Alfred Tatar: "Das Gescheiteste wäre gewesen, keine Reform zu machen"

Als Sky-Experte beim Duell Blau Weiß Linz gegen die SV Ried analysierte Alfred Tatar das Spiel - und übt Kritik an der Ligareform.

Alfred Tatar (Sky Experte):
 
...über die Ligareform: „Aus meiner Sicht, und das habe ich immer so formuliert, wäre es das Gescheiteste gewesen überhaupt keine Reform in dieser Hinsicht zu machen. Jetzt kommt diese ganze Problematik zutage, dass eben diese zweite Liga mit sechzehn Klubs für viele vielleicht nicht so attraktiv ist, dass man überhaupt aufsteigen möchte, weil es sind Fahrt- und Übernachtungskosten und so weiter. Man hat auch noch überhaupt keinen Ligasponsoren und es gibt Probleme. Deshalb wird es sehr fragwürdig, ob es überhaupt auf eine Anzahl von Vereinen kommt, die da mitspielen wollen. Und wenn das der Fall ist, dann müssen sich die Leute bei der Bundesliga wirklich fragen: cui bono?“
 
…über die Bedeutung des heutigen Spiels: „Es spitzt sich vorne irgendwie schon zu für die Rieder. Es könnte bei einem schlechten weiteren Verlauf dieser Meisterschaft noch ganz, ganz kritisch werden.“
 
…über das erste Tor der Linzer und ob ein Foul dabei war: „Das ist die entscheidende Frage in dieser Situation. Kerschbaumer rutscht hier hinein und grapscht Ronny Marcus den Ball weg. Die Frage ist natürlich jetzt nur, grapscht er den Ball ohne ihn zu foulen? Ich habe es mir einige Male angesehen und ich glaube in dieser Situation könnte man auch abpfeifen. Er spielt zwar den Ball, aber auch den Gegner. Das ist aus meiner Sicht durchaus abzupfeifen. Ich glaube hier war Ried sicherlich nicht vom Glück begünstigt. “
 
…über das Tor von Reifeltshammer: „Das ist ihm natürlich zu gönnen. Weil nach so einer langen Verletzungspause gleich wieder in die Mannschaft zu kommen und sich mit einem Tor einzustellen, das ist sicherlich Balsam auf seine geschundene Fußballerseele.“