Georg Pangl: "Der Dialog mit den Rapid-Fans ist augenscheinlich gescheitert"
Ex-Bundesligavorstand und EPFL-Generalsekretär Georg Pangl spricht in der Sky-Sendung Talk und Tore über die Rapid-Fans und die Entwicklung nach der Champions League Reform.
Georg Pangl ...
... über die Fanproblematik bei Rapid: "Ich habe gemerkt, dass das dort sehr smarte Typen sind, die diese Organisation leiten. Man möchte ja als "Ultra" dem Verein das Beste bieten und ihn unterstützen. Das ist Schizophrenie und ich bin auch einigermaßen verwirrt, dass man den Verein bestmöglich unterstützen will und andererseits den Verein schädigt, imagemäßig europaweit und mit finanziellen Konsequenzen. Augenscheinlich ist der Dialog gescheitert, aber augenscheinlich wurde auch die rote Linie überschritten. Aus meiner Sicht muss man mit rigoroser Konsequenz, jeden Einzelnen, der etwas aufs Spielfeld wirft, rausfiltern und ein Jahr für das Stadion sperren. Wenn es noch einmal vorkommt, lebenslang."
... über die bevorstehende Reform der Champions-League: "Die großen Klubs haben es sich mit der kommenden Champions-League-Reform wie immer gerichtet, nicht nur finanziell kommt ein Albtraum auf uns zu. Es ist nicht einmal der elfte Platz fix. Wenn zum Beispiel Real Madrid die Champions-League gewinnt und in der spanischen Liga, warum auch immer, nur Fünfter wird, dann übernimmt Real diesen elften Platz."
Peter Rietzler ...
... über den Umgang von der Klubseite mit den eigenen Fans: "Der Support von Rapid ist überragend. Wenn ich an Spiele im Happel-Stadion denke so wie gegen den HSV oder an den Siegszug 1996 bis ins Europacupfinale, der Support war immer da. Es war immer eine Hand voll Idioten da, dann eine Hundertschaft Idioten da. Es gibt sehr viele Leute bei Rapid, die das ganze Entertainment Fußball immer wieder zerstört haben und die hat man aber nicht rausgenommen sondern die sind immer wieder in die Rapid-Familie zurück gekommen. Sie wurden geduldet und es wurden Kompromisse gemacht. Zu beobachten war es furchtbar und jeder, der versucht hat etwas zu unternehmen, der hat sehr schnell den Schwanz eingezogen und die Eier nicht gehabt, das durchzuziehen."
... über die Ligareform im Sommer: "Ich bin immer ein Befürworter gewesen, dass die Amateurteams von Austria, Rapid oder Salzburg eine Berechtigung in der zweiten Liag haben. Es ist ein spannendes Sammelsurium aus Amateurteams, Halbamateurteams und aus Profiteams, die sich nach oben orientieren wollen. Oben machen zwölf Teams Entertainment und Stadion-Fußball und unten ist eben Dorfplatz-Fußball, das was viele Fans wollen. Ich bin gespannt, ob sie dann auch hingehen. Das ist der erdige Fußball, denn sie sehen wollen."