Perfekte Englischkenntnisse im Fußball – so kann man Eigentore vermeiden
Englisch ist nicht nur die Sprache der Geschäftswelt, sondern auch die des internationalen Profi-Sports. Zum Glück. Denn obwohl Spieler heutzutage von PR Managern auf jedes Interview akribisch vorbereitet werden, kommt es so durch den Gebrauch der englisc
Lothar Matthäus:
Bei seiner ersten Pressekonferenz als Spieler der New York MetroStars im Jahr 1999 betonte Lothar Matthäus – the godfather of Fußballer-Denglisch – schon, dass er noch etwas Schwierigkeiten mit der englischen Sprache habe, und sein Deutsch definitiv besser sei (sicher?!). Er beendete die Pressekonferenz mit einem Ausblick auf die kommende Saison und den legendären Worten: „I hope we have a little bit lucky.“ (siehe Video)
Damit wollte der seine Hoffnung, mit den MetroStars die Meisterschaft zu gewinnen, zum Ausdruck bringen – das ist doch ganz klar. Unvergessen bleibt auch seine englische Wutrede bei Al-Jazeera, ein ganzes Jahrzehnt später. Als er als Spiel-Kommentator des Champions League Spiels FC Bayern München gegen Inter Mailand kurz vor Spielbeginn durch einen anderen Kommentator ersetzt wurde, wetterte er gegen den arabischen Fernsehsender: „You think you can play with me? Im not a child.“ Nein, Lothar, natürlich bist du kein Kind, genau meine Rede. Oder wie du es in Englisch ausdrücken würdest: “This was my speaking!” („Meine Rede!“). Da sich die Englischkenntnisse von Fußballspielern offensichtlich auch nach 10 Jahren auf dem internationalen Rasen nicht von alleine zu verbessern scheinen, gibt es in dieser Hinsicht im Profi-Fußball also noch einiges zu tun – das hat auch Lothar Matthäus erkannt: “We must do more”.
Roman Weidenfeller:
Als Roman Weidenfeller im Jahr 2011 mit Borussia Dortmund Deutscher Meister wurde, trat er nach dem Spiel vor lauter Freudentaumel vermutlich völlig unfreiwillig in die Fußstapfen von Lothar Matthäus. Im Interview mit einem arabischen Fernsehsender betont er, dass der BVB die Meisterschale absolut verdient gewonnen hat, denn „We have a grandios Saison gespielt“ (siehe Video). Das mag zwar sein, lieber Herr Weidenfeller, allerdings sind diese Englischkenntnisse nicht gerade eines Meisters würdig – da ist noch Luft nach oben.
Jürgen Klopp:
Jürgen Klopp, früherer BVB Trainer und seit 2015 auf der Trainerbank des FC Liverpools, zaubert uns nicht nur mit seinen deutschen Sprüchen oder Ausrastern am Spielfeldrand ein Lächeln ins Gesicht, sondern auch mit seinen witzigen englischen Aussprüchen, die wahrlich nur so aus ihm heraussprudeln. Sei es, wenn eine Schiedsrichter-Entscheidung ihn mal wieder „on the tree“ bringt („auf die Palme bringt“) oder wenn er versucht deutlich zu machen, dass sein Job kein Zuckerschlecken ist: „This is not a wish concert“ (siehe Video), betonte er Anfang 2016 in einem Interview nach der 0:1 Niederlage des FC Liverpool gegen Manchester United auf die Frage, welche Spieler im gerade zur Auswahl stehen.
Weitere Denglisch-Legenden des Ballsports sind Giovanni Trapattoni, bei dem die Katze nicht aus dem Sack ist („the cat is out oft he bag“), sondern im Sack – „The cat is in the sack“ (siehe Video) – und Winfried Schäfer. Dieser bereicherte nach dem Spiel Kamerun gegen Paraguay bei der Copa America 2015 das Vokabular des Fußballer-Denglisch mit seiner urkomischen Wortneuschöpfung des „Karneval-Goal“. Konkurrenz macht diesen beiden der FC Bayern München Spieler Thomas Müller, der 2013 offen, wenn auch in falschem Englisch betonte, dass die Bayern mit breiter Brust ins Champions League Spiel gegen ZSKA Moskau gestartet sind: „We have a big breast“. Der damalige FC Bayern Trainer Pep Guardiola schien daraufhin seine Mannschaft wieder auf den Boden holen zu wollen, denn in einem anschließenden Interview machte er in erstklassigem Denglisch klar, dass erst gefeiert wird, wenn der Titel gewonnen ist: „When we have ein Titel, I will smoke a cigar.“
Alle Fußballer, die sich kein Beispiel an diesen Englischkenntnissen nehmen möchten, sollten also durchaus in die Aufbesserung ihrer Sprachkenntnisse investieren. Als kleine Hilfestellung für den Anfang, haben wir hier schon einmal eine nützliche Liste mit Redewendungen in Deutsch und Englisch zusammengestellt – je nach Spielverlauf und Spielausgang können diese geschickt in ein englischsprachiges Interview eingebaut werden.
In diesem Sinne: Good luck!
“Pech gehabt!” – “Though luck!”
“Das war kein Spaziergang” – “It was no walk in the park.”
“Das war knapp.” – “That was a close call.” / “That was close!”
“Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.” – „After the game is before the game.“ (Hommage an die Trainer-Legende Sepp Herberger)
„Das ist kein Wunschkonzert.” – “Life is no picnic.”
„Die Korken knallen lassen!“ – „Popping bottles!“
„Wir haben alles gegeben.“ / „Ich habe alles gegeben.“ – „We gave our all.“ / „I gave my all.“
„Wir haben verdient gewonnen.“ – „We deserved to win.“
„Wir haben den Titel verdient gewonnen.“ – „We earned the title.“
„Das war ein abgekartetes Spiel.“ – „This was a put-up job.“
„Da ist noch Luft nach oben.“ – „There is still some room for improvement.“
(Advertorial EF Sprachreisen)