Heiko Vogel: "Da liegt soviel Gebirge und Geröll dazwischen"
Heiko Vogel spricht in der Sky-Sendung Talk und Tore über Peter Stöger, den Vergleich zwischen Österreich und Deutschland und die aktuellen Ziele in der Meisterschaft.
Heiko Vogel ...
... über Peter Stöger und Borussia Dortmund vor dem Rückspiel gegen Salzburg: "Ist er Interimstrainer? Ist er ein Platzhalter? Hat er eine Chance, bei entsprechendem Erfolg mit der Mannschaft in die nächste Saison zu gehen? Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass er einen sehr guten Job gemacht hat. Er hat die Mannschaft in einer sehr schwierigen Phase übernommen. Nach einem Top-Start ging gar nichts mehr, sehr verunsichert. Er hat der Mannschaft wieder die notwendige Stabilität gegeben. Vielleicht ist die Mannschaft in ihrer Leistungsfähigkeit überschätzt worden von den Verantwortlichen. Ich glaube schon, dass der eine oder andere Schwachpunkt auszumachen ist. Einige Spieler kommen an Weltklasseniveau heran. Offensiv ist das eine unfassbar starke Mannschaft. Deswegen wird das am Donnerstag auch schwer, weil sie immer in der Lage sind, gegen jeden Gegner auf der Welt Tore zu erzielen. Salzburg ist gewarnt. Sie kommen auch mit einer gewissen Portion Wut im Bauch. Aber in der Abwehr haben sie Schwachstellen und die kann Salzburg für sich nutzen."
... vergleicht Deutschland und Österreich: "Wir haben in Deutschland 80 Millionen Einwohner und 6 Millionen aktive Fußballer. Österreich hat knapp 8 Millionen Einwohner. Da liegt der ganz große Unterschied. In der Quantität haben wir einfach mehr zu bieten. ich glaube, dass wir deshalb auch anders ausbilden können. Ich denke, dass in Österreich oder in der Schweiz die Talente besser gepflegt werden. Und wir Deutsche können sagen, schau dich einmal um, da sind fünf, die sind genauso gut wie du. Entweder du funktionierst oder einer von den fünf funktioniert. Das entwickelt eine gewisse Ellbogenmentalität, die uns dann vielleicht Richtung ganz große Titel Vorteile bringt. Aber grundsätzlich ist das Niveau hier in Östereich Spitzenniveau. Das zeigt das Beispiel Salzburg gegen Dortmund, dass man sich da auf Augenhöhe begegnet. Und ich denke, dass wir mit Sturm in der Bundesliga mithalten könnten, weil man sich auch akklimatisiert. Wenn man die Liga hält, macht man einen Top-Job. Auch ein einstelliger Tabellenplatz wäre möglich."
... über persönliche Träume und Ziele mit Sturm Graz: "Ich träume von erfolgreichen Zeiten. Natürlich wäre es wunderschön, die Champions-League-Hymne gemeinsam mit der Mannschaft zu hören. Das ist ein großer Traum und ein weiter Weg. Da liegt soviel Gebirge und Geröll dazwischen, das kann man gar nicht alles wegräumen. Aber das soll von jedem Spieler und jedem Trainer ein Traum sein, weil die Champions-League die Liga der Großen ist. Da spielt man gegen Mannschaften auf Augenhöhe und gegen Teams, die das Siegen gewöhnt sind. sich mit denen zu messen ist etwas schönes. Wenn wir in der Liga Zweiter werden, dann ist das ein immenser Erfolg und den können wir feiern wie einen Meistertitel."
... über Top-Stürmer Deni Alar: "Ich habe mit Deni gesprochen. Es gibt manchmal taktische Gründe. Deswegen setze ich meinen Top-Torjäger auf die Bank und habe dann aber auch einen Torjäger, den ich von der Bank aus bringen kann. Auch gestern habe ich ihm gesagt, du weißt aber schon, dass du das 4:2 machst. Aus meiner Sicht habe ich ein bisschen zu lang gewartet. Deni ist absolut hochprofessionell und hat auch unter der Woche sehr gut gearbeitet, auch heute beim Ersatzspieler-Training. Es gehört auch dazu, dass ein Stürmer eine Phase hat, in der er nicht so trifft. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn da hineingebracht habe, dadurch dass ich ihn herausgenommen habe. Aber ich bin auch dafür da um dich wieder zurück zu bringen. Das macht er auch und er arbeitet hervorragend. Deswegen gibt es keinen Stürmer, der die Nase vorne hat. Ich habe die Luxus-Situation, dass ich auf drei erstklassige Stürmer zurückgreifen kann."