Harald Lechner: "Können uns nicht alles gefallen lassen"
Zu Gast bei „Talk & Tore - Die Sky-Fußballdebatte" war am Montag u.a. FIFA-Referee Harald Lechner. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.
Harald Lechner ...
... über den Ausraster von Günter Kreissl: "Üblich ist es nicht. Es kann einmal vorkommen. Aber wie schon öfters angesprochen, dieser neue Modus bringt Spannung und Emotionen mit sich und natürlich werden dann Schiedsrichterentscheidungen mehr durchleuchtet. In diesem Fall ist das auch spielbeeinflussend. Ich würde nicht sagen, dass man es verstehen kann, aber wir Schiedsrichter haben uns auch zu wehren. Ich glaube auch, dass es die richtige Reaktion von Schiedsrichter Heiß war, den Trainer und alle zu verweisen, weil wir uns nicht alles gefallen lassen können."
... über den Videoschiedsrichter: "Es entscheidet nur der Schiedsrichter am Spielfeld. Der Videoschiedrichter führt ihn nur hin, erklärt ihm die Szenen und sagt, dass zum Beispiel noch weitere Kameraszenen kommen. Aber die Entscheidung trifft nur der Mann am Spielfeld. In einem Spiel schreitet man nur dann ein, solange das Spiel nicht fortgesetzt ist. Nach einer Strafraumsituation geht der Ball danach ins Out. Dann darf dieses Out nicht ausgeführt werden. Ab dem Zeitpunkt wo der Schiedsrichter der Fortsetzung zustimmt, kann er nicht mehr auf die Situation zurückgehen."
... glaubt, dass sich der Videoschiedsrichter durchsetzen wird: "Absolut und es wird die Zukunft sein. In Polen spielt die gesamte Liga schon mit Videoschiedsrichter, in Tschechien, Belgien, Holland auch. Es hebt den Stellenwert der Liga, es hebt den Stellenwert der Schiedsrichter und es führt zu mehr Gerechtigkeit."
... über Erfahrungen deutscher Schiedsrichter: "Sie sehen es absolut positiv, weil es Kritik vom Schiedsrichter nimmt. Fehler passieren und da wird die Last vom Schiedsrichter genommen. Deutschland ist auch bereits in der Offline-Phase für die zweite Bundesliga. Sie sind schon sehr weit."