Heimo Pfeifenberger: "Ich habe meine Vorstellungen bekannt gegeben, nicht finanzieller Natur."
Zu Gast bei „Talk & Tore - Die Tipico Fußballdebatte" waren am Sonntag Rapid-Geschäftsführer Sport Fredy Bickel, WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger und Ried-Coach Lassaad Chabbi. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.
Heimo Pfeifenberger:
... über den aktuellen Stand der Vertragsverhandlungen mit Präsident Dietmar Riegler: Es waren bis jetzt sehr schöne eineinhalb Jahre. Ich wohne ja auch unten. Ich sehe dadurch natürlich meine Freundin weniger, die in Salzburg lebt. Das ist der einzige Nachteil. Ansonsten ist es wunderschön. Ob es in die Verlängerung geht, werden die nächsten Wochen zeigen. Ich habe meine Vorstellungen bekannt gegeben, nicht finanzieller Natur.
... über gewisse Forderungen für eine Vertragsverlängerung: Es warten sicher genügend Trainer auf den Job beim WAC. Ich lasse mich da trotzdem nicht treiben. Ich habe auch meine Vorstellungen. Für mich ist auch wichtig, dass ich etwas bewegen kann. Wenn ich beim WAC unterschreibe, dann muss ich in den nächsten zwei Jahren etwas bewegen können. Der Verein fordert auch, dass Spieler von der Akademie eingebaut werden und da müssen auch bestimmte Bedingungen gegeben sein. Wir haben jetzt schon begonnen, die Mannschaft zu verjüngen und das braucht es auch in der Zukunft.
... über die Zukunft von Co-Trainer Christian Ilzer: Wir ergänzen uns sehr gut. Er spekuliert auch auf die Cheftrainerrolle, hat das auch schon in Hartberg gemacht. Bei ihm geht es auch um die UEFA-Pro-Lizenz und seine weiteren Ziele. So wie es aussieht, wird er im Sommer nicht mehr an meiner Seite sein.
Schiemer ist nicht nur da um Spieler zu holen sondern auch um über die Leistung der Mannschaft zu sprechen.
Lassaad Chabbi:
... über die bittere Niederlage in Mattersburg: Gestern war es ausgeglichen und in der zweiten Halbzeit waren wir besser. Da müssen wir das zweite Tor machen, dann wäre alles erledigt gewesen. Der Herrgott wollte nicht. Bis zur 84. Minute haben wir geführt. Die Mannschaft lebt und spielt auch gut Fußball. Wenn du unten bist, dann hast du wenig Glück. Ich sage immer, du musst das Glück erzwingen. Die Mannschaft hat Qualität.
... über das Trainieren von Defensive und Offensive: Die Tore, die wir gestern bekommen haben, bekommst du einmal in zehn Jahren. Das sind hohe Bälle von der Mitte, verteidigen sie, haben den Ball und spielen ihn direkt zum Gegner. Ich bin nicht blauäugig, man kann nicht nur offensiv spielen. Wir versuchen auch im Training Stabilität in die Defensive zu bringen. Wir wollen hinten gut spielen und zu Null spielen. Wir sind aber nicht alleine am Platz und dürfen in Zukunft solche Fehler nicht mehr machen.
... über die Wichtigkeit seiner Familie: Es gibt ein Leben nach dem Fußball. Wir sind Fußballtrainer aber man darf die menschliche Kompetenz nicht vergessen. Wenn ein Spieler frei hat, dann muss er auch bei seiner Familie sein. Das ist enorm wichtig. Irgendwann sind wir nicht mehr Trainer oder sportliche Leiter. Und wenn man sich dann wieder trifft, soll man sich in die Augen schauen können und sagen, freut mich, dass ich dich sehe. Mir ist lieber, wenn ich 70 Jahre alt bin, dass einer zu mir sagt, du warst ein super Mensch als du warst ein super Trainer.
... über Sportdirektor Schiemer und eventuelles Einmischen in seine Arbeit: Schiemer ist fünfmal Meister und einmal Pokalsieger geworden. Er versteht sehr viel vom Fußball und ich sitze jeden Tag mit ihm zusammen und wir sprechen über Fußball. Dafür gibt es einen Sportdirektor. Er ist nicht nur da um Spieler zu holen sondern auch um über die Leistung der Mannschaft zu sprechen, wie wir unsere Spieler verbessern. Ich habe auch zu ihm gesagt, du kannst gerne neben mir auf der Bank sitzen. Mir ist egal, was die Öffentlichkeit sagt. Ich habe zweimal das Trainingslager von Bayern München miterlebt. Guardiola und Sammer haben jeden Tag miteinander gesprochen. Die Entscheidung trifft immer der Trainer. Die Aufstellung mache ich selber. Aber über die Leistung von Spielern und Neuverpflichtungen hat der Sportdirektor das Recht mitzuentscheiden.