Christoph Freund: "Da überschreitet man eine Grenze"
Zu Gast bei „Talk & Tore - Die Tipico Fußballdebatte" war am Sonntag u.a. Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.
Christoph Freund ...
... über Mordrohungen an Schiedsrichter durch Fans: "Totales Unverständnis. Da überschreitet man eine Grenze. Ich weiß nicht, wo es da noch hingeht. Natürlich gibt es in Spielen strittige Situationen. Aber diese Entscheidungen kann man so treffen, wie sie getroffen wurden. Wenn das so ausartet, dann ist das bedenklich. Man muss klare Worte aller Beteiligten finden, weil es da aus meiner Sicht keinen Handlungsspielraum gibt."
... über den die bisherigen Spiele der Salzburger unter Trainer Marco Rose: "Es war schon ein überragender Herbst. im Cup sind wir seit 27 Spielen ungeschlagen. In der Europa-League haben wir nach dem bitteren Ausscheiden gegen Rijeka eine Super-Saison gespielt. In der Meisterschaft hatten wir nach 18 Runden noch nie 41 Punkte. Auch das ist klubinterner Rekord. Es läuft richtig gut und die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Wir sind eine richtige Truppe und es ist sehr schwer uns zu schlagen. Es macht Freude zu sehen, wie homogen die Mannschaft ist. Da hat sicher Marco Rose mit seinem Team einen großen Anteil. Wir waren im Sommer davon überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Man hat nie eine Garantie. Aber wir kannten ihn die letzten vier Jahre aus dem Nachwuchs. Natürlich ist es etwas anderes eine Profimannschaft zu trainieren, aber seine größte Stärke war schon immer, welchen Zugang er zu den Jungs und der ganzen Akademie gefunden hat. Er hat große menschliche Qualitäten."
... über den Champions-League-Fluch der Salzburger: "Es ist natürlich auch unser Traum Champions-League zu spielen. Aber manche Spieler haben sich während einer Saison so stark weiterentwickelt, schneller als der Verein, schneller als die Liga. Da war dann so ein Druck von verschiedenen Seiten drin. Wir haben es einmal probiert mit Sasio Mane, dass wir die Truppe zusammenhalten. Wir wissen, wie das geendet hat. Man kann es nicht erzwingen, aber natürlich ist es auch unser Ziel, Spieler so lange wie möglich in Salzburg zu halten. Es wäre schön, wenn wir mit dieser Mannschaft im Sommer in die Qualifikation gehen könnten."
über mögliche Wintertransfers: "Ich glaube, dass ich einmal in meiner Anfangszeit gesagt habe, dass Nabi Keita im Sommer noch fix bei uns spielen wird und dann war er weg. Ich garantiere nichts mehr. Man weiß nie, was im Fußball passiert. Aber es ist unser klares Ziel, dass wir die Mannschaft beisammen halten. Es gibt immer wieder Anfragen von verschiedenen Vereinen und es war auch im Sommer nicht leicht, dass wir die Mannschaft zusammen halten. Es hat für einige Spieler sehr gute Angebote gegeben. Es ist nicht leicht, weil sich die Spieler gut entwicklen. Aber viele schauen in Europa schon nach Salzburg, weil sie sehen, dass wir gute Arbeit machen."