Thorsten Fink: 'Venuto musste singen'
Am Mittwochabend um 18:55 Uhr hebt der FK Austria Wien in Richtung Antalya, Türkei, ab. Die Veilchen bereiten sich bis 23. Jänner in Belek auf das Frühjahr vor. Vier Testspiele sind in dieser Zeit geplant. (Text: Presseinfo Austria Wien)
Die Testspiele:
15.01: 15:00 Uhr Ortszeit gegen Werder Bremen
16.01: 15:00 Uhr Ortszeit gegen FC Biel
19.01: 16:00 Uhr Ortszeit gegen Heidenheim
22.01: 15:00 Uhr Ortszeit gegen Sandhausen
Der 28-Mann-Kader
Tor: Osman Hadzikic, Patrick Pentz, Tino Casali
Abwehr: Marco Stark, Fabian Koch, Richard Windbichler, Jens Stryger Larsen, Thomas Salamon, Christoph Martschinko, Vanche Shikov, Patrizio Stronati, Lukas Rotpuller
Mittelfeld: Lucas Venuto, Raphael Holzhauser, Dominik Prokop, Tarkan Serbest, Alexander Gorgon, David de Paula, Alexander Grünwald, Marco Meilinger, Marios Pechlivanis, Roi Kehat, Mario Leitgeb, Ognjen Vukojevic
Angriff: Larry Kayode, Kevin Friesenbichler, Alexander Frank, Marko Kvasina
Mit 35 Kisten, 120 Paar Schuhen und 110 Trikot-Sätzen reist Österreichs Herbstmeister an die Türkische Riviera. Gesamtgewicht: 800 bis 900 Kilo. Doch nicht nur für unsere Zeugwarte stellt die Winter-Vorbereitung die intensivste Zeit im Jahr dar. Auch auf den 28-Mann-Kader (siehe unten) warten schweißtreibende Tage, wie Trainer Thorsten Fink im Interview mit FK Austria Wien erklärt.
Welche Vorzüge bringt das kommende Trainingslager mit?
Fink: „Wir sind zehn Tage lang von morgens bis abends zusammen. Wir können uns zu 100 Prozent auf unsere Aufgaben konzentrieren – ohne Ablenkungen. Darüber hinaus ist es eine Phase im Jahr, in der die Mannschaft eng zusammenrückt und neue Spieler, in unserem Fall Lucas Venuto, gut integrieren kann. Die Trainingsplätze in der Türkei sind in sehr gutem Zustand und die wärmeren Temperaturen erlauben es uns, auch im taktischen Bereich den einen oder anderen Schwerpunkt zu setzen, ohne dass die Spieler gleich frieren. Außerdem mindern die hervorragenden Regenerations-Möglichkeiten im Hotel Titanic Deluxe in einer derart intensiven Zeit die Verletzungsrisiken.“
Die Austria reist mit einem größeren Betreuerteam als in den letzten Jahren an. Mit Christoph Glatzer (U15-Coach) ist ein zweiter Co-Trainer, mit Kai-Norman Schulz ein Video-Analyst dabei.
„Andreas Ogris bereitet unsere Amateure auf das Frühjahr vor, daher haben wir uns entschlossen, einen Mann aus unserer Akademie als Unterstützung mitzunehmen. Christoph Glatzer war schon im Vorjahr Co-Trainer der Profimannschaft, er passt fachlich und menschlich gut zu unserem Team. Seine Anwesenheit erlaubt es uns, individueller zu trainieren. Darüber hinaus kann er vielleicht den einen oder anderen Trainingsinhalt mit den Jugendbereich nehmen. Kai-Norman Schulz hat bereits im Herbst unter Beweis gestellt, wie wichtig seine Video-Analysen für uns sind.“
Wie viel Aufwand kommt auf das Trainerteam zu?
„Wir werden diese Zeit intensiv nutzen. Es wird täglich Sitzungen geben, in denen wir unsere Eindrücke austauschen, analysieren und dementsprechend laufend das Training anpassen können. Wir werden viele Videos analysieren und haben uns einige Statistiken herausgesucht, über die wir sprechen werden.“
Alex Grünwald ist nach seinen Rückenproblemen mit an Bord.
„Wir haben das Okay der Ärzte bekommen. Alex befindet sich im Aufbautraining – er ist gut unterwegs. Wir werden ihn während der nächsten Tage an das Mannschaftstraining heranführen.“
Robert Almer wird indes seine Therapie in Deutschland fortsetzen.
„Auch das wurde mit allen Beteiligten genau abgesprochen. Robert ist auf einem sehr guten Weg, aber das Trainingslager kommt noch zu früh. Wir werden mit drei Torhütern in die Türkei reisen (Hadzikic, Pentz, Casali; Anm.). Diese Jungs bringen allesamt Qualität mit.“
Welchen Ersteindruck haben Sie von Lucas Venuto gewonnen?
„Er passt menschlich sehr gut zum Team und hat im ersten Trainingsspiel, Zehn gegen Zehn, gleich sein erstes Tor geschossen. Die Mannschaft hat ihn rasch ins Herz geschlossen. Lucas musste vor seinem ersten Training singen, nachdem wir ihm erzählt hatten, dass das unser übliches Willkommens-Ritual sei. Ist es nicht, aber er hat die Aufgabe bravourös gemeistert.“
Mit Dominik Prokop ist ein ganz junger Spieler dabei (18), auch Alex Frank (zurück vom FAC) ist in Belek Teil des Teams.
„Dominik ist einer jener jungen Spieler, mit denen wir in Zukunft planen. Wir wissen um sein Potenzial. Seine Nominierung ist mit Andreas Ogris und dem Akademie-Bereich abgesprochen. Sie stand zwar schon vor dem Hallenturnier in Göttingen fest, aber freilich hat er sie nach diesem Bewerb und der Auszeichnung zum ‚Spieler des Turniers‘ umso mehr verdient. Alexander Frank kehrte vom FAC zurück und machte gleich einen guten Eindruck. Seine Qualitäten kennen wir ebenfalls, er braucht Spiele, um in Rhythmus zu kommen. Die Konkurrenzsituation im Kader ist aber bekanntlich groß.“
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Rückrunde?
„Mit mehreren. Wir wollen uns im Defensiv-Bereich etwas stabilisieren und den Spielaufbau weiter verbessern. Die Vorbereitung ist perfekt, um Automatismen und Abläufe einzustudieren. Unsere Saisonziele? Wir wollen den Cup gewinnen und in der Meisterschaft Dritter werden. Wenn’s gut läuft, können wir vielleicht die beiden Top-Teams ärgern.“
Verfolgen Sie in der Vorbereitung das Treiben der anderen Klubs?
„Ja klar, immer. Wir sind ständig auf dem Laufenden, informieren uns, was die anderen machen und ob sie beispielsweise auf dem Transfermarkt aktiv werden.“