Remis gegen Argentinien: Österreichs U20 steht im WM-Achtelfinale

„Wir haben etwas Unglaubliches geschafft, es ist heute ein bisschen etwas zurückgekommen. Das Spiel war nicht schön anzuschauen, aber es ist um das Ergebnis gegangen. Wir haben sehr tief, jedoch aktiv und mit taktischem Hintergrund gegen den Ball gearbeitet und die Räume eng gemacht. Normalerweise wenden wir die „Festung“ in den letzten Minuten an, um ein Ergebnis zu halten. Dass wir das heute über eine halbe Stunde in einer neuen Form, der „Double Five“, durchgezogen haben, war eine großartige Leistung. So zu spielen macht natürlich wenig Spaß, aber das Ergebnis hat uns Recht gegeben. Argentinien war bärenstark. Jetzt denken wir an das nächste Spiel, in einem KO-Duell kann alles passieren. Wenn man sich in dieser schweren Gruppe durchsetzen kann, darf man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass noch mehr möglich ist“, so ein glücklicher Andreas Heraf.

„Es war das Spiel meiner Karriere. Man muss heute aber die Mannschaft hervorheben. Wir haben Beton angerührt, das war aber auch notwendig. Das Ergebnis gibt uns Recht. Ich habe Gänsehaut. 2007 und 2011 habe ich die Spiele noch vor dem Fernseher mitverfolgt und jetzt stehen wir im Achtelfinale“, strahlte ÖFB-Matchwinner Tino Casali, der die Argentinier mit seinen Glanzparaden zur Verzweiflung brachte.

„Ich glaube, dass wir uns mit den Gruppenspielen zurecht Respekt verschafft haben. Man sieht, dass in Österreich der richtige Weg eingeschlagen wurde und dass gute Arbeit geleistet wird. Schön langsam kommen die Früchte zurück“, meinte Valentin Grubeck.

Österreich trifft am kommenden Donnerstag (11. Juni, 06.00 Uhr) in Whangerei auf den Zweiten der Gruppe F. Wahrscheinlichste Gegner sind laut jetzigem Stand Fidschi oder Honduras. Deutschland führt die Gruppe vor dem letzten Spieltag mit sechs Punktem an, dahinter folgen Honduras und Fidschi (je 3) sowie Usbekistan (0). Die ÖFB-Delegation übersiedelt morgen Früh (Ortszeit) von Wellington nach Whangarei in den Norden Neuseelands. Die Albiceleste stand im letzten Gruppenspiel unter Siegzwang und hatte im Vorfeld geballte Offensivkraft angekündigt. Die erste Torchance gehörte jedoch Österreich. Gleich in den ersten Spielsekunden brachte Andreas Gruber den Ball gefährlich auf das Tor von Augusto Batalla, Valentin Grubeck setzte einen Volley-Versuch aus spitzem Winkel knapp am langen Eck vorbei (8.).

Nach zehn Minuten herrschte erstmals Großalarm im österreichischen Strafraum. Nicolas Tripichio schoss auf das Tor, traf jedoch Teamkollegen Giovanni Simeone, der den Schuss abblockte. Der bärenstarke ÖFB-Schlussmann Tino Casali bekam einiges zu tun und musste nach einem Konter gegen Angel Correa retten (20.). Österreich konnte sich auch über mangelndes Glück nicht beschweren. Tore von Cristian Espinoza und Correa zählten wegen Abseits nicht (30., 32.). In der Schlussminute der ersten Halbzeit hielt Casali mit einem starken Reflex gegen Giovanni Simeone erneut das 0:0 fest. Nach Seitenwechsel entwickelte sich die Partie immer mehr zu einer Abwehrschlacht, die tief stehenden Österreicher konnten jedoch die anstürmenden Südamerikaner in Schach halten.

Im Parallelspiel setzte sich Ghana gegen Panama mit 1:0 (0:0) durch und sicherte sich mit sieben Punkten den Gruppensieg der Gruppe B. Die sechs Gruppensieger und Zweitplatzierten sowie die vier besten Gruppendritten qualifizieren sich für das Achtelfinale.

Österreich - Argentinien 0:0
Wellington Regional Stadium
SR Ryuji Sato
Österreich spielte mit:
Casali; Rosenbichler, Gugganig, Lienhart, Joppich, Rasner, Grubeck (42. Brandner), Laimer, Blutsch, Gschweidl (69. Puchegger), Gruber (46. F. Lovric)
Gelb: Rasner, Joppich