesliga und all ihrer Klubs herzliche Gratulation zur 400. Sendung. Die Wichtigkeit eines Talk-Formates ist wesentlich, weil dadurch der Fußball noch nach den Spielen der jeweiligen Runde bearbeitet und besprochen wird. Es gibt immer etwas zu diskutieren und aufzuarbeiten. Dazu kann man nur gratulieren und hoffen, dass es noch lange so weitergeht."

über das neue Format der Bundesliga: "Wir freuen uns auf spannende Spiele. Aber wer hätte vor der Saison gedacht, dass in der neuen Zwölferliga Rapid zum jetzigen Zeitpunkt der größte Nutznießer wäre, dass man noch relativ leicht nach vor kommen kann. Es ist alles eng beieinander und es ist im Prinzip noch alles möglich, sowohl nach oben als auch nach unten. Ich glaube das macht es auch aus, dass wir versucht haben, etwas zu schaffen, das Spannung bringt und worüber die Leute sprechen können."

über Entwicklungen in der zweiten Liga: "Die Zuschauer waren nicht unser primäres Ziel. Die anderen Ziele stellen sich weitaus positiver in der kurzen Zeit dar als wir das dachten. Vor allem die Drehscheibenfunktion zwischen Profisport und Amateurfußball. Wir haben mehr als 25 Prozent U22-Spieler aus Österreich, die in der zweiten Spielklasse derzeit spielen. Selbst der ÖFB war positiv überrascht wieviele junge Österreicher spielen."

über verschärfte Sanktionen bei künftigen Fanvergehen: "Wenn man sagt, der Punkteabzug ist die schwerste Sanktion die erteilt werden kann, dann ist es eine Verschärfung. Allerdings ist es so, dass die Klubs gesagt haben, welche Strafmöglichkeiten gibt es? Geldstrafen alleine werden als nicht ausreichend angesehen. Dann gibt es von den Auswahlmöglichkeiten nicht mehr viel. Dann gibt es die Punkteabzüge, die international üblich sind, die Geisterspiele und die Teilsektorsperren. Da haben sich die Klubs klar ausgesprochen, dass Geisterspiele und Teilsektorensperren viel weniger Sinn machen als Punkteabzüge, auch wenn es der schwerste Eingriff ist."

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

Peter Schöttel:

über die Probleme bei Rapid: "Fakt ist, dass der Verein in einer wirklich schwierigen Situation ist. Aus meiner Sicht ist es so, dass es eine Mannschaft ist, die sich sehr auf ihre spielerischen Qualitäten verlässt, die aber in der letzten Zeit für ihre Gegner ziemlich leich ausrechenbar war. Diese zwei Chip-Bälle zu den ersten zwei Toren von Hartberg, das war kein Zufall, das sind Dinge, die ich schon von anderen Trainern gehört habe, dass man das gegen Rapid einmal bringen kann. Mir kommen die Spieler trotz allem sehr unsicher vor. Ein Negativerlebnis lässt sehr rasch alle guten Vorsätze wieder zusammenbrechen."

über die Chancen in der Nations-League: "Sie sind vorhanden, aber das Auswärtsspiel in Nordirland wird sehr schwierig. Bosnien steht mit neun Punkten definitiv zu gut in der Gruppe dar, wenn man die Leistungen über die drei Spiele gesehen hat. Sie haben in Nordirland äußerst glücklich gewonnen und auch beim Heimspielsieg hat der Gegner drei Stangenschüsse gehabt. Gegen uns, es war nicht unser bester tag, müssen sie auch nicht unbedingt gewinnen. Es wird schwierig, müssen das Heimspiel gewinnen und dann schauen wir uns an, was in Nordirland passiert. Wichtig wäre auf alle Fälle, wenn wir schon nicht Erster werden, dass wir Platz zwei erreichen, weil das für die Topfeinteilung im Dezember für die UEFA-Qualifikation wichtig ist."

über die Diskussionen um Arnautovic als Nationalteam-Kapitän: "Ganz so entspannt haben wir es natürlich nicht gesehen, weil es sehr unangenehm war im Vorfeld des Heimspiels gegen Nordirland und auch bei den Spielern Thema war. Die Entscheidung trifft ausschließlich der Teamchef und ist auch dadurch entstanden, dass Baumgartlinger verletzt war, Alaba nicht da war. Aus meiner Sicht ein Thema, das sehr unnötig war und so auch nicht gestimmt hat."